Autos und andere Fahrzeuge für den Export werden in einem Hafen in Yantai in der ostchinesischen Provinz Shandong angeliefert.
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US-Zollpolitik ++ Neue Zölle gegen China ab Mittwoch ++

Stand: 08.04.2025 23:43 Uhr

Weil China eine Frist zur Rücknahme seiner Gegenzölle hat verstreichen lassen, will die US-Regierung am Mittwoch weitere Zölle in Kraft setzen. Europäische Pharmaunternehmen warnen vor den Folgen der US-Pläne.

Die wichtigsten Entwicklungen:

08.04.2025 • 23:43 Uhr

Ende des Liveblogs

Damit schließen wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.

China schaltet im Zollstreit mit den Vereinigten Staaten die Welthandelsorganisation (WTO) ein. Mit den Sonderzöllen auf chinesische Waren würden die USA ihre Freihandels-Verpflichtungen verletzen und "das auf Regeln aufbauende multilaterale Handelssystem untergraben", argumentierte Peking in einem Schreiben an die WTO in Genf. Die 34-prozentigen US-Zusatzzölle auf Importe aus China, die am Mittwoch in Kraft treten, seien "diskriminierend und protektionistisch", hieß es in dem Brief. Darin forderte China die USA zu bilateralen Gesprächen zur Beilegung des Handelsstreits auf.

Dieser erste Schritt mündet in aller Regel in einem Verfahren vor der WTO, in dem Streitschlichter entscheiden, ob Handelsmaßnahmen gerechtfertigt sind oder nicht. Doch die USA blockieren seit Jahren die Ernennung neuer WTO-Berufungsrichter. Deshalb hängen Verfahren auf unbegrenzte Zeit in der Luft. China verlässt sich aber im Handelskonflikt mit den USA nicht nur auf die WTO: Der asiatische Wirtschaftsriese hat Gegenzölle in der Höhe von 34 Prozent angekündigt. Zuvor hatte auch Kanada im Zollstreit mit den USA Konsultationen mit Washington angemeldet.

Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wird am Gründonnerstag von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Meloni bestätigte in Rom entsprechende Berichte, und auch das Weiße Haus kündigte den Besuch an

Fast 70 Staaten haben sich dem US-Präsidialamt zufolge um Verhandlungen über die angedrohten Import-Zölle bemüht. Abkommen seien möglich, wenn sie das Handelsbilanz-Defizit der USA reduzierten und dem amerikanischen Arbeiter nützten, sagt die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, in Washington. Teil solcher Gespräche würde auch die Militär-Präsenz der USA in den jeweiligen Staaten sein. Trump gehe aber davon aus, dass die Zölle am Mittwoch wie geplant in Kraft treten würden.

Tech-Milliardär Elon Musk eskaliert seine Fehde mit dem Architekten von Donald Trumps Zoll-Rundumschlag mit öffentlichen Beschimpfungen. Peter Navarro sei "wirklich ein Idiot" und "dümmer als ein Sack Ziegel", schrieb Musk bei seiner Online-Plattform X. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die hohen Einfuhrzölle für Risse im Verhältnis des Tesla-Chefs und des US-Präsidenten sorgen. Der 75-jährige Navarro gilt als die treibende Kraft hinter der harten protektionistischen Handelspolitik Trumps.

Navarro hatte zuvor nahegelegt, dass Musk unzufrieden mit den hohen Importzöllen sei, da der von ihm geführte Tesla-Konzern auf die Einfuhr günstiger Teile für seine Elektroautos angewiesen sei. Besonderen Zorn von Musk löste Navarros Behauptung aus, Tesla sei eigentlich kein Autohersteller, sondern montiere die Fahrzeuge nur aus fremden Zulieferungen. "Er will die billigen ausländischen Bauteile", sagte Navarro am Montag im US-Sender CNBC. Musk konterte, Tesla habe den höchsten Anteil von US-Inhalt in seinen Autos.

Die zusätzlichen US-Zölle auf chinesische Produkte sollen nach Angaben eines Vertreters des US-Präsidialamts morgen in Kraft treten. Dann wollen die USA China insgesamt mit zusätzlichen Abgaben von 104 Prozent belegen. Der Schritt erfolge, da die Regierung in Peking die von US-Präsident Donald Trump gesetzte Frist zur Rücknahme der chinesischen Gegenzölle am Dienstag habe verstreichen lassen, heißt es weiter.

UN-Generalsekretär António Guterres hat angesichts der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle vor einem Handelskrieg mit dramatischen Folgen für arme Länder gewarnt. "Handelskriege sind äußerst negativ", sagte Guterres am UN-Sitz in New York. "Niemand gewinnt einen Handelskrieg, alle verlieren." Sorgen mache er sich vor allem um die wirtschaftlich schwächsten Entwicklungsländer. Dort drohten "noch verheerende" Auswirkungen als in anderen Ländern, sagte Guterres.

