Ein Handwerker hält einen Akkuschrauber, mit dem er mehrere Bretter verschraubt. (Themenbild)

Mecklenburg-Vorpommern Handwerk in MV: Hoffnung auf gute Konjunktursignale aus Berlin

Stand: 12.04.2025 11:14 Uhr

Nach vielfach schwierigen Jahren mit steigenden Energie- und Rohstoffkosten wächst einer Umfrage zufolge im Handwerk von MV wieder leicht die Zuversicht. Hoffnung macht auch der Blick nach Berlin.

Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich nach eher schwierigen Jahren wieder stabiler, hat das frühere Niveau aber noch nicht erreicht. In den jüngsten Konjunkturumfragen der beiden Handwerkskammern für das erste Quartal 2025 meldeten 41 Prozent eine gute und 39 Prozent eine befriedigende Geschäftslage. Damit zeichnete sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine leichte Besserung ab. Allerdings bremsen gestiegene Preise für Rohstoffe, Materialien und Energie die Stimmungsentwicklung etwas aus. Laut Kammermitteilung machten 1.066 Handwerksbetriebe Angaben zu ihrer Geschäftslage und ihren Erwartungen landesweit gibt es ingesamt rund 20.000 Unternehmen.

Hoffnung auf Konjunkturimpulse durch neue Regierung

Die Belastungen und Unsicherheiten aus den vergangenen Jahren haben die Investitionsbereitschaft der Firmen geschmälert. "Fast jeder zweite Betrieb gibt in der Umfrage gesunkene Investitionen an. Dies zeigt, dass dringend Kostenentlastungen notwendig sind", sagte der Schweriner Kammer-Hauptgeschäftsführer Gunnar Pohl. Die von der künftigen Bundesregierung angekündigten Maßnahmen zur Reduzierung der Energiepreise seien ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Auch sein Rostocker Amtskollege Jens-Uwe Hopf ging auf die nun vorgelegte Koalitionsvereinbarung ein - darunter Maßnahmen zum Bürokratieabbau und die Vereinfachung von Dokumentationen. "Folgen müssen aber auch schnelle Schritte zur Senkung der Lohnzusatzkosten", appellierte er an die Politik.

Geschäftslage in einzelnen Branchen unterschiedlich

Wie aus der Umfrage hervorgeht, hat sich die wirtschaftliche Situation im Bauhauptgewerbe, das zuletzt stark unter Auftragsrückgängen litt, spürbar verbessert. 39 Prozent der Unternehmen in dieser Brache bewerteten die Geschäftslage als gut. Vor einem Jahr lag die Quote bei 31 Prozent. Die für gewöhnlich gut ausgelasteten Elektro- und Malerfirmen, Installateure und Heizungsbauer mussten einen leichten Dämpfer hinnehmen. Einen spürbaren Aufschwung erlebten laut Umfrage gewerbliche Zulieferer und Dienstleister: 42 Prozent bewerten die Geschäftslage, vor einem Jahr waren es demgegenüber 27 Prozent.

Bäcker und Fleischer zuversichtlich - Kfz-Handwerk verhalten

Einen Aufwärtstrend verzeichnete auch das Nahrungsmittelhandwerk: Die aktuelle Lage und die Zukunftsaussichten werden im Schnitt besser bewertet. Im Kfz-Handwerk hingegen habe sich die Stimmung zu Jahresbeginn eingetrübt. Steigende Einkaufpreise, hohe Arbeitskosten und die politischen Diskussionen um den Verbrennungsmotor hätten mit dazu geführt, dass mehr als ein Drittel der Firmen einen Auftragsrückgang verzeichnete.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 12.04.2025 | 10:00 Uhr