Ein Briefträger fäht mit seinem Fahrrad eine Straße entlang.

Einigung im Post-Tarifstreit Fünf Prozent und einen Urlaubstag mehr

Stand: 04.03.2025 17:13 Uhr

Die Deutsche Post und die Gewerkschaft ver.di haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dieser sieht fünf Prozent mehr Geld und mindestens einen zusätzlichen Urlaubstag vor. Die Laufzeit beträgt 24 Monate.

Die rund 170.000 Briefträgerinnen und Briefträger, Postboten und anderen Logistikmitarbeitenden der Deutschen Post erhalten vom 1. April an zwei Prozent mehr Geld. Ab 1. April 2026 soll es dann eine weitere Erhöhung um drei Prozent geben. Darauf haben sich das Unternehmen und die Gewerkschaft ver.di in der vierten Verhandlungsrunde geeinigt.

Außerdem gibt es ab dem Jahr 2026 für alle Beschäftigten einen Tag mehr Urlaub. Wer 16 Jahre oder länger bei der Post beschäftigt ist, bekommt einen zweiten zusätzlichen Urlaubstag. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und beginnt rückwirkend zum 1. Januar.

Beide Seiten äußern sich zufrieden

"Nach einem sehr hohen Tarifabschluss im Jahr 2023 realisieren wir jetzt erneut Lohnsteigerungen, die die Kaufkraft unserer Beschäftigten über die vereinbarte Laufzeit des Tarifvertrags erhalten", sagte Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie.

"Das ist ein ordentliches Ergebnis, das ohne den Druck und die hohe Streikbereitschaft unserer Mitglieder so nicht hätte erreicht werden können", erklärte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.

Die für den Bereich Post & Paket Deutschland zuständige DHL-Vorständin Nikola Hagleitner sagte, es sei nun Aufgabe, den Umbau des Unternehmensbereichs voranzutreiben und die Profitabilität von Post & Paket Deutschland zu sichern. "Mit Blick auf das Umfeld und diesen Tarifabschluss werden wir daher unsere Kostensenkungsmaßnahmen konsequent erweitern und beschleunigen müssen."

Verhandler anfangs weit auseinander

Die Einigung wurde nach einem Verhandlungsmarathon erzielt, der schon am Montagvormittag begonnen hatte. Nach kurzer Nachtruhe waren die Verhandlungen dann am Dienstagvormittag fortgesetzt worden. Ogilvie bezeichnete die Verhandlungen als äußerst schwierig. Die Tarifparteien hatten sich Anfang Januar zum ersten Mal getroffen.

Die Gewerkschaft war mit einer Sieben-Prozent-Forderung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten in die Verhandlungen gestartet. Außerdem sollten die Tarifbeschäftigten drei Extra-Urlaubstage bekommen, ver.di-Mitglieder vier. Die Deutsche Post hatte dies abgelehnt und auf einen hohen Investitionsbedarf und schrumpfende Briefmengen hingewiesen.

Zustellverzögerungen durch Warnstreiks

Die Deutsche Post gehört zum Logistikkonzern DHL. In den vergangenen Wochen hatten sich Tausende Beschäftigte an ganztägigen Warnstreiks beteiligt.

Gestreikt wurde unter anderem in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung. Durch die Arbeitsniederlegungen war es zu Verzögerungen bei der Zustellung gekommen.