
Reaktion auf Trumps Politik EU setzt Gegenzölle auf US-Waren für 90 Tage aus
US-Präsident Trump will 90 Tage Pause im weltweiten Zollstreit. Nun zieht die EU-Kommission nach. Geplante Gegenzölle auf US-Produkte werden erstmal nicht kommen, wie Kommissionschefin von der Leyen mitteilte. Jetzt soll verhandelt werden.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat angekündigt, dass europäische Gegenzölle auf US-Waren vorerst nicht in Kraft treten werden. Dies gelte für 90 Tage. In dieser Zeit soll mit der Trump-Administration verhandelt werden. "Wenn die Verhandlungen nicht zufriedenstellend verlaufen, werden unsere Gegenmaßnahmen in Kraft treten", erklärte sie.
"Wir wollen Verhandlungen eine Chance geben", begründete von der Leyen das Vorgehen in Brüssel. Eine komplette Entwarnung im Handelsstreit sei das aber nicht: "Die Vorbereitungen für weitere Gegenmaßnahmen gehen weiter", betonte von der Leyen. Dabei "bleiben alle Optionen auf dem Tisch".
Die Kommission hatte der US-Regierung unter anderem vorgeschlagen, gegenseitig alle Zölle auf bestimmte Industriegüter und Autos abzuschaffen. US-Präsident Donald Trump hatte das Angebot zuletzt allerdings ausgeschlagen.
Neues Zollpaket erst am Vortag beschlossen
Erst am Mittwoch hatten sich die EU-Länder auf eine Liste von Waren aus den USA geeinigt, die mit Zöllen zwischen zehn und 25 Prozent belegt werden sollen. Diese Zölle im Umfang von 20,9 Milliarden Euro sollten ab 15. April nach und nach in Kraft treten.
Damit reagierte die EU zunächst auf Trumps Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte, die bereits seit Mitte März in Kraft sind und weiter gelten. Eine europäische Antwort auf die nun pausierten allgemeinen höheren US-Zölle stand noch aus.
Mehrere EU-Länder hatten sich unter anderem dafür ausgesprochen, ein Vorgehen gegen US-Digitalkonzerne vorzubereiten.
Trump bleibt hart gegen Peking
Trump hatte am Mittwoch seine in der Vorwoche verhängten Zölle gegen etliche Staaten für eine Dauer von 90 Tagen teilweise ausgesetzt. Nur die gegen China verhängten Zölle wurden auf 125 Prozent angehoben. Peking hatte zuvor mit Gegenzöllen in Höhe von 84 Prozent auf Importe aus den USA reagiert.