Der US-Handelsbeauftragte Greer sagte im Finanzausschuss des US-Senats, die Zölle würden andere Länder an den Verhandlungstisch bringen, um über die Reduzierung ihrer Handelshemmnisse zu diskutieren. Rund 50 Länder hätten ihm zufolge Gespräche gesucht, um Trumps Importzöllen zu entgehen. Vietnam beispielsweise senke seine eigenen Zölle auf Äpfel, Mandeln und Kirschen. Die Importzölle sollen Amerikas massive Handelsdefizite reduzieren. Greer räumte jedoch ein, dass dies Zeit brauche und die Anpassung zeitweise eine Herausforderung sein könne.

Aus dem Ausschuss kam Kritik - auch von republikanischer Seite. "Es scheint, als hätten wir beschlossen, einen Handelskrieg an allen Fronten zu beginnen", sagte der republikanische Senator Thom Tillis aus North Carolina laut Nachrichtenagentur AP. Er wolle wissen, wen in der Trump-Regierung er zur Verantwortung ziehen solle, wenn die Zölle scheitern und die Amerikaner leiden. "Ich wünsche Ihnen alles Gute", sagte er zu Greer. "Aber ich bin skeptisch."

"Was ist der Plan?", fragte Senator Ron Wyden aus Oregon, der führende Demokrat im Ausschuss. "In der letzten Woche hat das Weiße Haus in Bezug auf diese Zölle alles Mögliche gesagt. Es gibt keine klare Botschaft darüber, wie sie beschlossen wurden, was sie erreichen sollen, wie lange sie gelten, ob sie ein Verhandlungsinstrument sind oder ein Versuch, die USA vom Welthandel abzuschneiden."

Laut dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer sind Ausnahmen von den neuen US-Zöllen in näherer Zeit nicht zu erwarten. Ein "Schweizer Käse" würde das Ziel infrage stellen, gleiche Zollsätze im internationalen Handel hinzubekommen. Es gebe keinen genauen Zeitplan für die jetzt anstehenden Verhandlungen über die neuen Zölle, betonte Greer.

08.04.2025 • 17:30 Uhr

Trump wartet auf Anruf aus China

US-Präsident Donald Trump hat sich zuversichtlich gezeigt, dass China im Zollkonflikt verhandlungsbereit bleibt. China wolle unbedingt ein Abkommen schließen, wisse aber nicht, wie es in die Wege geleitet werden könne, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Wir warten auf ihren Anruf. Es wird geschehen!", endete Trump. Am Vortag hatte Trump mit weiteren Sonderzöllen für China von 50 Prozent gedroht, sollte Peking seine verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent nicht wieder zurücknehmen.

Peking zeigte sich davon unbeeindruckt. Sollten die USA ihre Zollmaßnahmen weiter eskalieren, werde "China entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen", teilte das chinesische Handelsministerium mit. Bestünden die USA auf diesem Weg, werde "China sie definitiv bis zum Ende begleiten", so das Ministerium. Das Statement lässt sich auch mit "bis zu Ende kämpfen" übersetzen.

Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wird nach Informationen der Tageszeitung "La Repubblica" am Gründonnerstag von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Bei dem Treffen solle es insbesondere um den Zollstreit zwischen den USA und Europa gehen, berichtete die Zeitung. Über eine solche Begegnung noch vor Ostern wird bereits seit einigen Tagen spekuliert. Offiziell gab es aus Melonis Amtssitz zunächst keine Bestätigung für den Termin. Meloni wird demnach am 16. April in Washington landen. Am nächsten Tag solle das Treffen im Weißen Haus stattfinden, berichtete das Blatt.

Die Vorsitzende der italienischen Rechtspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) war im Januar auch bei Trumps Amtseinführung dabei und zuvor bereits in dessen Residenz in Florida zu Gast. Im Kreis der europäischen Regierungschefs gilt sie als bevorzugte Ansprechpartnerin des US-Präsidenten von den Republikanern. Fast zeitgleich wird US-Vizepräsident JD Vance am 18. April in Rom erwartet.

Wie die meisten anderen europäischen Regierungschefs hatte Meloni Trumps Ankündigung von Strafzöllen gegen europäische Nationen und viele andere Länder kritisiert. Zugleich bemüht sie sich darum, zu dem US-Präsidenten einen guten Draht zu bewahren. In einem Interview der "Financial Times" gab sie der Trump-Regierung bei deren Kritik an Europa teilweise recht. Protektionismus und Zölle seien keine Erfindung des US-Präsidenten. Zugleich bot sie sich als "Brückenbauerin" an.

Indiens Gespräche mit den Vereinigten Staaten über ein mögliches bilaterales Handelsabkommen "bewegen sich in die richtige Richtung", sagte der indische Handelsminister Piyush Goyal laut Nachrichtenagentur Reuters.

