Ford präsentiert sich auf der 2025 Detroit Auto Show (Januar 2025)

Importzölle für Kanada und Mexiko US-Autokonzerne bekommen einen Monat Aufschub

Stand: 06.03.2025 07:28 Uhr

Präsident Trump gewährt drei US-Autoherstellern einen Aufschub von einem Monat: Fahrzeuge von Ford, General Motors und Stellantis werden vorerst nicht mit Zöllen belegt, sollten diese aus Kanada oder Mexiko importiert werden.

Nach Inkrafttreten der US-Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada will Präsident Donald Trump die heimische Autoindustrie vorerst davon ausnehmen. Einen Monat lang seien bei Importen der US-Autobauer aus den Nachbarländern keine Zölle fällig, teilte Trump mit. Zuvor hatte der Präsident mit den Chefs der US-Autohersteller Ford, General Motors und Stellantis gesprochen.

Sprecherin mahnt Konzerne zur Eile

"Auf Wunsch der mit dem USMCA verbundenen Unternehmen gewährt der Präsident ihnen eine einmonatige Ausnahme, damit sie keinen wirtschaftlichen Nachteil erleiden", erklärte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt. Bei dem USMCA handelt es sich um das Nordamerika-Freihandelsabkommen, das die USA, Mexiko und Kanada während Trumps erster Amtszeit unterzeichnet haben.

Auf die Frage, ob 30 Tage für den Automobilsektor ausreichen, um sich auf die Zölle vorzubereiten, sagte Leavitt, dass Trump den Autoherstellern gegenüber sehr offen gewesen sei: "Er sagte ihnen, sie sollten sich beeilen, investieren, umziehen und die Produktion in die Vereinigten Staaten von Amerika verlagern, wo sie keine Zölle zahlen müssen."

Autoindustrie fürchtet Stilllegung

Das temporäre Aussetzen der Zölle für US-Autobauer ist eine kurzzeitige Erleichterung, bevor Trump ab 2. April seine sogenannten "reciprocal tariffs", gegenseitigen Zölle, verhängen will. Das bedeutet, dass die Vereinigten Staaten Importzölle auf Produkte erheben werden, sobald ein anderes Land US-Produkte mit Zöllen belegt.

Sollten die Zölle nicht aufgehoben werden, werde es etwa zehn Tage dauern, bevor die US- und kanadische Autoindustrie die Fließbänder stilllegen müsse, sagte der Autohersteller Ford der Nachrichtenagentur AP: "Die Menschen werden ihre Arbeitsplätze verlieren."

Kanada reagierte mit Gegenzöllen

Auf Waren aus Kanada gelten in den USA seit Dienstag Zölle in Höhe von 25 Prozent, bei kanadischen Energieprodukten sind es zehn Prozent. Experten befürchten, dass die US-Industrie darunter leiden könnte. Die großen Handelspartner reagierten unverzüglich mit Gegenmaßnahmen.

Kanada hatte als Reaktion sofortige Gegenzölle von 25 Prozent auf US-Importe im Wert von 20,7 Milliarden Dollar angekündigt. Aus Regierungskreisen hieß es aber, Kanada sei bereit, die Zölle zu reduzieren, sollte die US-Regierung einige der von ihr verhängten Zölle aufheben.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 06. März 2025 um 08:54 Uhr.