Tesla-Logo auf einem Fahrzeug.

Elektroauto-Hersteller Tesla warnt US-Regierung vor Zöllen

Stand: 14.03.2025 09:17 Uhr

Ausgerechnet Tesla: In einem Brief des vom Trump-Vertrauten Musk geführten Elektroauto-Herstellers wird vor Zöllen gewarnt. Der Konzern befürchtet hohe Kosten. Unterschrieben ist der Brief offenbar nicht.

Elon Musk ist eine zentrale Figur in der neuen US-Administration unter Präsident Donald Trump - obwohl er gar nicht gewählt worden ist. Der vom einflussreichen Musk geführte Elektroauto-Hersteller Tesla hat die Regierung in einem Brief nun laut Nachrichtenagenturen vor den negativen Folgen amerikanischer Zölle für das Unternehmen gewarnt.

Durch frühere Zusatzzölle seien zum Teil die Kosten von Tesla selbst bei der Produktion in den USA gestiegen, hieß es in einem Brief an den US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer. Außerdem seien die Fahrzeuge im Ausland teurer geworden, was ihre Wettbewerbsposition im Markt geschwächt habe.

Wer hat Brief geschrieben?

Wer genau den Brief geschrieben oder versendet hat, ist allerdings unklar. Die Financial Times schrieb unter Berufung auf einen Informanten, dass der Brief ohne Unterschrift geblieben sei, "weil niemand bei dem Unternehmen dafür gefeuert werden wollte, ihn abgeschickt zu haben". Das Schreiben ist auf Dienstag datiert. Tesla reagierte bislang nicht auf Anfragen dazu.

Tesla-Chef Musk gilt zwar als wichtige Person für die neue Trump-Administration und ist unter anderem mit der radikalen Kürzung von Arbeitsplätzen in der Verwaltung beauftragt. Gleichzeitig ist Musk aber weiterhin als Unternehmer und Chef zahlreicher privater Firmen tätig. Immer wieder werden ihm daher Interessenkonflikte vorgeworfen. 

Engagement für Trump nützt Tesla bisher nur bedingt

Musks Unternehmen haben von dessen Engagement für Trump nicht nur profitiert. Der Tesla-Aktienkurs ist seit Jahresbeginn drastisch gefallen. In Europa gibt es Boykott-Aufrufe gegen den US-Autobauer, die Autoverkäufe dort sind zuletzt erheblich zurückgegangen.  

Musk selbst hat sich in der Vergangenheit teils auch gegen höhere Zölle oder gar für verstärkten Freihandel, etwa mit dem Vereinigten Königreich nach dem Brexit, ausgesprochen. 

Tesla sorgt sich vor Vergeltungsmaßnahmen

Eine weitere Sorge seines Unternehmens Tesla: Opfer von Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder zu werden - denn für sie könnte das Unternehmen ein wichtiger Hebel sein, Druck auf Trump und dessen Handelspolitik auszuüben. 

Entsprechend hieß es in dem Schreiben von Tesla an den US-Handelsbeauftragten: "US-Exporteure sind von Natur aus unverhältnismäßigen Auswirkungen ausgesetzt, wenn andere Länder auf US-Handelsmaßnahmen reagieren." Frühere US-Handelsmaßnahmen hätten "zu sofortigen Reaktionen der betroffenen Länder", etwa höheren Zölle auf E-Autos, geführt. 

Zudem ist Tesla selbst von Importen in die USA abhängig, die nun von Zöllen belegt werden könnten. Zwar hat Tesla viele Werke in den USA. Doch das Unternehmen braucht auch Rohstoffe und Bauteile aus anderen Ländern. So gab Tesla zu bedenken: "Handelsaktionen sollten nicht (und müssen nicht) im Konflikt mit dem Ziel stehen, die einheimische Produktion auszubauen und zu unterstützen", hieß in dem Brief. Trump erwägt, Anfang April erhebliche Zölle auf Fahrzeuge und Teile aus aller Welt zu erheben. 

Andere US-Autobauer warnen vor steigenden Preisen

Auch andere Unternehmen haben wegen der US-Handelspolitik Schreiben an das Büro des Handelsbeauftragten geschickt. Darunter auch die Handelsgruppe "Autos Drive America", die große ausländische Automobilhersteller wie Toyota, Volkswagen, BMW, Honda und Hyundai vertritt. Die Gruppe warnte in einem separaten Brief davor, dass die Einführung von breit angelegten Zöllen die heimische Produktion in den US-Montagewerken stören werde. 

Autos Drive America schrieb: "Die Autohersteller können ihre Lieferketten nicht über Nacht umstellen." Kostensteigerungen würden daher unweigerlich zu einer Kombination aus "höheren Verbraucherpreisen, weniger angebotenen Modellen und der Schließung von US-Produktionslinien führen".

Das könne wiederum zum Verlust von Arbeitsplätzen in der gesamten Lieferkette führen. Trump will die heimische Produktion eigentlich stärken, zahlreiche neue Jobs in den USA schaffen und Verbraucherpreise senken.