Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine hält offenbar weiter Gebiete bei Kursk ++

Stand: 17.03.2025 10:20 Uhr

Das ukrainische Militär hält nach eigenen Angaben auch nach dem Rückzug aus Sudscha weiter Positionen im westrussischen Gebiet Kursk. Russland und die Ukraine melden gegenseitige Drohnenabschüsse.

Die wichtigsten Entwicklungen:

Nach eigenen Angaben hat das russische Militär den Ort Stepove in der ukrainischen Region Saporischschja eingenommen. Das gab das russische Verteidigungsministerium auf seinem Telegram-Kanal bekannt.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Bei russischen Drohnenangriffen auf die Region Odessa ist nach ukrainischen Angaben ein Zivilist verletzt worden. Energieanlagen seien getroffen worden und es sei zu Stromausfällen gekommen, schreibt der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, auf Telegram.

Schäden habe es unter anderem auch an einem Kindergarten und einem Wohnhaus gegeben. Russland greift die Hafenstadt Odessa und die umliegende Region am Schwarzen Meer seit drei Wochen praktisch täglich mit Drohnen und Raketen an.

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Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Außenministerin Annalena Baerbock hat an US-Präsident Donald Trump appelliert, in seinem geplanten Gespräch Kremlchef Wladimir Putin keine unabgesprochenen Zugeständnisse zulasten der Ukraine zu machen. Es sei nun sehr wichtig, dass Europäer und Amerikaner gemeinsam und geschlossen agierten, sagte die Grünen-Politikerin bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel.

So müsse die territoriale Integrität der Ukraine die Grundlage aller Verhandlungen sein und es dürften im Vorfeld keine Optionen vom Tisch genommen werden. Offene Kritik an den geplanten Beratungen von Trump mit Putin äußerte Baerbock nicht. Dies sei Teil des Prozesses, sagte sie. Telefoniert mit dem Kremlchef hätten ja auch schon viele andere Akteure, auch europäische Staats- und Regierungschefs.

US-Präsident Trump will eigenen Aussagen zufolge an diesem Dienstag mit Putin sprechen und sieht demnach gute Chancen für eine Vereinbarung zur Beendigung des Ukraine-Kriegs

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die von Union und SPD geplante Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigung als "starkes Zeichen" für die europäische Sicherheit gelobt. "Das ist ein starkes Zeichen, dass Deutschland es ernst meint für die eigene Sicherheit, für die Sicherheit der Ukraine und für die Sicherheit Europas", sagte Baerbock am Rande eines Treffens der EU-Außenminister in Brüssel.

Sie begrüßte, dass Union und SPD mit dem Schuldenpaket "jetzt endlich weitere drei Milliarden Euro für unsere Ukraine-Unterstützung in 2025 bereitstellen" wollen. Damit leiste Deutschland im laufenden Jahr einen beträchtlichen Anteil an den Ukraine-Hilfen der EU.

"Eine starke und souveräne Ukraine ist unser Ziel", so Baerbock. "Dafür braucht es eine Position der Stärke, gerade auch für die Verhandlungen mit Putins Russland." Sie forderte die Staats- und Regierungschefs der EU auf, bei ihrem Gipfeltreffen am Donnerstag weitere militärische Hilfen für die Ukraine zu beschließen.

Das ukrainische Militär hält nach eigenen Angaben auch nach dem Rückzug aus der Kleinstadt Sudscha weiterhin Positionen im westrussischen Gebiet Kursk. "Wir haben weiterhin eine signifikante Zahl an (Quadrat-)Kilometern feindlichen Territoriums unter Kontrolle", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow dem US-Sender Fox News. Derzeit seien keine ukrainischen Einheiten dort eingekreist.

"Aussagen über Tausende ukrainische Soldaten, die eingekesselt sind, sind daher nicht korrekt", betonte er. Umjerow räumte zwar den Rückzug auf "vorteilhaftere Verteidigungspositionen" ein, kündigte jedoch auch an, dass die Ukraine weiterhin - zumindest bis zur Einigung auf eine Waffenruhe - aktiv im Gebiet Kursk kämpfen werde. Dies diene dazu, den Vormarsch russischer Truppen auf ukrainisches Gebiet zu verhindern, sagte er. 

