Maros Sefcovic
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US-Zollpolitik ++ Sefcovic reist nach Washington ++

Stand: 11.04.2025 23:17 Uhr

EU-Handelskommissar Sefcovic reist am Sonntag zu Gesprächen mit US-Vertretern nach Washington. Der US-Elektroautobauer Tesla hat den Verkauf von zwei in den USA gebauten Modellen in China gestoppt.

  • EU-Handelskommissar Sefcovic zu Gesprächen nach Washington
  • Tesla stoppt Verkauf von in den USA gebauten Modellen in China
  • China erhöht US-Gegenzölle und appelliert an EU
  • DAX startet mit Gewinnen
  • Trump droht Mexiko im Streit um Wasser
11.04.2025 • 23:17 Uhr

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Der von US-Präsident Donald Trump entfesselte Handelskonflikt trifft den von seinem Unterstützer Elon Musk geführten Autobauer Tesla. Auf der chinesischen Tesla-Website können nicht mehr die aus den USA eingeführten Modelle S und X bestellt werden. Nachdem Trump die Zölle auf Einfuhren aus China auf insgesamt 145 Prozent erhöhte, konterte die Regierung in Peking mit einem Zollsatz von 125 Prozent. 

Die beiden teureren Fahrzeuge spielen für Tesla wirtschaftlich nur eine geringe Rolle. Nach Berechnungen von Marktforschern setzte der Konzern in China im vergangenen Jahr lediglich rund 2.000 Wagen der Modelle S und X ab. Von den in Shanghai produzierten Modellreihen 3 und Y wurden demnach mehr als 660.000 in China verkauft. Der Konzern reagiert nicht auf eine Anfrage zu Gründen und Dauer des Bestellstopps.

Die US-Regierung räumt ein, dass die geplante Ausarbeitung Dutzender paralleler Handelsdeals mit Ländern auf aller Welt binnen drei Monaten ein ambitioniertes Vorhaben ist. "Dies ist ein gewaltiges Unterfangen. Daran gibt es keinen Zweifel", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, in Washington.

"Dies ist eine Teamleistung", betonte sie jedoch. "Der Präsident hat ein Team hervorragender Berater, die ihn bei jedem Schritt begleitet haben, und sie alle werden sich die Arbeit teilen."  Nach Angaben des Weißen Hauses haben bislang mehr als 75 Länder Kontakt zur US-Regierung aufgenommen, um in dem internationalen Handelskonflikt zu einer Verhandlungslösung zu kommen.

US-Präsident Donald Trump ist einer Sprecherin zufolge optimistisch, den Handelsstreit mit China beilegen zu können. "Der Präsident hat es sehr deutlich gemacht, dass er offen für einen Deal mit China ist", sagt die Präsidialamtssprecherin Karoline Leavitt. Übe China aber weiter Vergeltung für die US-Zölle, werde dies nicht gut für die Volksrepublik sein.

Die Regierung in Peking hatte zuvor die jüngsten US-Zollaufschläge gekontert. Ab Samstag werden auf US-Waren 125 Prozent fällig, nachdem es zuletzt 84 Prozent waren. Auch mit anderen Ländern seien Einigungen möglich, sagt die Sprecherin weiter. Mehr als 15 Angebote dazu lägen bereits auf dem Tisch.

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Pause von 90 Tagen für die jüngsten hohen US-Zölle ist den Ländern im Süden Afrikas nur ein schwacher Trost. Ihre Volkswirtschaften sind mit dem Zusammenbruch eines Handelsabkommens mit Vorzugsbehandlung und dem US-Zoll für Autolieferungen von 25 Prozent konfrontiert.  "Mauritius, Madagaskar, Lesotho, Südafrika werden besonders betroffen sein", sagte Alex Vines von der Denkfabrik Chatham House der Nachrichtenagentur AFP. "Textilexporte werden massiv beeinträchtigt, und der 25-prozentige Zoll auf Autoexporte ist für Südafrika sehr problematisch."

