Ein DHL-Mitarbeiter steht am Eingang einer Zustellbasis des Logistikkonzerns, wo ein Streikposten von Verdi aufgebaut ist, neben einem Warnstreikplakat.

Tarifrunde bei der Post Erneut mehrere Tausend Zusteller im Streik

Stand: 29.01.2025 12:47 Uhr

Nach Poststreiks in Großstädten sind heute die Zustellerinnen und Zusteller auf dem Land zum Streik aufgerufen. Die Post schätzt, dass rund fünf Prozent der Sendungen liegen bleiben könnten.

Vor der dritten Verhandlungsrunde sind bei der Deutschen Post heute erneut Tausende Postbeschäftigte in den Streik getreten. Der Post zufolge beteiligten sich bis zum Mittag rund 4.000 Menschen an dem Arbeitskampf. Der Schwerpunkt heute liegt im ländlichen Raum. Zum Streik aufgerufen hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

Die Post schätzt, dass durch den Ausstand heute rund fünf Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge an Paket- und Briefsendungen betroffen sein könnten. Sie rief ver.di dazu auf, die Warnstreiks auszusetzen und eine Lösung am Verhandlungstisch zu suchen.

Ver.di: "Wir meinen es ernst"

Der Konzern befördert an normalen Werktagen allein über 40 Millionen Briefe - es könnten also erneut über zwei Millionen Sendungen in den Verteilzentren liegen geblieben sein. Am Dienstag hatten bereits Zustellerinnen und Zusteller in den Großstädten gestreikt. Die Post will die Rückstände in den kommenden Tagen aufholen.

Die Gewerkschaft ver.di will mit dem Streik noch einmal den Druck auf die Arbeitgeberseite in der laufenden Tarifrunde erhöhen. "Die Botschaft ist klar: Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen", bekräftigte ver.di-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis.

Drei extra Urlaubstage

Ver.di fordert sieben Prozent mehr Lohn für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten. Zudem will die Gewerkschaft mit Hinweis auf eine steigende Arbeitsbelastung drei Tage mehr Urlaub durchsetzen. Ver.di-Mitglieder sollen einen zusätzlichen Tag erhalten.

Die Post klagt über zu hohe Kosten im deutschen Brief- und Paketgeschäft und pocht auf "wirtschaftlich vertretbare Lohnsteigerungen". Sie hatte angekündigt, in der dritten Gesprächsrunde ein Angebot auf den Tisch zu legen. Die Tarifgespräche sollen am 12. Februar fortgesetzt werden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 29. Januar 2025 um 13:45 Uhr.