Der Sprecher der chinesischen Botschaft in Indien betonte derweil, Indien und China sollten angesichts der von der US-Regierung verhängten Zölle zusammenstehen, um die Schwierigkeiten zu überwinden. "Die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und Indien basieren auf gegenseitiger Komplementarität und Nutzen. Angesichts des Missbrauchs der US-Zölle sollten die beiden größten Entwicklungsländer zusammenstehen, um die Schwierigkeiten zu überwinden", schrieb Sprecher Yu Jing in einem Beitrag auf X.

Die US-Unterhändler priorisieren bei ihren Handelsgesprächen Verbündete und konzentrieren sich auf große Handelspartner, die seit Jahren hohe Überschüsse mit den USA erzielen, sagte Kevin Hassett, Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, der Nachrichtenagentur Reuters zufolge.

"Der Präsident wird entscheiden, wann und ob Gespräche mit China geführt werden, aber im Moment haben wir die Anweisung erhalten, unseren Verbündeten und Handelspartnern wie Japan, Korea und anderen Priorität einzuräumen", sagte Hassett in einem Interview mit dem Sender Fox News.

Erstmals seit den Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump hat die Wall Street zu Handelsbeginn deutliche Gewinne verzeichnet. An der New Yorker Börse lagen die drei wichtigen Indizes am Dienstag jeweils mit mehr als drei Prozent im Plus. Hoffnung machten den Händlern die Handelsgespräche mit Südkorea und Japan. In den vergangenen Tagen hatten die Kurse eine Achterbahnfahrt hingelegt. Nach Börseneröffnung legte der Dow Jones um 3,51 Prozent zu, der Technologieindex Nasdaq um 3,7 Prozent und der S&P500 um 3,3 Prozent. Die Anleger hätten wegen der Zollgespräche der US-Regierung den Eindruck, das Schlimmste liege hinter ihnen, sagte der Analyst Sam Stovall von der Investmentberatung CFRA der Nachrichtenagentur AFP. 

Im Zollkonflikt hat ein US-Ökonom das Weiße Haus dafür kritisiert, seine Forschung falsch ausgelegt und zur Rechtfertigung für weitreichende Importaufschläge benutzt zu haben. Der "größte Fehler" des US-Handelsbeauftragten sei es, Handelsdefizite mit anderen Staaten als eindeutiges Zeichen für unfaire Handelspraktiken der anderen Seite fehlzudeuten, schrieb der Ökonom Brent Neiman in einem Meinungsartikel in der "New York Times". 

Neiman, der unter dem früheren US-Präsidenten Joe Biden im Finanzministerium tätig war, hatte als Co-Autor an einem Forschungsbeitrag über die Auswirkungen von Zöllen auf Preise in den USA gearbeitet. Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer hatte dieses Papier in der vergangenen Woche in einer Erklärung zur Berechnung der neu von US-Staatschef Donald Trump verhängten Zölle zitiert. 

"Ich bin mit der Handelspolitik und dem Ansatz der Regierung grundsätzlich nicht einverstanden", schrieb Neiman nun. Die Trump-Regierung habe seine mit drei anderen Ökonomen verfasste Forschung falsch zitiert, um nahezulegen, dass die inländischen Preise mit den US-Zöllen nur leicht steigen würden. Der Aufsatz aber zeige, dass der für Importe in die USA zu zahlende Preis "fast genauso stark steigen würde wie der Zollsatz". 

Die EU wird voraussichtlich keine Zusatzzölle auf amerikanischen Whiskey erheben. Eine Liste der zuständigen EU-Kommission mit Produkten für erste Gegenmaßnahmen im Zollstreit mit den USA beinhaltet entgegen ursprünglicher Planungen keinen Bourbon-Whiskey mehr, wie aus Angaben aus EU-Kreisen hervorgeht. Über die Gegenmaßnahmen soll morgen von der EU abgestimmt werden. 

Als Grund, dass Bourbon nicht mehr von Gegenzöllen getroffen werden soll, gilt vor allem die Lobbyarbeit von Ländern wie Frankreich und Italien. Trump hatte nach Bekanntwerden der EU-Planungen mit Gegenzöllen von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke aus EU-Staaten gedroht, sollte die EU das Vorhaben umsetzen.

Die von der EU geplanten Gegenmaßnahmen werden voraussichtlich einen etwas geringeren Umfang haben als die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. Hintergrund ist auch, dass man fürchtet, durch Gegenmaßnahmen auch eigenen Unternehmen zu schaden.

Die Ankündigung möglicher EU-Strafzölle auf Mandeln aus den USA macht dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) Sorgen. Der Verband appelliert an die EU, Mandeln von der Vorschlagsliste zu streichen.  "Mandeln aus den USA können nicht ersetzt werden. Sie werden in vielen Süßwaren wie Marzipan, Keksen und Schokolade verarbeitet, aber auch zum Beispiel als Mandelstifte, geraspelt oder als ganze Kerne in der heimischen Küche verwendet", so BDSI-Hauptgeschäftsführer Carsten Bernoth.