Das Handelsabkommen African Growth and Opportunity Act (AGOA) gewährte einigen afrikanischen Produkten zollfreien Zugang auf dem US-Markt. So konnten sich einige Sektoren erfolgreich entwickeln, zum Beispiel wurde es sieben großen  Autobauern in Südafrika ermöglicht, ohne Aufschläge in die USA zu exportieren. Auch die Zitrusindustrie und die Textilhersteller, vor allem die Jeans-Fabriken in Lesotho, profitierten vom Agoa-Abkommen.

Diese Wirtschaftsbereiche rechnen nun damit, dass sie unter dem Basiszoll von zehn Prozent auf Einfuhren in die USA leiden werden. Diesen nämlich ließ Trump in Kraft, auch wenn er viel höhere Aufschläge für viele Länder für 90 Tage aussetzte. 

Eine Ausnahmeregelung bei den chinesischen Gegenzöllen drückt die Aktien von Chipkonzernen mit US-Produktionsstandorten. Die Titel von Texas Instruments, On und Intel verlieren zwischen 5,5 und gut acht Prozent. Um ein halbes bis knapp vier Prozent nach oben geht es dagegen für AMD, Nvidia und Qualcomm.

Der chinesische Branchenverband CSIA hat US-Chiphersteller mit Produktionsstandorten außerhalb der USA von den chinesischen Gegenzöllen ausgenommen. Entscheidend ist laut der chinesischen Informationsplattform EETop der Standort der Waferproduktion, was Unternehmen wie Texas Instruments besonders stark unter Druck setzt. Firmen wie Qualcomm und AMD, die auf Auftragsfertiger wie etwa das taiwanische Unternehmen TSMC setzen, profitieren dagegen von der Regelung.

Die zunehmende Inflationsangst wegen der Zollerhöhungen durch Präsident Donald Trump lässt die Konsumlaune in den USA einbrechen. Laut einer Umfrage der Universität Michigan sackte das Barometer für das Verbrauchervertrauen im April überraschend deutlich auf 50,8 Punkte ab - nach 57,0 Zählern im Vormonat. Es war die vierte Eintrübung dieses Indikators in Folge.

Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate rechnen Verbraucher aufgrund der höheren Zölle mit einer Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen von 6,7 Prozent. Das ist der höchste Wert seit 1981. Zum Vergleich: Im März wurden noch 5,0 Prozent veranschlagt.

Die Interviews mit den Verbrauchern wurden zwischen dem 25. März und dem 8. April geführt, also vor der teilweisen Aufhebung der Zölle am 9. April.

Die US-Großbanken JPMorgan Chase und Morgan Stanley haben in den vergangenen Monaten von den Verwerfungen an den Kapitalmärkten profitiert. Angetrieben vom starken Aktienhandelsgeschäft übertrafen sie mit ihren Quartalsberichten die Schätzungen von Analysten.

Die Geldhäuser schraubten allerdings angesichts der sich eintrübenden wirtschaftlichen Prognosen ihre Risikovorsorge stärker nach oben als erwartet. Die höheren Rücklagen könnten als Anzeichen dafür gewertet werden, dass sich Unternehmen auf einen wirtschaftlichen Abschwung vorbereiten - nicht zuletzt wegen der von US-Präsident Donald Trump angezettelten Zollstreitigkeiten. JPMorgan-Chef Jamie Dimon verwies darauf, dass er seine Bank "auf eine breite Palette von Szenarien" vorbereite. Die Wirtschaft sei mit erheblichen Turbulenzen konfrontiert.

US-Präsident Donald Trump sieht sein Land trotz harter Kritik an seinem Zickzackkurs bei Zöllen auf einem guten Weg. "Wir kommen mit unserer Zollpolitik wirklich gut voran. Das ist aufregend für Amerika und die Welt!!!", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

Auf die jüngste Erhöhung der Zölle auf US-Waren durch China reagierte der Präsident erst einmal nicht. Die US-Regierung führt nach eigenen Angaben Gespräche mit mehreren Staaten über die Handelspolitik.

