Tarifkonflikt bei der Post Warnstreiks auch in DHL-Paketzentren
Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post hat die Gewerkschaft ver.di nun auch Beschäftigte in Paketzentren zu Warnstreiks aufgerufen. Bereits in den vergangenen Tagen hatten sich Tausende Beschäftigte am Ausstand beteiligt.
Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post setzt die Gewerkschaft ver.di den dritten Tag in Folge auf Warnstreiks. Wie die Gewerkschaft mitteilte, sind heute Beschäftigte in mehreren, über das Bundesgebiet verteilten Paketzentren zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. "Die Botschaft ist klar: Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen", bekräftigte ver.di-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis.
An den bestreikten Standorten werde es zu Verzögerungen bei der Zustellung von Paketen kommen, heißt es von ver.di. Betroffen sind unter anderem Paktzentren in Köln, Krefeld und Herford (Nordrhein-Westfalen) sowie in Lahr (Baden-Württemberg).
Millionen Briefe in den vergangenen Tagen nicht zugestellt
Bereits in den vergangenen Tagen hatte ver.di Mitarbeiter in der Zustellung zu Protesten aufgerufen. Rund 13.000 Beschäftigte haben sich laut der Gewerkschaft am Dienstag und Mittwoch an den Ausständen beteiligt. Schätzungsweise vier Millionen Briefe und eine hohe sechsstellige Zahl an Paketen blieben deswegen vorerst liegen.
Die Post hatte ver.di gebeten, die Warnstreiks auszusetzen und eine Lösung am Verhandlungstisch zu suchen. Sie hatte angekündigt, in der anstehenden dritten Verhandlungsrunde ein Angebot zur Beilegung des Tarifstreits auf den Tisch zu legen. Die Verhandlungen sollen am 12. Februar weitergehen.
Mehr Geld und Urlaubstage gefordert
Ver.di fordert ein Entgeltplus von sieben Prozent und Extra-Urlaubstage für die Beschäftigten, um der Inflation und der steigenden Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Das Unternehmen lehnt die Forderungen als wirtschaftlich nicht tragfähig ab. Sie verweist auf die schrumpfenden Briefmengen im Digitalzeitalter und den hohen Investitionsbedarf.
Die Deutsche Post gehört zum Bonner Logistikkonzern DHL, im Inland hat die Post rund 170.000 Tarifbeschäftigte.