Die wirtschaftliche Antwort der EU auf US-Zölle dürfe nicht auf dem Rücken der verarbeitenden Betriebe und der Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa ausgetragen werden, so Bernoth laut einer Mitteilung.

08.04.2025 • 15:04 Uhr

Reaktionen auf US-Zölle

Die von US-Präsident Trump verhängten Zölle auf Importe haben international unterschiedliche Reaktionen provoziert - wer mit Beschwichtigung und wer mit Gegenzöllen antwortet.

Die EU-Kommission hat sich angesichts von Forderungen des US-Präsidenten Donald Trump nach massiven Gasimporten durch die EU zurückhaltend gezeigt. "Wir wollen eine zu große Abhängigkeit von einem einzelnen Lieferanten vermeiden", sagte die für Energie zuständige Kommissionssprecherin Anna-Kaisa Itkonen in Brüssel. Noch bestehende russische Gaslieferungen sollen demnach nicht unmittelbar durch US-Flüssiggas (LNG) ersetzt werden. "Die Hälfte unseres LNG kommt bereits aus den Vereinigten Staaten", betonte Itkonen.

"Wir sind bereit, mit der Trump-Regierung zusammenzuarbeiten." Die EU verhandle aber auch mit anderen Partnern innerhalb Europas und weltweit. "Uns ist es wichtig, unserer Energiequellen weiterhin vielfältig zu halten", sagte die Kommissionssprecherin. "Wir haben unsere Lektion zu gut gelernt", betonte sie mit Blick auf die langjährige Abhängigkeit von Russland.

Itkonen betonte, die Kommission verhandle selbst keine Verträge über den Import von Flüssiggas und könne deshalb auch nicht auf Trumps Forderung nach Importen im Umfang von 350 Milliarden Dollar eingehen. Die Kommission kann aber die Nachfrage aus verschiedenen EU-Ländern über eine zu Beginn des Ukraine-Kriegs eingerichtete Plattform koordinieren. Trump hatte am Montag vor Journalisten gefordert, die EU solle deutlich mehr Energie aus den USA importieren, um das vom US-Präsidenten kritisierte Handelsdefizit der USA gegenüber der EU aufzuheben.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßte die Zurückhaltung der EU. "Die Lehren aus der Vergangenheit zeigen, wie wichtig es ist, eine diversifizierte Gasversorgung anzustreben, um Konzentrationsrisiken bei einzelnen Lieferländern zu vermeiden", erklärte Verbandschefin Kerstin Andreae. "Deutschland und die EU dürfen nicht in eine Zwickmühle zwischen den USA und Russland geraten."

Europäische Pharmaunternehmen haben die Europäische Kommission vor den Folgen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump gewarnt. Diese könnten den Trend verstärken, dass sich die Branche zunehmend von Europa abwendet und in die USA verlagert, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters mit Blick auf ein Treffen von Branchenvertretern mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Der europäische Pharmaverband EFPIA forderte von der Leyen dazu auf, "schnell und entschieden zu handeln", um das "Exodus-Risiko" der Industrie in Richtung USA abzuwenden. Der EFPIA wollte sich dazu nicht äußern. Bereits am Montag hatte von der Leyen Vertreter der Schwerindustrie getroffen, um über mögliche Gegenmaßnahmen zu beraten.

Noch sind Arzneimittel zwar von den US-Zöllen ausgenommen, doch das könnte sich bald ändern: Ein US-Regierungsvertreter hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass Trump weitere Zölle auf Halbleiter, Pharmazeutika und möglicherweise wichtige Mineralien plant. Die Pharmaindustrie bangt daher weiter und warnt vor den Folgen von Zöllen auf Arzneimittel für die Patientenversorgung und den Wirtschaftsstandort.

"Wir begrüßen es, dass die Europäische Kommission den Austausch mit der Industrie und damit auch mit der Pharma-Branche sucht. Die Stärkung des Industriestandorts Europa muss das gemeinsame Ziel sein", forderte der Präsident des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen vfa, Han Steutel. Dafür bräuchten Unternehmen verlässliche Rahmenbedingungen und einen Abbau von Handelsbeschränkungen. "Deshalb ist die Initiative der Europäischen Kommission hin zu einer Null-Zoll-Politik richtig. Von ihr würden sowohl die USA als auch Europa stark profitieren."

Als Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle könnte die EU-Kommission in der kommenden Woche weitere Vergeltungsmaßnahmen auf den Weg bringen. Er erwarte "Anfang nächster Woche" die Pläne der EU "in einer zweiten Phase unserer Antwort auf die US-Zölle", sagte ein Kommissionssprecher in Brüssel. Über erste Schritte der EU-Reaktion sollen die 27 Mitgliedsländer bereits am Mittwoch abstimmen.