Die von Russland geforderten Bedingungen für die Zustimmung zu einem Waffenstillstand zeigen nach Ansicht der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas einen mangelnden Friedenswillen seitens der Regierung in Moskau.

Die Konditionen stellten "all ihre ultimativen Ziele dar, die sie mit dem Krieg erreichen wollen", sagt die ehemalige Ministerpräsidentin Estlands vor der Presse in Brüssel.

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben aus Moskau in der Nacht 72 ukrainische Drohnen zerstört. Die Hälfte davon sei über der Region Kursk unschädlich gemacht worden, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Das ukrainische Militär hat angegeben, 90 der 174 über Nacht von Russland abgefeuerten Drohnen zerstört zu haben.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Bei einem nächtlichen ukrainischen Drohnenangriff auf Energieanlagen und andere Objekte in der russischen Region Astrachan ist nach Angaben örtlicher Behörden ein Mensch verletzt worden. Zudem sei ein Brand ausgelöst worden, teilte der Gouverneur der Region Igor Babuschkin auf Telegram mit. "Die Situation ist unter Kontrolle", schrieb er weiter.

EU-Ratspräsident António Costa hat die Gespräche zu einer Waffenruhe in der Ukraine begrüßt – auch wenn die EU dabei erst einmal außen vor bleibt. "Unser Ziel ist es, der Ukraine dabei zu helfen, einen umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen", sagte er.

"Wenn die aktuellen bilateralen Gespräche zwischen Amerika und der Ukraine oder zwischen Amerika und Russland der erste Schritt in diese Richtung sind - wunderbar." Danach müsse man mit weiteren Schritten fortfahren.

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, er werde am Dienstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen. "Wir werden sehen, ob wir vielleicht bis Dienstag etwas ankündigen können", sagte Trump vor Journalisten. Man rede bereits über die "Aufteilung gewisser Vermögenswerte" zwischen den beiden Seiten. Land und Kraftwerke stünden im Mittelpunkt der Gespräche über ein Russland-Ukraine-Abkommen.

"Über das Wochenende wurde viel Arbeit geleistet. Wir wollen sehen, ob wir diesen Krieg zu einem Ende bringen können", so Trump. Auch der Kreml hatte in den vergangenen Tagen bereits ein Telefonat zwischen den beiden Regierungschefs in Aussicht gestellt. Beide Seiten seien sich einig, dass ein solcher Anruf notwendig sei, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag.

Die Außenministerinnen und Außenminister der EU-Staaten beraten heute in Brüssel über die weitere militärische Unterstützung der Ukraine. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa vorgeschlagen, dem von Russland angegriffenen Land in diesem Jahr Hilfen im Wert von 20 bis 40 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Dafür sollen Mitgliedstaaten entsprechend ihrer Wirtschaftskraft Beiträge leisten.

Um zu verhindern, dass einzelne Regierungen womöglich ihr Veto einlegen, wäre die Teilnahme allerdings freiwillig, wie einem der dpa vorliegenden Text aus dem Auswärtigen Dienst zu entnehmen ist. Vor allem Ungarn lehnt die EU-Militärhilfen als sinnlos und kriegsverlängernd ab. Die rechtskonservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban hatte zuletzt schon die Aufhebung von EU-Sanktionen gegen mehrere Russen erzwungen.

Bei dem heutigen Außenministertreffen soll es erstmals auf Ministerebene einen Austausch über Kallas' neue Initiative geben. Auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha nimmt an den Gesprächen in Brüssel teil.

Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Drohnen angegriffen. Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew, schrieb auf Telegram, ukrainische Luftabwehreinheiten versuchten, den Angriff abzuwehren.

Nach einer Reihe militärischer Rückschläge hat der ukrainische Präsident Selenskyj seinen Generalstabchef ausgetauscht. Finnlands Präsident sieht beim russischen Präsidenten Putin keine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen.