Milch wird in mehrere Flaschen gefüllt.

Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Neue Molkerei-Genossenschaft will die größte in Europa werden

Stand: 08.04.2025 13:30 Uhr

Das dänische Unternehmen Arla und das Deutsche Milchkontor (DMK) wollen fusionieren. Sie versprechen Vorteile für Landwirte und Verbraucher. Die neue Molkereigenossenschaft will die größte in Europa werden.

Zwei große Verbünde wollen sich nach eigenen Angaben zur größten und leistungsstärksten Molkereigenossenschaft Europas zusammenschließen. Das dänische Unternehmen Arla Foods und das im niedersächsischen Zeven beheimatete Deutsche Milchkontor (DMK) haben am Dienstag ihre Fusionspläne bekanntgegeben. Sie soll mehr als 12.000 Milchbauern zusammenbringen, hieß es. Die Verbraucher würden profitieren, indem eine hochwertige Milchproduktion gefördert und das Angebot verbessert würde, den Milchlieferanten wurden starke Milchpreise prophezeit.

Auswirkungen auf deutsche Standorte unklar

Welche Auswirkungen die Fusion auf die Standorte und die Angestellten in Deutschland haben könnte, ist noch unklar. Arla betreibt ein Milchwerk in Upahl (Kreis Nordwestmecklenburg) und zwei weitere in Rheinland-Pfalz. Einen Standort in Dargun (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) hatte Arla im vergangenen Jahr aufgegeben. In Deutschland liefern 1.250 Genossenschaftsmitglieder ihre Milch an Arla, so das Unternehmen. Die meisten DMK-Standorte liegen bisher in Niedersachsen, weitere Betriebe unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Baden-Württemberg. Das DMK beziffert seine Genossenschaftsmitglieder auf insgesamt 4.600.  

Mitglieder und Behörden müssen zustimmen

Mitte Juni sollen die Vertreterversammlungen der beiden Genossenschaften über die beabsichtigte Fusion abstimmen. Außerdem bedarf es noch der Genehmigung durch die Behörden. Einer Übersicht der niederländischen Bank Rabobank zufolge war Arla zuletzt das siebtgrößte Molkereiunternehmen der Welt, DMK landete in der Auflistung auf Rang 18.

Kritische Töne seitens der Milchviehhalter

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) sieht die Fusion kritisch. "Was hier als Vereinigung gemeinsamer Werte und Stärken verkauft wird, ist in Wahrheit eine Machtkonzentration, die den Wettbewerb um Rohmilch weiter einschränkt und die Abhängigkeit der Milchviehhalter von wenigen Großkonzernen verstärkt", so der BDM-Vorsitzende Karsten Hansen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 08.04.2025 | 15:00 Uhr