Bislang hatte die Kommission nur Gegenzölle als Reaktion auf die bereits seit Mitte März geltenden US-Aufschläge auf Stahl und Aluminium vorgelegt. Diese Gegenzölle sollen bis Mitte Mai nach und nach in Kraft treten, vorausgesetzt, die 27 EU-Staaten stimmen dem am Mittwoch zu. Mögliche weitere Reaktionen der EU würden in Absprache mit den Mitgliedsländern "ruhig, sorgfältig" und "gezielt" vorbereitet, sagte der Sprecher.

Die für kommende Woche angekündigte zweite Phase der EU-Pläne könnte weitere Zölle beinhalten. Die EU-Handelsminister hatten am Montag auch über ein mögliches Vorgehen gegen US-Digitalkonzerne wie Apple, Google und Meta diskutiert. Während Länder wie Deutschland und Frankreich sich dafür aussprachen, eine solche Option zumindest vorzubereiten, mahnte Irland zu Vorsicht.

Auch vor dem Hintergrund der internationalen Handelsspannungen dringt Bundesbankchef Joachim Nagel auf einen raschen Abschluss der Koalitionsgespräche in Berlin. "Die angehende Bundesregierung muss nun zügig ihre Koalitionsverhandlungen abschließen und die Zukunftsthemen angehen", forderte er. Die US-Regierung habe mit ihren Zollentscheidungen der wirtschaftlichen Lage einen schweren Schlag versetzt. Die globalen Wachstumsperspektiven hätten sich massiv verschlechtert: "Wohlstandsverluste werden folgen", warnte Nagel.

Die aktuellen Entwicklungen zeigten eindringlich, wie wichtig es sei, dass Deutschland und Europa ihre Resilienz verbesserten. An die Adresse der angehenden Koalitionäre von Union und SPD gerichtet sagte Nagel, es brauche Investitionen in die digitale und analoge Infrastruktur, Verteidigungsfähigkeit, Bildungssysteme, künstliche Intelligenz, Klimatechnologien, Biotech, Pharma und Mobilität. "Es geht um die Zukunftsfähigkeit unseres Industriestandortes."

Im Zollkonflikt mit den USA bemühen sich mehrere der hart getroffenen Länder des Bundes der südostasiatischen Staaten (ASEAN) mit Verhandlungen und teilweisem Entgegenkommen um niedrigere US-Importaufschläge. So werde etwa Vietnam mit den USA über ein bilaterales Abkommen mit dem Ziel einer nachhaltigen Handelsbilanz verhandeln, erklärte Regierungschef Pham Minh Chinh. Auch werde man "weiter mehr US-Produkte kaufen, die Vietnam benötigt", etwa Produkte aus dem Sicherheits- und Verteidigungsbereich.

Auf eine Verhandlungslösung hofft auch Malaysia. "Wir glauben nicht an die Megaphon-Diplomatie", erklärte der malaysische Regierungschef Anwar Ibrahim am Dienstag. "Im Rahmen unserer sanften Diplomatie des stillen Engagements (...) werden wir gemeinsam mit unseren Asean-Kollegen Beamte nach Washington entsenden, um den Dialogprozess zu beginnen."

China hat die Gesprächsbereitschaft der USA im Handelskonflikt in Frage gestellt. "Ich denke, was die USA getan haben, spiegelt nicht die Bereitschaft zu einem aufrichtigen Dialog wider", sagte der Sprecher des Außenministeriums Lin Jian bei einer Pressekonferenz. "Wenn die USA die Interessen beider Länder und der internationalen Gemeinschaft missachten und auf einem Zoll- und Handelskrieg bestehen, wird China sicherlich bis zum Ende kämpfen."

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) verfolgt die vom US-Zollstreit ausgelösten Marktverwerfungen genau. "Wir sind im engsten Austausch mit all den großen, systemrelevanten Instituten", sagte Finma-Direktor Stefan Walter der Nachrichtenagentur Reuters. Auch mit den Partnerbehörden tausche sich die Finma aus. "Wir sehen sehr viel Unsicherheit und Volatilität, aber bis jetzt noch keine Liquiditätsengpässe."

Im Handelsstreit mit den USA hat die EU-Kommission eine Liste weiterer US-Waren vorgelegt, die mit Einfuhrzöllen von bis zu 25 Prozent belegt werden sollen. Die Liste, die die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, umfasst unter anderem landwirtschaftliche Produkte wie Mais, Sojabohnen und Geflügel, Textilprodukte und Stahlprodukte sowie Make-up. Die 27 EU-Mitgliedsstaaten sollen morgen über die Liste abstimmen. 

Nicht enthalten sind alkoholische Produkte wie Bourbon-Whisky, die in ursprünglichen Plänen ebenfalls mit Zöllen belegt werden sollten. Brüssel reagierte damit auf den Druck von Weinexportländern wie Frankreich und Italien, nachdem US-Präsident Donald Trump mit Importzöllen von 200 Prozent auf alkoholhaltige Getränke aus Europa gedroht hatte.

