Xenia Karelina sitzt in einem Glaskäfig in einem russischen Gerichtssaal. (Archivbild: 15.08.2024)

Nach Verhandlungen in Abu Dhabi USA und Russland tauschen erneut Gefangene aus

Stand: 10.04.2025 13:57 Uhr

Die in Russland verurteilte US-Bürgerin Xenia Karelina ist durch einen Gefangenenaustausch frei gekommen. Im Gegenzug wurde ein Mann aus US-Haft entlassen, der Mikroelektronik nach Russland exportiert haben soll.

Die in Russland inhaftiert Ballerina Xenia Karelina ist auf freien Fuß gesetzt worden und auf dem Weg in die USA. Das gab US-Außenminister Marco Rubio auf der Online-Plattform X bekannt. Sie sei länger als ein Jahr zu Unrecht in Russland festgehalten worden, US-Präsident Donald Trump habe ihre Freilassung erwirkt.

Im Gegenzug soll Artur Petrow die Freiheit wiedererlangt haben. Der Austausch sei auf dem internationalen Airport von Abu Dhabi erfolgt, Moskau danke den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Vermittlerrolle, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB mit.

Karelina war im August des vergangenen Jahres wegen Hochverrats zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Die gebürtige Russin aus Los Angeles hatte im Februar 2024 ihre Familie in Jekaterinburg besucht. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB soll bei der Gelegenheit ihr Mobiltelefon durchsucht haben. Dabei sei festgestellt worden, dass Karelina rund 50 Dollar an eine in New York ansässige Hilfsorganisation gespendet habe, die humanitäre Hilfe für die Ukraine leistet. Karelina wurde daraufhin festgesetzt. Russland behauptet, die Organisation sammle Gelder für die ukrainische Armee.

Russe soll mit US-Elektronik gehandelt haben

Laut dem Wall Street Journal besitzt Petrow neben der russischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Die USA ließen ihn 2023 auf Zypern verhaften, weil er waffentaugliche US-Mikroelektronik nach Russland exportiert haben soll. Das US-Justizministerium geht davon aus, dass es sich dabei um einen ausgefeilten Schmugglerring gehandelt habe.

Nach Informationen der Zeitung hat CIA-Direktor John Ratcliffe den Austausch persönlich mit einem hochrangigen russischen Geheimdienstvertreter in Abu Dhabi ausgehandelt. Auch habe es Gespräche mit FSB-Chef Alexander Bortnikow und dem Leiter des russischen Auslandsgeheimdienstes SVR, Sergej Naryschkin, gegeben.

Jürgen Buch, ARD Moskau, tagesschau, 10.04.2025 15:25 Uhr