Der von US-Präsident Donald Trump ausgehende weltweite Handelskonflikt durch Zollaufschläge könnte nach Berechnungen von Ökonomen in Deutschland mehrere Zehntausend Arbeitsplätze kosten und die Wirtschaftsleistung erheblich dämpfen. Zu diesem Ergebnis kommen das IAB-Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA), das Bundesinstitut für Berufsbildung und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung in einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Studie. "Transformationskrise und jetzt auch noch Handelskrise, für die Industrie ist das ein Nackenschlag", sagte Enzo Weber vom IAB zu Reuters. Europa müsse in die Vorwärtsverteidigung gehen. "Freihandel mit dem Rest der Welt", schlug Weber vor. "Eine Halbierung der Zollsätze würde zwei Drittel der Exportverluste kompensieren."

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hat im Zusammenhang mit der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump die Bedeutung des US-amerikanischen Marktes für den größten deutschen Autokonzern Volkswagen relativiert. Natürlich werde auch VW von den Zöllen betroffen werden, sagte Weil der Nachrichtenagentur Reuters. "Die Betroffenheit bei den einzelnen Marken innerhalb des VW-Konzerns - die dürfte unterschiedlich sein, je nachdem, ob beispielsweise eigene Produktionskapazitäten in den Vereinigten Staaten bestehen oder nicht", fügte er mit Blick auf Marken wie VW oder Audi hinzu. VW unterhält eine Fabrik in den USA.

"Der amerikanische Markt ist wichtig. Es gibt andere Märkte auf der Welt, die sind wichtig, und da muss man auch Erfolg haben." 2024 war China für VW der deutlich größte Absatzmarkt vor der EU und den USA, die knapp vor Südamerika rangierten. Weil, der wegen der Landesbeteiligung Niedersachsens an VW im Aufsichtsrat des Konzerns sitzt, sieht das Unternehmen gerade auf dem E-Automarkt mittlerweile gut aufgestellt. Weil kündigte zudem an, VW werde in China versuchen, verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) überwacht laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Entwicklungen an den Märkten scharf. "Wir beobachten sorgfältig alle Börsenentwicklungen," so agarde auf einer Pressekonferenz in Warschau. Es habe jüngst Schwankungen gegeben. "Aber in Europa und vor allem im Euroraum haben wir beobachtet, dass die Börseninfrastrukturen und der Anleihenmarkt ordnungsgemäß funktionieren," sagte sie.

Lagarde zufolge steht die Euro-Notenbank "immer bereit, ihre Instrumente zur Bewahrung von Preisstabilität einzusetzen." Und hierbei weise sie eine solide Erfolgsbilanz aus. In den vergangenen Tagen war es zu heftigen Turbulenzen bei US-Staatsanleihen gekommen. Die richtungsweisenden zehnjährigen Bonds waren unter massiven Verkaufsdruck geraten. Zeitweise markierte ihre Rendite im Gegenzug mit über 4,5 Prozent das höchste Niveau seit sieben Wochen. Inzwischen hat sich die Zuspitzung zumindest etwas gelegt.

Christine Lagarde

Christine Lagarde, hier bei der Ankunft in Warschau, steht seit 2019 an der Spitze der Europäischen Zentralbank.