08.04.2025 • 11:24 Uhr

Podcast zur Panik an den Börsen

Mit der Sorge von Anlegern um ihre Sparpläne beschäftigt sich auch der aktuelle ARD-Podcast 15 Minuten.

AfD-Chef Tino Chrupalla zeigt Verständnis für die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und äußert sich damit anders als seine Co-Chefin Alice Weidel. Zwar sei die AfD grundsätzlich für freien Handel, zitiert Bild den Politiker. "Aber manchmal muss man Freihandel einschränken, um seine Wirtschaft zu schützen. Präsident Trump will andere Staaten zwingen zu verhandeln. Er will die Handelsbilanz der USA verbessern und die Industrie ankurbeln. Das ist verständlich."

Weidel hatte gesagt, Zölle seien grundsätzlich Gift für den freien Handel. Mit weiteren Bewertungen zu Trumps Schritt hielt sie sich auf Nachfrage aber zurück.

Die AfD-Spitze hatte in den vergangenen Monaten demonstrativ die Nähe zur Trump-Regierung gesucht.

08.04.2025 • 11:19 Uhr

Von der Leyen telefoniert mit China

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert China auf, eine Verhandlungslösung mit den USA zu finden. In einem Telefonat mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang betont von der Leyen "die Verantwortung Europas und Chinas als zwei der größten Märkte der Welt, ein starkes reformiertes Handelssystem zu unterstützen, das frei, fair und auf gleichen Wettbewerbsbedingungen basiert", teilt ihr Büro mit.

Von der Leyen und Li sprachen demnach auch über einen Mechanismus, wie von den Zöllen verursachte Handelsumlenkungen überwacht werden könnten. Die EU befürchtet, dass China billige Exporte von den USA nach Europa umleiten könnte.

Nach Einschätzung des Anlegerschützers Marc Liebscher spricht vieles dafür, dass US-Präsident Donald Trump "unbeirrt weiter den Welthandel in Unsicherheit und damit die Börsen auch in Unsicherheit stürzen wird". Breitgestreute ETFs seien aber weiter "eine gute Anlage", sagte der Experte von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger im Interview bei tagesschau24.

Auch ein Festhalten an Sparplänen sei sinnvoll, um langfristig günstige Einstiegskurse zu nutzen. "Wer jetzt freie Liquidität hat, kann die durchaus in Aktien investieren." Was es dabei zu beachten gibt und wo sich Investitionen jetzt lohnen, erklärt Liebscher hier:

Marc Liebscher, Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, zu den Folgen des Börsencrashs

tagesschau24, 08.04.2025 10:00 Uhr

Nach dem Ausverkauf der vergangenen Tage geht es beim DAX wieder etwas nach oben. Der deutsche Leitindex notierte zum Handelsstart heute 1,2 Prozent stärker bei 20.039,69 Punkten. Zuvor hatte er an drei Tagen in Folge zwischen gut drei und knapp fünf Prozent eingebüßt. Die Verunsicherung über die jüngsten US-Zollerhöhungen brachte den DAX in dieser Zeit um seinen gesamten Jahresgewinn.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion sieht in der US-Handelspolitik mit massiven Zollerhöhungen "möglicherweise" einen wirtschaftspolitischen Schlüsselmoment für die Koalitionsverhandlungen. "Jedenfalls zeigt es ganz eindrücklich, wir sind nicht auf einer Insel der Glückseligen", sagte Thorsten Frei (CDU) im ARD-Morgenmagazin. Deutschland müsse wettbewerbsfähiger werden und sich für mehr internationalen Handel einsetzen.

Die Entwicklungen zeigten, "dass wir selber fit werden müssen", sagte Frei. Die Welt warte nicht auf Deutschland. "Es schärft die Sinne dafür, dass wir nicht um uns selbst kreisen dürfen", sagte der CDU-Politiker.

Thorsten Frei, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer CDU-CSU, zu den Koalitionsverhandlungen vor Abschluss

Morgenmagazin, 08.04.2025 08:00 Uhr

Tech-Milliardär Elon Musk hat laut einem Medienbericht vergeblich versucht, Donald Trump zu einer Kehrtwende bei den weitreichenden Importzöllen zu überreden. Der Chef des Autobauers Tesla habe am Wochenende persönlich an den US-Präsidenten appelliert, schrieb die Washington Post unter Berufung auf informierte Personen.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, kommentierte den Bericht mit einem Verweis darauf, dass Trump Personen zusammengebracht habe, die unterschiedliche Ideen lieferten. Aber wenn er eine Entscheidung treffe, zögen alle an einem Strang, sagte sie der Zeitung. Musk, der oft Medienberichte zurückweist, äußerte sich zunächst nicht dazu.

