Keith Kellogg

Krieg gegen die Ukraine Kellogg für Ukraine-Kontrollzonen "wie in Berlin"

Stand: 12.04.2025 12:44 Uhr

Der US-Sondergesandte Kellogg hat einen umstrittenen Vorschlag für die Ukraine gemacht. Man könnte in dem Land internationale Kontrollzonen einrichten. Es gehe nicht um eine Aufteilung des Landes, ergänzte er später.

Der US-Sondergesandte Keith Kellogg kann sich nach einer Waffenruhe in der Ukraine von britischen oder französischen Truppen kontrollierte Zonen vorstellen - "ähnlich wie in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg".

Diesen Vorschlag machte er in einem Interview mit der britischen Times. Später präzisierte er, dass es aber nicht "nicht um eine Aufteilung der Ukraine" gehen solle. "Man könnte es fast ähnlich wie in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg aussehen lassen, als es eine russische Zone, eine französische Zone, eine britische Zone und eine US-Zone gab", sagte Kellogg der Times.

Keine Aufteilung der Ukraine

Die britischen und französischen Soldaten könnten westlich des Flusses Dnipro stationiert werden, führte Kellogg weiter aus. Dort wären sie ein "großes Hindernis" für Russland und trotzdem keine "Provokation" für Moskaus Truppen.

Später schrieb er im Onlinedienst X, dass es bei seinem Vorschlag um Verantwortungsbereiche der ausländischen Armeen gehe, die nach einem möglichen Friedensschluss die ukrainische Souveränität verteidigen sollten - "nicht um eine Aufteilung der Ukraine".

Kämpfe durch Pufferzone vermeiden

Die US-Armee werde sich an diesen "Resilienztruppen" nicht beteiligen, fügte er hinzu. Außerdem könnte es sein, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Präsenz der europäischen Truppen in der Ukraine "nicht akzeptiere".

Direkte Kämpfe könnten durch eine Pufferzone vermieden werden, sagte der US-Sondergesandte weiter. Verstöße gegen eine mögliche Waffenruhe werde es "wahrscheinlich" trotzdem geben, "denn die gibt es immer".

Mission zur Friedenssicherung aktiv

Großbritannien und Frankreich bemühen sich seit Wochen im Rahmen der sogenannten Koalition der Willigen um das Zustandekommen einer multinationalen Mission zur Friedenssicherung in der Ukraine nach einem möglichen Abkommen. Die "Koalition der Willigen" war im März nach dem Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen im Weißen Haus ins Leben gerufen worden.

In der rund 30 Länder zählenden Gruppe werden zusammen mit Vertretern der NATO und der EU, aber ohne Beteiligung Washingtons, vor allem die möglichen Beiträge Europas zur Waffenruhe und Friedenssicherung in der Ukraine diskutiert.

Trump hat Druck auf Moskau erhöht

Bei vielen Teilnehmern herrschte jedoch Einigkeit, dass eine Absicherung des Friedens in der Ukraine nur in Zusammenarbeit mit den USA möglich sei. Die im Februar von der US-Regierung begonnenen Verhandlungen um eine Waffenruhe in der Ukraine sind zuletzt ins Stocken geraten. Trump erhöhte am Freitag den Druck auf Moskau: "Russland muss sich bewegen", schrieb er in seiner Onlineplattform Truth Social im Vorfeld eines Treffen seines Sondergesandten Steve Wittkoffs mit Putin.

Bei den Bemühungen um eine Waffenruhe hatte Trump Kellogg die Zuständigkeit für Russland entzogen. Der Ex-General ist jetzt nur noch für die Ukraine zuständig. US-Medienberichten zufolge hatte Russland Kellogg als zu ukrainefreundlich abgelehnt.

Verletzte nach Drohnenangriffen auf Kiew und Charkiw

Derweil gehen die Kämpfe in der Ukraine weiter: In der Nacht und am frühen Morgen gab es nach Behördenangaben russische Drohnenangriffe auf Kiew und die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw. Dabei sollen mindestens vier Menschen verletzt worden sein. Es seien mehrere Lagerhallen, aber auch ein Wohngebäude und ein Sportplatz getroffen worden, teilte die Militärverwaltung von Kiew bei Telegram mit. Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von drei Verletzten in der Hauptstadt. Infolge der Attacke auf Kiew brachen mehrere Brände aus, die die Feuerwehr erst im Laufe des Vormittags löschen konnte.

In Charkiw seien Drohnen in einem privaten Betrieb eingeschlagen. Dabei sei ein Mensch verletzt worden, schrieb Militärgouverneur Oleh Synjehubow.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland bei den Angriffen insgesamt 88 Drohnen ein. Neben Kiew und Charkiw seien dabei auch die Gebiete Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk attackiert worden. Insgesamt 70 Drohnen seien entweder von der Flugabwehr abgeschossen oder durch Funkstörungen zum Absturz gebracht worden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 12. April 2025 um 09:22 Uhr.