Dem arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zufolge dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Durchschnitt der Jahre 2025 bis 2028 um 1,1 Prozent geringer ausfallen als in einem Szenario ohne neue Zölle. In dieser Simulation ist bereits die jüngste Gegenmaßnahme Chinas berücksichtigt: Die Volksrepublik kündigte einen Zoll von 125 Prozent auf US-Waren an. Zuvor hatten die Vereinigten Staaten ihren Zollsatz für Produkte aus der Volksrepublik auf 145 Prozent heraufgesetzt. "Wir dürfen uns in der Zollpause im amerikanisch-europäischen Handelsstreit nicht in Sicherheit wiegen", sagte IW-Handelsexpertin Galina Kolev-Schaefer. "Der Konflikt zwischen den USA und China tobt weiter, das hat auch für die Europäische Union handfeste Konsequenzen." Handelskonflikte zwischen Großmächten seien keine bilateralen Angelegenheiten, sondern ein globales Risiko.

11.04.2025 • 12:46 Uhr

DAX wieder unter Druck

Der Deutsche Aktienindex DAX hat mit der weiteren Verschärfung des US-amerikanisch-chinesischen Zollstreits deutlich ins Minus gedreht. Um die Mittagszeit büßte der deutsche Leitindex 0,97 Prozent auf 20.363,45 Punkte ein. Damit zeichnet sich für die zu Ende gehende turbulente Börsenwoche ein Minus von 1,4 Prozent ab.

"Die Aktienmärkte zahlen den Preis für das Vabanque-Spiel des US-Präsidenten", kommentierte James Butterfill, Forschungsleiter bei der Investmentgesellschaft CoinShares, das Handelsgeschehen. Die Volatilität an den Börsen habe zuletzt sogar die des Digitalgelds Bitcoin übertroffen. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,29 Prozent auf 25.629,67 Punkte. Für den anfangs freundlichen Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,6 Prozent bergab.

EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis gibt im Zollkonflikt mit den USA keine Entwarnung. Erst vor wenigen Tagen seien Zölle in Höhe von 20 Prozent gegen die EU angekündigt worden, jetzt werde für 90 Tage angekündigt, dass es Zölle in Höhe von 10 Prozent sein werden, sagte er bei einem Treffen der EU-Finanzminister in Warschau. Diese kämen zusätzlich zu bereits erhobenen Zöllen auf unter anderem Aluminium und Autos. "Es ist also eine sehr unbeständige und unsichere Situation."

Der Zollkonflikt hätte negative makroökonomische Auswirkungen auf die EU- und US-Wirtschaft, sagte Dombrovskis, "und zwar auf die US-Wirtschaft in größerem Umfang als auf die EU". Die EU sei daher bereit, mit den USA zusammenzuarbeiten und konstruktive, für beide Seiten akzeptable Lösungen zu finden.

Der Präsident der Eurogruppe, der Ire Paschal Donohoe, sagte in Warschau, die Eurozone befinde sich noch in einer sehr stabilen Position. Alle Minister, die die verschiedenen Volkswirtschaften der Eurozone verträten, arbeiteten eng zusammen, um eine koordinierte Reaktion auf die Geschehnisse zu gewährleisten. "Ich bin nach wie vor sehr, sehr zuversichtlich, dass die wirtschaftlichen Grundlagen des Euroraums widerstandsfähig und stark sind", sagte Donohoe.

Christian Feld, ARD Brüssel, zzt. Warschau, zum Treffen der EU-Finanzminister in Polen über US-Zölle

tagesschau24, 11.04.2025 10:00 Uhr

EU-Handelskommissar Maros Sefcovic reist am Sonntag zu Gesprächen nach Washington. "Der Handelskommissar reist nach Washington, um zu versuchen, Abkommen zu unterzeichnen. Darauf konzentrieren wir uns. Sollte dies nicht zu einem guten Ergebnis führen, liegen alle Optionen auf dem Tisch", sagte der Handelssprecher der Europäischen Kommission, Olof Gill, dem irischen Radiosender RTE.

Die Folgen des sich immer mehr verschärfenden Handelskonflikts zwischen den USA und China könnten nach Einschätzung einer UN-Einrichtung noch viel schwerwiegendere Folgen für Entwicklungsländer haben als die jüngsten Kürzungen von US-Hilfsgeldern. Wenn die Eskalation anhalte, könne dies katastrophale Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben, sagte die Chefin des Internationalen Handelszentrums (ITC), Pamela Coke-Hamilton, der Nachrichtenagentur Reuters.

