Ein Kunde probiert in einem Laden ein Smartphone aus.

Zollerhöhungen USA machen Ausnahmen für Smartphones und Computer

Stand: 12.04.2025 19:51 Uhr

Die US-Regierung unter Präsident Trump macht einen weiteren Rückzieher in ihrer Zollpolitik. Für bestimmte Elektroartikel wie Smartphones und Computer gibt es nun Ausnahmen - auch für Produkte aus China.

Die USA nehmen bestimmte elektronische Geräte wie Smartphones und Computer von den Zollerhöhungen von Präsident Donald Trump aus. Ein Dokument der Zoll- und Grenzschutzbehörde listet etwa 20 Produkte auf, darunter auch Festplatten, Halbleiter und Flachbildschirme.

Diese Waren sind demnach von Trumps globalen Zöllen in Höhe von 10 Prozent für die meisten Länder ausgenommen. Die Ausnahme gilt aber auch für die viel höheren Zölle auf chinesische Produkte.

Die Behörde beruft sich dabei auf ein Memorandum von US-Präsident Donald Trump vom Freitag. Das Weiße Haus hat dieses Memorandum allerdings bisher nicht selbst veröffentlicht.

Zollstreit zwischen USA und China

Die Trump-Regierung reagiert mit der Ausnahme offenbar auf Befürchtungen, die neuen Zölle könnten Smartphones, Computer und andere elektronische Geräte für US-Verbraucher deutlich teurer machen. Viele dieser Produkte werden in China produziert.

Am Mittwoch hatte Trump die meisten angekündigten Zollaufschläge vorerst ausgesetzt und eine Pause von 90 Tagen verkündet. Gegenüber China hat er sie aber nicht zurückgenommen. Der Sonderzollsatz gegen China liegt damit bei 145 Prozent. China schlägt als Reaktion auf US-Waren 125 Prozent auf.

Erleichterung bei amerikanischen Unternehmen

Von der Ausnahmeregelung profitiert besonders Apple: Die weitaus meisten iPhones und andere Geräte des Konzerns werden in China gebaut, auch wenn Apple in den vergangenen Jahren die Produktion in Vietnam und Indien ausgebaut hat.

Auch für US-Unternehmen, die ihre Rechenzentren für Künstliche Intelligenz ausbauen, ist die Zoll-Ausnahme eine gute Nachricht. Die Geräte werden von US-Firmen wie Dell hauptsächlich außerhalb der USA gefertigt, mit Chips des kalifornischen Konzerns Nvidia, die aus Taiwan kommen. Ein großer Teil der Technik war bereits weniger betroffen, weil viele der Server in Mexiko zusammengebaut werden und unter Ausnahmen für Handelsabkommen fielen.

Nur eine Gnadenfrist?

Ebenso wichtig ist die Ausnahme für Maschinen zur Chip-Produktion, die vor allem aus den Niederlanden von ASML und aus Japan von Tokyo Electron in die USA eingeführt werden. Es gibt nur wenige spezialisierte Anbieter dafür, die Maschinen füllen ganze Werkshallen und kosten Hunderte Millionen Dollar. Unter anderem Chipkonzerne wie Intel und TSMC sind gerade dabei, ihre Produktion in den USA mit neuen Fabriken auszubauen.

US-Medien zufolge könnte es sich allerdings nur um eine Gnadenfrist handeln, da Trump bereits angekündigt hat, bestimmte Branchen mit zusätzlichen Zöllen zu belegen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 12. April 2025 um 17:00 Uhr.