Dieses von der ukrainischen Nationalpolizei veröffentlichte Foto zeigt Feuerwehrmenschen, die einen Brand bekämpfen - in Dobropillia, in der Region Donezk.

Krieg gegen die Ukraine Viele Tote bei russischen Angriffen in Ostukraine

Stand: 08.03.2025 11:28 Uhr

Russland setzt seine Luftangriffe auf die Ukraine fort: Im Gebiet Donezk wurden mindestens elf Menschen getötet. Auch in Charkiw gab es Tote. Inzwischen hat ein US-Anbieter der Ukraine den Zugriff auf seine Satellitenbilder gesperrt.

Mindestens elf Tote melden die ukrainischen Behörden am Morgen im Gebiet Donezk. Sie wurden demnach bei nächtlichen russischen Angriffen auf die ostukrainische Bergbaustadt Dobropillja getötet. Außerdem gab es bei den Treffern in Wohnhäusern mindestens 30 Verletzte, darunter fünf Kinder, wie die Rettungskräfte mitteilten. Acht fünfgeschossige Wohnhäuser und rund 30 Autos seien beschädigt worden. Etwa 20 Wohnungen gerieten in Brand, hieß es.

Laut den Behörden setzte Russland Drohnen und mindestens eine ballistische Rakete vom Typ "Iskander" ein. Zudem hätten Mehrfachraketenwerfer vom Typ "Tornado" geschossen. Die Stadt war bereits oft Ziel von Angriffen. Am Abend war zunächst von fünf Toten die Rede gewesen. Insgesamt starben seit Freitag in der Region Donezk mindestens 20 Menschen, wie Gouverneur Wadym Filaschkin bei Telegram mitteilte.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Auch im Gebiet Charkiw im Osten der Ukraine kamen demnach mindestens drei Menschen ums Leben. Mehrere Menschen wurden demnach bei dem Drohnenangriff mitten in der Nacht verletzt.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Selenskyj: "Ziele Russlands haben sich nicht geändert"

"Solche Angriffe zeigen, dass sich die Ziele Russlands nicht geändert haben", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Facebook. "Deshalb ist es entscheidend, dass wir weiterhin unser Bestes tun, um Leben zu schützen, unsere Flugabwehr zu stärken und die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen", sagte er. "Alles, was Putin hilft, den Krieg zu finanzieren, muss zusammenbrechen."

Nach der Aussetzung der US-Militärhilfe für die Ukraine nutzt Kremlchef Wladimir Putin nach Meinung von Experten die Lage aus, um seine Kriegsziele schneller umzusetzen. Unter anderem will er die bisher nicht vollständig besetzten Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja komplett unter russische Kontrolle bringen.

Kein Zugriff mehr auf Satellitenbilder

Inzwischen hat der Technologiekonzern Maxar der Ukraine den Zugriff auf seine Satellitenbilder gesperrt. Die US-Regierung habe beschlossen, die ukrainischen Zugänge zu dem Satellitenbildservice Global Enhanced Geoint Delivery vorübergehend zu sperren, teilte das US-Unternehmen am Freitagabend der Nachrichtenagentur dpa mit. Zuvor hatten mehrere Nutzer dem ukrainischen Militärblog "Militarnyj" unter der Bedingung, anonym zu bleiben, die Zugangssperrung bestätigt. Das betreffe sowohl Konten der Regierung als auch private Zugänge.

Hintergrund ist nach Angaben von "Militarnyj" der vorläufige Stopp von Geheimdienstinformationen an Kiew durch die USA.  Die US-Regierung hatte nach dem Eklat bei einem Treffen mit Selenskyj im Weißen Haus neben dem Stopp ihrer Militärhilfen auch die Bereitstellung nachrichtendienstlicher Informationen vorerst ausgesetzt.

"Militarnyj" bezeichnete Maxar als womöglich führenden Anbieter kommerzieller Satellitenbilder für Nutzer in der Ukraine, wenn es um die Bewegung russischer Truppen oder die Folgen von Schäden an wichtigen Objekten sowohl in den besetzten Gebieten als auch in Russland geht. Ohne die Satellitenbilder können Truppenkonzentrationen weit hinter der Front viel schlechter aufgeklärt werden. Die ukrainische Armee kann die nächsten Angriffsziele Russland somit schlechter vorausberechnen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 08. März 2025 um 09:00 Uhr.