Polizeibeamte stehen unweit der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom, Italien.
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Abschied von Papst Franziskus Wie die Beerdigung ablaufen wird

Stand: 25.04.2025 20:34 Uhr

Papst Franziskus wird in Rom beigesetzt. Die Stadt erwartet Hunderttausende Besucher. Wie wird die Beerdigung ablaufen? Wer ist dabei? Und wie sehen die Sicherheitsvorkehrungen aus? Die wichtigsten Antworten.

Wie wird die Beerdigung von Papst Franziskus ablaufen?

Papst Franziskus hatte sich ein schlichtes Begräbnis gewünscht, und so hat er noch im vergangenen Jahr viele Regeln vereinfacht und verschlankt. Denn die Trauerfeierlichkeiten und die Beisetzung eines Papstes folgen strengen und althergebrachten Regeln.

Der Sarg mit dem Leichnam von Franziskus wird am Abend feierlich verschlossen, hinein kommen zahlreiche Grabbeilagen wie etwa Münzen. Dieser Sarg wird am Samstagmorgen auf den Vorplatz des Petersdoms gebracht, ab 10 Uhr beginnt das Requiem, also eine katholische Begräbnismesse mit einer Predigt und einer Eucharistiefeier.

Zu der Trauerfeier erwartet die Stadt Rom mehr als 200.000 Menschen am Petersplatz und auf den Straßen ringsherum. Die Organisation wird also eine große Herausforderung sein - vor allem die Überführung des Sargs in die Basilika Santa Maria Maggiore. Sie liegt rund fünf Kilometer vom Petersdom entfernt, Franziskus ist sehr gerne dort gewesen, hat oft vor einem Marienbildnis gebetet. Ganz in der Nähe davon wird sein schlichtes Grab sein. Die Beisetzung ist privat, es sind nur wenige Geistliche, Angehörige und Freunde dabei.

Wer wird bei den Trauerfeierlichkeiten dabei sein?

Aus der ganzen Welt reisen Staats- und Regierungschefs an. Für US-Präsident Donald Trump ist es die erste Auslandsreise seiner neuen Amtszeit. Mehr als 160 ausländische Delegationen sind bereits angemeldet, wie der Vatikan bekannt gab, außerdem über 50 Staatschefs sowie zwölf Monarchen.

Aus Deutschland kommt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, er führt die offizielle Delegation an. Mit dabei sind auch der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder.

Auch international ist das "Who is Who" dabei: beispielsweise der UN-Generalsekretär António Guterres, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, aber auch der britische Kronprinz William, das spanische und das schwedische Königspaar.

Wie sehen die Sicherheitsvorkehrungen aus?

Wegen der vielen Besucher und der erwarteten Staats- und Regierungschefs, für die besondere Sicherheitsvorkehrungen gelten, kommt auf die Stadt Rom ein richtiger Kraftakt zu. Polizei und Zivilschutz arbeiten seit Tagen an ihren Konzepten für diesen besonderen Tag. Schon seit Längerem gilt eine Flugverbotszone rund um den Vatikan, Spezialkräfte des Heeres sichern zusätzlich den Petersplatz ab. Gläubige, die in diesen Stunden Abschied nehmen wollen von Papst Franziskus, müssen durch Sicherheitsschleusen, ihre Taschen werden gescannt. Auch rund 2.000 Drohnen werden eingesetzt. Deren Signale laufen direkt ein beim Hauptquartier der Polizei von Rom.

Am Tag der Trauerfeier werden die Sicherheitsvorkehrungen nochmals verstärkt - mit Scharfschützen, Hundestaffeln, Bombenentschärfungsteams und Spezialkräften, die auf dem Fluss Tiber unterwegs sind.

Schon im Vorfeld sind in den Straßen und auf Plätzen viele Uniformierte zu sehen, auch der Zivilschutz, die Feuerwehr, Sanitäter und Ärzte sind in Bereitschaft. Nicht zu vergessen unzählige Freiwillige, die den Pilgern beiseite stehen.

Eine besondere Herausforderung ist der Wunsch des verstorbenen Papstes, in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt zu werden. Der Sarg muss quer durch die Stadt dorthin gebracht werden. Die Behörden rechnen mit Tausenden Menschen am Rand dieser Strecke.  

Wie wird Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt?

Die Beisetzung von Papst Franziskus wird im privaten Rahmen stattfinden, nur wenige sind dabei. Der Camerlengo, der Kardinalkämmerer Kevin Farrell, leitet die Zeremonie. Daneben werden mehrere Geistliche, Angehörige und Freunde anwesend sein. Es werden Psalmen gebetet, Bitten für den verstorbenen Papst und ein Vaterunser.

Franziskus hat sich in seinem Testament ein schlichtes Grabmal gewünscht, ohne Verzierungen, nur mit seinem Namen drauf: "Franciscus". Nach der Grablege wird eine Urkunde angefertigt und verlesen. Von Sonntag an können dann die Gläubigen das Grab besuchen. 

Wer wird als Papst-Nachfolger gehandelt?

In diesen Tagen treffen sich die Kardinäle der katholischen Kirche, die in Rom sind, regelmäßig, denn sie leiten die Kirche, solange es keinen Papst gibt (während der sogenannten Sedisvakanz). Man kann davon ausgehen, dass dabei auch über den nächsten Papst gesprochen wird: Wer geeignet ist und wer große Chancen bei den 135 Kardinälen hat, die wählen dürfen.

Viele unterschiedliche Namen werden gehandelt - aus Europa, aus Asien, aus Afrika und aus Amerika. Doch es gibt ein altes italienisches Sprichwort, das sich in der Vergangenheit bewahrheitet hat: Wer als Papst ins Konklave geht, verlässt es als Kardinal. Will heißen: Nicht immer ist es von Vorteil, wenn man als Favorit gilt.