EU billigt Subventionen Northvolt-Batteriefabrik kann gebaut werden
Der schwedische Konzern Northvolt darf wie geplant in Schleswig-Holstein bei Heide eine große Batteriezellenfabrik bauen. Die EU-Kommission billigt Subventionen in Höhe von 900 Millionen Euro.
Der schwedische Batterie-Hersteller Northvolt kann seine geplante Fabrik in Heide in Schleswig-Holstein bauen. Die EU-Kommission genehmige die vorgesehenen Fördermittel für das Milliardenvorhaben, teilte sie heute mit. Ohne die Subvention hätte sich Northvolt nach Angaben der Kommission für einen Standort in den USA entschieden.
"Diese Maßnahme im Umfang von 902 Millionen Euro ist die erste Einzelbeihilfe, die genehmigt wurde, um zu verhindern, dass eine Investition in ein Land außerhalb Europas verlagert wird", sagte die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Die EU will strategisch wichtige Technologien wie Batterien und Halbleiter verstärkt selbst produzieren, um unabhängiger von Drittstaaten wie China und den USA zu werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) betonte: "Ich bin sehr, sehr froh, dass dies heute geschieht."
3.000 neue Arbeitsplätze
Auch das Unternehmen Northvolt zeigte sich erfreut: "Die positive Beihilfeentscheidung der EU-Kommission ist nicht nur wegweisend für das Ansiedlungsvorhaben von Northvolt in Heide, sondern für die europäische Batteriezellindustrie insgesamt", sagte ein Unternehmenssprecher. "Wir warten nun auf die kommunalen Beschlüsse im Rahmen des laufenden Bauleitplanverfahrens."
Northvolt will in der Fabrik im Kreis Dithmarschen Batteriezellen für E-Autos herstellen. Laut EU-Kommission wird das Werk in Heide Batterien für 800.000 bis zu einer Million E-Autos pro Jahr produzieren können. 2026 soll die Fertigung starten und 2029 die volle Kapazität erreichen. Durch die 4,5 Milliarden Euro teure Investition sollen 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Das Unternehmen habe in das Bauvorhaben in Heide bereits rund 100 Millionen Euro an eigenen Mitteln investiert, heißt es aus dem Umfeld des Projekts.
Standortvorteile in Schleswig-Holstein
Bund und Land fördern das Projekt mit rund 700 Millionen Euro. Hinzu kommen Garantien über weitere 202 Millionen Euro. Von den Fördermitteln entfallen etwa 564 Millionen Euro auf den Bund und bis zu 137 Millionen Euro auf das Land. Die Förderung verteilt sich auf mehrere Jahrestranchen. Im Dezember hatte die Bundesregierung einen Förderbescheid freigegeben. Er stand unter dem Vorbehalt der beihilferechtlichen Genehmigung der EU-Kommission.
Das Projekt wird das größte Industrievorhaben in Schleswig-Holstein seit Jahrzehnten. Northvolt hatte stets die Standortvorteile der Westküste betont. Dort wird an Land und auf dem Meer viel Windstrom erzeugt, den die Fabrik in großen Mengen benötigt.