Ein sinkendes Welthandelsvolumen und eine schrumpfende globale Wirtschaftsleistung könnten Entwicklungsländer am stärksten treffen. Es handele sich um ein riesiges Problem, so Coke-Hamilton. Das ITC ist eine gemeinsame Agentur der Vereinten Nationen (UN) und der Welthandelsorganisation WTO, die sich vor allem für Kleinunternehmen in Entwicklungsländern einsetzt.

11.04.2025 • 11:13 Uhr

DAX dreht ins Minus

Nachdem der DAX mit einem Plus gestartet war, drehte noch in der ersten Handelsstunde in die Verlustzone. Aktuell liegt das deutsche Börsenbarometer etwa 1,5 Prozent im Minus bei 20.247 Zählern.

Im Zollstreit mit den USA zieht EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Abgaben für amerikanische Tech-Riesen wie Google und Meta in Betracht. Falls die Verhandlungen im Handelskonflikt mit der US-Regierung von Präsident Donald Trump nicht zufriedenstellend verliefen, gebe es viele mögliche Gegenmaßnahmen, sagte die Deutsche der Financial Times. "Man könnte zum Beispiel eine Abgabe auf die Werbeeinnahmen digitaler Dienste erheben", sagte sie.

Die EU hatte am Donnerstag angekündigt, geplante Gegenzölle auf US-Produkte vorerst für 90 Tage auszusetzen.

Der Vorsitzende der US-Auto-Gewerkschaft UAW, Shawn Fain, hat Zölle als grundsätzlich richtiges Mittel gegen bestimmte Probleme der Industrie gelobt. Aufschläge auf Importe seien geeignet, um die "Katastrophe des Freihandels" anzugehen, sagte Fain. "Wir unterstützen eine gewisse Anwendung von Zöllen auf die Autoindustrie und andere ähnliche Branchen", sagte der UAW-Chef. "Was wir nicht unterstützen, ist die Verwendung von Zöllen für politische Spielchen bei Themen wie Einwanderung oder Fentanyl", sagte Fain mit Blick auf US-Präsident Trump. Auch "rücksichtslose, chaotische Zölle gegen alle Länder zu verrückten Sätzen" lehne seine Gewerkschaft ab.

Der US-Elektroautobauer Tesla hat den Verkauf von zwei in den USA gefertigten Modellen in China gestoppt. Auf der chinesischen Homepage war es nicht mehr möglich, die Modelle S und X zu bestellen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Auch auf dem WeChat-Kanal konnten demnach keine Bestellungen aufgegeben werden. Ein Grund dafür wurde nicht genannt.

Tesla fertigt in seinem Werk in Shanghai das Model 3 und den Bestseller Model Y für den chinesischen Markt und für Exporte nach Europa. Das Model S und das Model X werden dagegen ausschließlich in den USA gebaut.

11.04.2025 • 10:23 Uhr

China appelliert an EU

China hat im laufenden Handelsstreit die EU zur Zusammenarbeit aufgerufen. Bei einem Treffen mit Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez in Peking sagte Präsident Xi Jinping, dass China und die EU gemeinsam das internationale Handelsumfeld schützen und sich gegen einseitige und schikanöse Praktiken wehren sollten, um die internationalen Regeln und Ordnung zu wahren. In einem Zollkrieg gebe es keine Gewinner und man isoliere sich selbst, erklärte Xi laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. 

Xi Jinping (r) und Pedro Sanchez sprechen, während sie nach einem Treffen durch den Garten des Diaoyutai-Gästehauses gehen.

Pedro Sánchez (links) ist der erste Regierungschef eines EU-Landes, der China seit der Eskalation im Handelsstreits besucht. In Peking sagte er auch, dass Spanien und Europa ein großes Handelsdefizit mit China hätten. Dies gelte es zu "korrigieren".

