Hektisches Treiben in der Frankfurter Aktienbörse am 20.10.1987.
Chronologie

Historische Kurseinbrüche Das waren die schlimmsten Börsencrashs seit 1929

Stand: 07.04.2025 16:09 Uhr

Der weltweite Absturz an den Aktienmärkten wegen Donald Trump weckt Erinnerungen an frühere Börsencrashs. Wann wurden die Märkte am stärksten erschüttert - und wodurch?

Manche Analysten nennen die Verluste an den Börsen vom Montag "historisch", andere sprechen von einem "Blutbad": Die Kurse rauschen wegen der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zöllen weltweit nach unten, in Asien wie in Europa, wo der DAX in Frankfurt zeitweise um zehn Prozent absackte. Auch an den US-Märkten zeichnet sich diese Entwicklung ab. Ein Überblick über die größten Börsencrashs seit 1929.

1929: Börsencrash an der Wall Street

Am "Schwarzen Donnerstag", dem 24. Oktober 1929, bricht der Dow Jones zu Handelsbeginn um über 22 Prozent ein, zu Börsenschluss können die Verluste auf 2,1 Prozent begrenzt werden. Am 28. Oktober sackt er erneut um 13 Prozent ab und am 29. Oktober um 12 Prozent. Die Krise ist der Beginn der "Großen Depression" in den USA und der Auftakt zur schlimmsten weltweiten Wirtschaftskrise im 20. Jahrhundert.

Menschenmenge in der Wall Street New York am Schwarzen Freitag 1929

Die New Yorker Wall Street 1929: Der "Schwarze Donnerstag" ist der Auftakt zur schlimmsten weltweiten Wirtschaftskrise im 20. Jahrhundert.

1987: Absturz am "Schwarzen Montag"

Infolge eines hohen US-Handels- und Budgetdefizits sowie einer Anhebung von Zinsen stürzt am 19. Oktober 1987 der Dow Jones um 22,6 Prozent an der Wall Street in New York ab. Es kommt zu einer Panik an den Börsen weltweit, wo die Kurse ebenfalls einbrechen. Es ist der erste vergleichbare Börsencrash im Zeitalter der Computer und geht als "Schwarzer Montag" in die Börsenhistorie ein.

Das Archivbild vom 19.10.1987 zeigt einen verzweifelten Broker an der New Yorker Börse.

Ein verzweifelter Broker am 9.10.1987 an der New Yorker Börse.

2000: Platzen der Internet-Blase

Die Spekulationsblase um die Börsenwerte von Internet-Firmen und Neue Technologien platzt: Der Technologie-Index Nasdaq in den USA bricht nach einem Rekord im März 2000 in den ersten beiden Aprilwochen um 27 Prozent ein, über das ganze Jahr gesehen sogar um 39,3 Prozent. Der Absturz wirkt sich auf alle Märkte aus, die mit der "New Economy" in Verbindung stehen.

Händler auf dem Parkett der New Yorker Börse reagieren am späten Handelstag des 14. April 2000 in New York auf die Zahlen.

Händler auf dem Parkett der New Yorker Börse reagieren am späten Handelstag des 14. April 2000 in New York auf die Zahlen.

2008: Finanzkrise ausgelöst durch die US-Immobilienkrise

Die Krise um hochspekulative Immobilienkredite in den USA weitet sich Anfang 2008 auf die weltweiten Finanzmärkte aus. Von Januar bis Oktober fallen die wichtigsten Börsen-Indizes um 30 bis 50 Prozent, mit besonders deutlichen Verlusten an einigen Handelstagen im Oktober. Die Finanzkrise, die ihren Höhepunkt mit der Pleite der US-Bank Lehman Brothers im September findet, stürzt die USA in die Rezession. Millionen Amerikaner verlieren ihr Heim.

Händler auf dem Parkett der New Yorker Börse reagieren am 02.01.2008 auf die Zahlen.

Händler auf dem Parkett der New Yorker Börse reagieren am 02.01.2008 auf die Zahlen.

2020: Börsencrash wegen der Corona-Pandemie

Am Tag nach der offiziellen Pandemie-Erklärung der Weltgesundheitsorganisation am 12. März 2020 brechen die Börsen weltweit ein. In Frankfurt fallen die Kurse gut zwölf Prozent, in Paris um zwölf Prozent, in Madrid um 14 Prozent und in Mailand sogar um 17 Prozent. In London (minus elf Prozent) und New York (minus zehn Prozent) sind es die größten Verluste seit dem Börsencrash vom Oktober 1987. Auch in den Tagen danach rutschen die Kurse weiter ab. Am 16. März stürzen die US-Indizes um über zwölf Prozent ab.

Börsenhändler an der NYSE während der Coronakrise am 28.10.2020.

Börsenhändler an der New Yorker Börse während der Coronakrise am 28.10.2020.