Singapurs Ministerpräsident Lawrence Wong warnt vor einer Eskalation der Handelsstreitigkeiten mit den USA. Es bestehe kein Zweifel, dass das Wachstum Singapurs erheblich beeinträchtigt werde und die Regierung wohl ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum nach unten korrigieren müsse. Es sei aber noch unklar, ob der exportabhängige Stadtstaat 2025 in eine Rezession abrutschen werde.

"Es sieht nicht so aus, als ob der Universalzollsatz von zehn Prozent verhandelbar wäre", so Wong. "Dies scheint der feste Mindestzollsatz zu sein, unabhängig von der Handelsbilanz eines Landes oder bestehenden Handelsabkommen."

Der deutschen Wirtschaft drohen erhebliche Exporteinbußen in die USA, sollte US-Präsident Donald Trump bei den verhängten Zöllen bleiben. "Das würde ganz erhebliche Auswirkungen haben, da darf man nicht naiv sein", sagte der geschäftsführende Finanzminister Jörg Kukies im ZDF-heute journal. Nach Berechnungen des ifo-Instituts würden laut Kukies die deutschen Exporte in die USA um rund 15 Prozent sinken. Die Wachstumsaussichten würden deutlich runtergehen, die Rezessionsgefahr würde steigen. 

Kukies sieht in dem durch die US-Zölle ausgelösten Handelskonflikt keine Gewinner. Alles, was man an Reaktionen bei US-Unternehmen sehe, zeige, das auch die Rezessionsgefahr in den USA steige. Spielräume für versprochene Steuersenkungen würden so sinken. 

Trotz scharfer Drohungen aus dem Weißen Haus will China an seinen Gegenzöllen festhalten. Sollten die USA ihrer Zollmaßnahmen weiter eskalieren, werde "China entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen", teilte das chinesische Handelsministerium mit.

US-Präsident Donald Trump hatte China vergangene Woche im Zuge seiner Ankündigung globaler Zölle mit einem Zusatzzoll von 34 Prozent belegt, woraufhin Peking mit der Ankündigung eines Gegenzolls in gleicher Höhe reagierte. Am Montag drohte Trump China mit einem weiteren Zoll in Höhe von 50 Prozent, sollte Peking seine Gegenzölle nicht zurücknehmen. 

Bestünden die USA weiterhin auf diesem Weg, werde "China sie definitiv bis zum Ende begleiten", teilte das Handelsministerium mit. Das Vorgehen der USA sei "Erpressung". China werde dies niemals akzeptieren.

Nach dem Willen der Grünen soll der Bundestag noch in der laufenden Woche zusammenkommen, um über das von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zollpaket zu beraten. Die beiden Fraktionschefinnen Britta Haßelmann und Katharina Dröge bieten ihren Kollegen aus Union und SPD an, gemeinsam eine Extra-Sitzung zu beantragen, wie aus dem Schreiben an Friedrich Merz (CDU) und Lars Klingbeil (SPD) hervorgeht, aus dem die Nachrichtenagentur dpa berichtet.

Seit Trumps Ankündigung, sämtliche US-Importe mit massiven Zöllen zu belegen, steige die Sorge vor schwerwiegenden Folgen für den internationalen Handel und die Weltwirtschaft, heißt es in dem Brief. "Diese Entwicklungen drohen deutlich spürbare Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, die Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Land zu haben." Der neu gewählte Bundestag solle deshalb noch in dieser Woche darüber beraten. 

Am Freitag hatte der sogenannte Vorältestenrat, ein Gremium, das über organisatorische Dinge entscheidet, bevor der eigentliche Ältestenrat gebildet wurde, mit Mehrheit von Union und SPD entschieden, die ursprüngliche geplante Sitzungswoche abzusagen. Diese Überlegungen sind aus Grünen-Sicht durch die sich abzeichnenden Entwicklungen inzwischen überholt.

Im Zollkonflikt mit der EU hat US-Präsident Donald Trump den Vorstoß aus Brüssel zu einer Aufhebung aller gegenseitigen Zölle auf Industriegüter abgelehnt. Auf die Frage, ob ein entsprechender Vorschlag von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für ihn ausreichend sei, sagte Trump am Montag vor Journalisten: "Nein, ist er nicht."

Trump schlug stattdessen vor, die EU-Staaten sollten deutlich mehr Energie aus den USA importieren. Europäische Staaten müssten eine Menge an Energie erwerben, die dem derzeitigen Handelsdefizit der USA gegenüber der EU entspreche. Dieses Defizit würde infolge entsprechender Energieimporte "schnell verschwinden", fügte Trump an.

Trump bekräftigte zudem seine Kritik an der aus seiner Sicht unfairen Handelsbeziehung zwischen den USA und den EU-Staaten. "Die Europäische Union hat uns sehr, sehr schlecht behandelt", sagte Trump vor Reportern und fügte an: "Sie kaufen unsere Autos nicht (...), sie kaufen unsere Agrarprodukte nicht. Sie kaufen praktisch nichts von uns."