Sánchez sagte nach dem Treffen vor Medienvertretern: "Wir haben uns immer für Verhandlungen und eine einvernehmliche Lösung für eine Krise wie die derzeitige Handelskrise eingesetzt." Davon ausgehend sei eine Tür zum Dialog offen. Er sei sich sicher, dass die Welt sowohl China als auch die Vereinigten Staaten brauche, sagte Sánchez.

China gibt im Handelsstreit mit den USA nicht nach: Die Gegenzölle auf US-Waren sollen von 84 auf 125 Prozent steigen, wie die Zollkommission des chinesischen Staatsrates mitteilte. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Zölle auf chinesische Einfuhren auf 145 Prozent erhöht.

US-Präsident Donald Trump wird nach Einschätzung der Bundesregierung mit höheren Zöllen seine erklärten Ziele nicht erreichen. Finanzminister Jörg Kukies sagte in Warschau, Sonderzölle seien für beide Seiten schädlich. Das zeigten auch die Reaktionen der Finanzmärkte. Studien belegten zudem, dass in Trumps erster Amtszeit in der US-Industrie die Löhne gefallen seien bei einer zugleich höheren Inflation. "Man hat genau das Gegenteil erreicht."

11.04.2025 • 09:38 Uhr

DAX startet mit Gewinnen

Nach der überraschenden Kehrtwende in der US-Zollpolitik kommen weitere Anleger in den deutschen Aktienmarkt zurück. Der DAX stieg zur Eröffnung um 1,1 Prozent auf 20.795 Punkte, nachdem er am Donnerstag 4,5 Prozent zugelegt hatte.

Bereits tags zuvor hatte der deutsche Leitindex mit der Rückeroberung seiner 200-Tage-Linie - ein wichtiger Indikator für den langfristigen Trend - ein positives Signal gesandt. Für die deutschen Standardwerte deutet sich nun ein kleines Wochenplus an, nachdem sie am Montag noch um bis zu zehn Prozent auf 18.489 Punkte eingebrochen waren. Auch für das laufende Börsenjahr steht jetzt wieder ein Gewinn im DAX zu Buche.

Aus Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen des von US-Präsident Trump angezettelten Zollkonflikts ziehen sich Anleger wieder aus den asiatischen Aktienmärkten zurück. Der japanische Nikkei-Index fiel um 3,3 Prozent auf 33.454 Punkte, nachdem er am Donnerstag als Reaktion auf die Aussetzung zahlreicher US-Zölle gut neun Prozent zugelegt hatte.

11.04.2025 • 08:09 Uhr

Gold erstmals über 3.200 Dollar

Der Goldpreis hat am Morgen erstmals in der Börsengeschichte die Marke von 3.200 Dollar geknackt. In der Spitze geht es bis auf 3.220 Dollar aufwärts. Die Rekordrally bei dem gelben Edelmetall ist in erster Linie auf die jüngsten Turbulenzen an den Aktienmärkten zurückzuführen. Diese dämpfen die Risikobereitschaft und begünstigen eine Verlagerung in sichere Anlagen. Auch der fallende Dollar trug zum Anstieg des Goldpreises bei, stärkte er doch die Nachfrage aus dem Nicht-Dollar-Raum.

11.04.2025 • 07:47 Uhr

Chinas Optionen im Handelsstreit

Nicht 125 Prozent, sondern 145 - so hoch sind die US-Zusatzzölle gegen China. Dennoch bleibt die Volksrepublik bei ihrer harten Haltung. Wo führt das hin? Laut Experten spielt die Höhe der Zölle irgendwann ohnehin keine Rolle mehr.

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Die jüngste Kehrtwende von US-Präsident Trump in der Zollpolitik bringt der EU nach Einschätzung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nur eine Verschnaufpause mit vielen Ungewissheiten. Zwar sende der 90-tägige Aufschub einiger Zölle ein Signal und öffne Türen für Gespräche, schrieb Macron auf der Online-Plattform X. "Aber es handelt sich um eine fragile Pause."

