Steve Witkoff und Wladimir Putin

US-Sondergesandter Witkoff bei Putin Langes Gespräch, wohl wenig Ertrag

Stand: 11.04.2025 22:26 Uhr

Mehr als vier Stunden lang hat der US-Sondergesandte Witkoff in St. Petersburg mit dem russischen Präsidenten Putin gesprochen - auch über die Ukraine. Zuvor hatte US-Präsident Trump Moskau unter Druck gesetzt.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang mit Kremlchef Wladimir Putin unter anderem über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gesprochen.

Das Treffen sei inzwischen beendet, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax am späten Abend. Konkrete Ergebnisse sind bisher nicht bekannt.

Laut Peskow eventuell weiteres Putin-Trump-Telefonat

Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss Interfax zufolge nicht aus, dass es nach den Unterredungen auch ein weiteres Telefonat Putins mit US-Präsident Donald Trump geben könnte. Witkoff habe eine Nachricht Trumps mitgebracht, die sich Putin anhöre, sagte Peskow.

Die Gespräche zu den verschiedenen Aspekten einer Lösung des "Konflikts um die Ukraine" gingen weiter, so Peskow. Es gehe um schwierige Fragen. Das Treffen sei eine gute Gelegenheit, die verschiedenen Elemente der Position und die Beunruhigung Russlands darzulegen und sie über Witkoff Trump zu übermitteln.

Vor dem Gespräch hatte Peskow einschränkend erklärt, dass das Treffen nicht von großer Bedeutung sei und daher keine großen Durchbrüche zu erwarten seien.

Trump setzt Moskau unter Druck

Trump setzte Moskau nach der Ankunft Witkoffs noch einmal unter Druck. Er schrieb auf der Plattform Truth Social: "Russland muss sich bewegen. Zu viele Menschen sterben, Tausende pro Woche, in einem schrecklichen und sinnlosen Krieg."

Vor dem Empfang bei Putin hatte Witkoff bereits Kreml-Unterhändler Kirill Dmitrijew getroffen. Dmitrijew war Anfang des Monats zu Gesprächen in Washington.

Dritter Besuch nur einen Tag nach Gefangenenaustausch

Witkoff war bereits im März und im Februar nach Russland gereist, auch dabei sprach er mit Putin. Nach diesen Treffen bezeichnete Witkoff den russischen Präsidenten als "großartigen Anführer" und "keinen schlechten Menschen". Der jetzige Besuch erfolgte einen Tag nach einem Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland.

USA wollen noch diesen Monat Feuerpause erreichen

Beim NATO-Außenministertreffen kürzlich machte US-Außenminister Marco Rubio deutlich, dass Trump die Hinhaltetaktik des russischen Präsidenten nicht mehr lange akzeptieren werde. Sollte bis Ende des Monats keine Feuerpause erreicht sein, könnte Trump zusätzliche Sanktionen gegen Russland verhängen, berichtete die US-Nachrichtenseite Axios mit Verweis auf eine anonyme Quelle. 

Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Zuletzt haben die USA versucht, bei Verhandlungen eine 30-tägige Waffenruhe zu vermitteln. Während Kiew dem Vorschlag zustimmte, hat Putin Vorbedingungen für eine solche Feuerpause gestellt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete am 11. April 2025 Inforadio um 11:23 Uhr und tagesschau24 um 21:15 Uhr.