Torben Börgers, ARD Washington, zu Trump lehnt EU-Vorschlag zu Zöllen ab

Morgenmagazin, 08.04.2025 05:00 Uhr

Südkoreas Handelsminister zufolge zieht seine Regierung Maßnahmenpakete zur Steigerung der US-Importe in Erwägung. Es sei eine gute Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump die Tür für Gespräche über Zölle mit anderen Ländern geöffnet habe, sagte Cheong In-kyo im Vorfeld eines Besuches in den USA. Der Minister will dort über die US-Zölle verhandeln.

Der Digitalverband Bitkom hat die EU vor einer europäischen Digitalsteuer als Antwort auf die US-Zölle gewarnt. "Eine europäische Digitalsteuer einzuführen, wäre die denkbar schlechteste Reaktion auf amerikanische Zölle", sagte Fabian Zacharias, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der Ansatz, eine zollpolitische Frage mit neuen Steuern zu beantworten, sei grundfalsch, sagte Zacharias weiter. Er forderte eine "robuste Reaktion" und "mittelfristig Deeskalation". Eine Digitalsteuer würde dem Bitkom-Experten zufolge nicht nur digitale Produkte in Europa teurer machen, sie würde auch die Digitalisierung verlangsamen.

China hat das neue Zollpaket von US-Präsident Donald Trump bereits mehrfach scharf kritisiert - nun auch mit den Worten des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan. "Hohe Zölle führen unweigerlich zu Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder und zur Auslösung heftiger Handelskriege", sagte der republikanische Präsident in einem Videoclip aus dem Jahr 1987, der am Montag von der chinesischen Botschaft in den USA auf X geteilt wurde. Die Botschaft schrieb, dass die jahrzehntealte Rede "im Jahr 2025 neue Relevanz findet".

"Das Ergebnis sind immer mehr Zölle, immer höhere Handelsschranken und immer weniger Wettbewerb", sagte Reagan in der Rede, in der er vor dem Schlimmsten warnte, was Zollkriege mit sich bringen könnten: Märkte würden zusammenbrechen, Unternehmen würden schließen und Millionen von Menschen würden ihren Arbeitsplatz verlieren.

Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba hat US-Präsident Donald Trump in einem 25-minütigen Telefonat am Montag aufgefordert, sein umfassendes Zollpaket noch einmal zu überdenken. "Die jüngsten Zollmaßnahmen der Vereinigten Staaten sind äußerst bedauerlich", sagte Ishiba nach dem Gespräch zu Reportern. "Ich habe dem Präsidenten gesagt, dass Japan seit fünf Jahren in Folge der weltweit größte Investor in den USA ist, und ich habe auch nachdrücklich meine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die US-Zölle die Investitionskapazität japanischer Unternehmen verringern werden."

08.04.2025 • 00:20 Uhr

Trump lehnt Aussetzen der Zölle ab

US-Präsident Donald Trump hat trotz der Talfahrt der Börsen ein Aussetzen der Zölle abgelehnt. "Nun, das haben wir nicht vor", sagte Trump auf eine entsprechende Frage im Weißen Haus. Zuvor hatten Vertreter des Weißen Hauses entsprechende Spekulationen über ein Aussetzen der Zölle schon als Fake News bezeichnet. Es gebe viele Länder, die mit den USA verhandeln wollten, sagte Trump bei einem Empfang für den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu. Er nannte den japanischen Premierminister Shigeru Ishiba, mit dem er am Morgen gesprochen habe

Der Europäische Union (EU) warf er vor, ihre Autoindustrie nicht nur mit Zöllen, sondern mit Auflagen und Regeln abzuschotten. Sie seien geschaffen worden, um den Import amerikanischer Autos zu blockieren. Trump sprach von nicht-monetären Schranken, mit denen sich die EU abschotte. Die EU errichte Barrieren, die so streng seien, dass es unmöglich sei, sie zu erfüllen. Experten hatten dagegen erklärt, nicht Handelsschranken oder Zölle seien schuld am schwachen Abschneiden der US-Autobauer in Europa, sondern deren Modelle. 

Trump bekräftigte seine Ankündigung vom Morgen, dass er China mit weiteren Zöllen von noch einmal 50 Prozent belegen werde. Er reagierte damit auf Pekings angekündigte Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent. Der US-Präsident betonte, er habe eine großartige Beziehung zu Präsident Xi Jinping und hoffe, dass es auch so bleiben werde. "Ich habe großen Respekt vor China, aber sie können das nicht einfach so machen." In einem Post hatte Trump China zuvor als "größten Übeltäter" bezeichnet.

Das Weiße Haus hat Spekulationen über eine mögliche Aussetzung des US-Zollpakets entschieden zurückgewiesen. Präsident Trump droht China mit weiteren Zöllen in Höhe von 50 Prozent.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 08. April 2025 um 06:00 Uhr.