Schließlich blieben die Zölle von 25 Prozent auf Stahl, Aluminium und Autos sowie die zehnprozentigen Basiszölle auf sämtliche anderen Produkte in Kraft. Diese machten für die EU 52 Milliarden Euro aus. Zudem bedeute die 90-tägige Pause auch 90 Tage Unsicherheit für alle Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks.

Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) hat vor einer weiteren Eskalation des durch die USA entfachten Handelskonflikts gewarnt. Zu der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zoll-Pause von 90 Tagen sagte Kukies dem Handelsblatt: "Das erhöht die Unsicherheit möglicherweise sogar noch weiter. Es ist ja durchaus denkbar, dass das Ganze nach 90 Tagen wieder hoch eskaliert."

Dass die EU-Kommission angekündigt habe, ihre Gegenmaßnahmen ebenfalls für 90 Tage auszusetzen, sei richtig, sagte Kukies. Die Strategie sei, nicht zu eskalieren, sondern erst einmal zu verhandeln. Der Minister warnte auch vor einem Hochschaukeln des Handelskonflikts zwischen China und den USA. Dieser habe schwerwiegende Folgen für den Welthandel.

Das chinesische Handelsministerium hat mitgeteilt, dass sich Handelsminister Wang Wentao mit seinem saudi-arabischen Amtskollegen über die Reaktion auf die reziproken Zölle der USA ausgetauscht habe. Beide sprachen dem Ministerium zufolge in einem Videotelefonat über die Stärkung der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit zwischen China und Saudi-Arabien sowie zwischen China und den Ländern des Golf-Kooperationsrates.

US-Präsident Donald Trump hat Mexiko mit Sanktionen und Zöllen wegen eines 81 Jahre alten Wasserabkommens gedroht. "Mexiko schuldet Texas 1,3 Millionen acre-feet Wasser im Rahmen des Wasservertrags von 1944, aber Mexiko verletzt leider seine vertraglichen Verpflichtungen", schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Acre-feet ist eine US-amerikanische Maßeinheit, umgerechnet sind das etwa 1,6 Milliarden Kubikmeter. Weiter sagte Trump, dies werde Konsequenzen, einschließlich Zölle und vielleicht Sanktionen, haben, bis Mexiko dem US-Bundesstaat Texas das Wasser gebe.

Der Chef des Elektroautobauers Polestar, Michael Lohscheller, rechnet mit Preiserhöhungen in der Branche, wenn Zölle die Kosten hochtreiben sollten. Kurzfristig könne man das zwar mit "taktischen Maßnahmen" abfedern, "aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man das mittel- und langfristig nicht im Markt weitergibt", sagte Lohscheller der Nachrichtenagentur dpa. "Ich bin davon überzeugt, dass die Industrie in Summe preisen wird", auch wenn man mit Kostensenkungen gegensteuere.

Der in Schweden beheimatete Elektroautobauer wird vom chinesischen Geely-Konzern kontrolliert, der auch hinter Volvo steht. Polestar produziert bisher größtenteils in Asien - aber für den US-Markt auch im Volvo-Werk in South Carolina. Für Elektroautos aus China gilt in den USA schon seit der vergangenen Regierung von Präsident Joe Biden ein Zoll von 100 Prozent. Die unter Donald Trump drohenden weitreichenden Zölle sollen auch für Bauteile aus verschiedenen Ländern gelten und dürften damit alle Autohersteller treffen.

Die EU und China sprechen laut einem Bericht über eine Abschaffung der Ausgleichszölle auf chinesische E-Auto-Importe. Brüssel verhandelt zudem mit den Vereinigten Arabischen Emiraten über ein Freihandelsabkommen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 11. April 2025 um 12:00 Uhr.