Ein zerstörter Panzer in der Region Donezk.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Russland meldet Einnahme von Siedlung in Donezk ++

Stand: 11.01.2025 23:25 Uhr

Russland hat nach eigenen Angaben die Siedlung Schewtschenko in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Die Ukraine und Russland haben sich gegenseitig mit Dutzenden Drohnen angegriffen. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.

11.01.2025 • 23:25 Uhr

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Damit schließen wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für das Interesse.

Die Delegierten des AfD-Bundesparteitags haben sich mit großer Mehrheit dagegen ausgesprochen, Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Ein Antrag auf Einfügung einer solchen Verurteilung ins Wahlprogramm der AfD fiel bei den Delegierten in Riesa durch: 69 Prozent stimmten für Nichtbefassung. Eingebracht hatte den Änderungsantrag der AfD-Bundestagsabgeordnete Albrecht Glaser.

Zwei nordkoreanische Soldaten sind dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge im russischen Gebiet Kursk als Kriegsgefangene genommen worden. Das teilte Selenskyj in sozialen Netzwerken mit. Die Männer hätten trotz Verletzungen überlebt und seien nach Kiew gebracht worden, wo der ukrainische Geheimdienst sie verhöre.

Selenskyj kündigte an, dass auch die Presse Zugang zu den Gefangenen erhalten werde. "Die Welt muss die Wahrheit erfahren, was geschieht." Selenskyj fügte seinen Posts Fotos bei, die angeblich die Gefangenen zeigen, unter anderem in einer Gefängniszelle. Überprüfbar waren seine Angaben nicht.

Nach ukrainischen Angaben sollen zwischen 10.000 und 12.000 Soldaten aus Nordkorea nach Russland entsandt worden sein. Dem Pentagon zufolge kämpfen sie vor allem in Kursk an vorderster Front gegen die dort einmarschierten Ukrainer.

Russland meldet die Einnahme einer weiteren Siedlung in der ostukrainischen Region Donezk. Die russische Armee habe die Kontrolle über Schewtschenko übernommen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zudem habe sie die Militärflugplatz- und Energieinfrastruktur der Ukraine mit Drohnen, Raketen und Luftfahrzeugen angegriffen.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Russland hat nach ukrainischen Angaben über Nacht 74 Drohnen abgefeuert, das teilte die Luftwaffe am frühen Samstag in einer Erklärung mit. 47 davon seien abgeschossen worden, während 27 weitere vom Radar verschwanden, ohne ihr Ziel zu erreichen.

Weiter heiße es von der Luftwaffe, Gebäude und Fahrzeuge in sieben verschiedenen Regionen seien durch herabfallende Trümmer abgeschossener Drohnen beschädigt worden, es habe jedoch keine Verletzten gegeben. Schäden durch den Angriff wurden unter anderem aus dem Gebiet Dnipropetrowsk gemeldet. Dort seien Infrastrukturanlagen und ein Industrieobjekt beschädigt worden.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Die Ukraine hat in der Nacht nach russischen Angaben mehrere Regionen Russlands mit Schwärmen von Kampfdrohnen angegriffen. Ein Schwerpunkt war nach Berichten russischer Telegramkanäle das Gebiet Krasnodar am Schwarzen Meer. In der als Marinestützpunkt und Ölhafen wichtigen Stadt Noworossijsk sei ein Brand ausgebrochen. Über der Hafenstadt Anapa waren Flugabwehrfeuer und Explosionen zu hören. Angaben zu Schäden wurden nicht gemacht.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es seien nachts 85 feindliche Kampfdrohnen abgeschossen worden. Zur geografischen Ausbreitung der Angriffe hieß es, die Regionen Krasnodar, Woronesch, Belgorod, Tambow, Kursk im Westen und Süden des Landes sowie die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim seien betroffen gewesen. Wegen möglicher Drohnengefahr stellten aber auch die Flughäfen Kasan, Nischnekamsk und Uljanowsk in der Wolgaregion zeitweise den Betrieb ein.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Bei einem Drohnenangriff in der westrussischen Kleinstadt Kotowsk in der Region Tambow sind zwei Mehrfamilienhäuser getroffen und dabei mehrere Menschen verletzt worden. Die Menschen hätten Verletzungen durch Glassplitter erlitten und würden behandelt, teilte der stellvertretende Gouverneur der Region, Jewgenij Perwyschow, auf seinem Telegram-Kanal mit. "Es gibt keine Brände, die Gebäude sind geringfügig beschädigt", schrieb er weiter.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, es habe sich um ukrainische Drohnen gehandelt. Auch in anderen Teilen des Landes meldeten die Behörden nach Berichten der Agentur in der Nacht zum Samstag Drohnenbeschuss von ukrainischer Seite.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Worten des scheidenden US-Präsident Joe Biden in einer "schlechten Lage". "Putin ist jetzt in einer schlechten Lage" und es sei wichtig, ihm keinen "Spielraum" zu lassen, sagte Biden nach der Ankündigung von neuen britischen und US-Sanktionen gegen Russlands Energiesektor am Freitag zu Reportern im Weißen Haus. Er fügte hinzu, dass es eine "reelle Chance gibt, dass die Ukraine" sich gegen Russland durchsetze, wenn sie weiterhin westliche Unterstützung erhalte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden für das neue Sanktionspaket gegen Russland gedankt. "Es ist sehr wichtig, dass Amerika jetzt zuschlägt gegen Russlands Schattenflotte und solche Unternehmen wie Gazprom Neft und Surgutneftegas, die Geld für (Kremlchef Wladimir) Putin persönlich anhäufen", schrieb Selenskyj auf seinem Telegramkanal. Er habe mit Biden die Details der Sanktionen gegen den russischen Energiesektor besprochen, aber auch sein Beileid wegen der Waldbrände in Kalifornien ausgesprochen, teilte er mit.

Die Ukraine fordert trotz des Streits innerhalb der Bundesregierung eine deutliche Erhöhung der deutschen Militärhilfe. Botschafter Oleksii Makeiev sagte dem Spiegel, er habe bereits seit Oktober vergangenen Jahres mit der Bundesregierung über eine Aufstockung der bisher geplanten Waffenhilfe um drei Milliarden Euro verhandelt. "Jetzt braucht es ein klares, parteiübergreifendes, aber auch wahlkampfübergreifendes Machtwort - für die Ukraine und unsere gemeinsame europäische Sicherheit", forderte der Diplomat.

11.01.2025 • 04:02 Uhr

Der Liveblog vom Freitag

Die EU hat der Ukraine die erste Tranche eines 49-Milliarden-Euro-Darlehens ausgezahlt. Die NATO will zwei Schiffe zur Überwachung der Unterwasser-Infrastruktur in die Ostsee entsenden. Alle Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. Januar 2025 um 10:00 Uhr in den Nachrichten.