Senior übergibt einem Täter Geld an der Haustür

Mecklenburg-Vorpommern Betrugsmaschen: Trickbetrüger ergaunern mehr als neun Millionen Euro

Stand: 09.04.2025 10:00 Uhr

Der Schaden durch Trickbetrüger ist in Mecklenburg-Vorpommern erneut gestiegen und lag im Jahr 2024 mit mehr als neun Millionen Euro deutlich über dem Wert des Vorjahres.

Enkeltrick, "falsche Polizisten", Schockanrufe: Trickbetrug nimmt seit Jahren in Mecklenburg-Vorpommern kontinuierlich zu. Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) lag der finanzielle Schaden 2020 noch bei rund zwei Millionen Euro und erhöht sich seitdem jährlich. Nach einer Polizeistatistik betrug die Schadenssumme im Jahr 2024 mehr als neun Millionen Euro.

Häufigste Betrugsmaschen täuschen "Notlagen" vor

Die vorgetäuschten Szenarien der Trickbetrüger seien äußerst vielfältig, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes. Schockanrufe, der Enkeltrick und der "falsche Polizist" - das sind die häufigsten Betrugsmaschen. In allen Fällen geht es darum, über vorgetäuschte Notlagen, angebliche familiäre Beziehungen oder falsche Autoritäten - wie Polizeibeamte oder Bankangestellte - Geld oder Wertsachen von den Opfern zu bekommen. Als "falsche Polizisten" geben sich Täterinnen und Täter beispielsweise aus, um Wertsachen oder Geld von den Betroffenen zu fordern - meist unter dem Vorwand, diese vor Betrugsversuchen zu sichern. Auch "falsche Bankmitarbeiter" würden so vorgehen.

Besonders ältere Menschen von Betrugsversuchen betroffen

Betroffen sind vor allem - aber nicht nur - Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren. Die Polizei rät, niemals familiäre oder finanzielle Verhältnisse preiszugeben, und immer misstrauisch zu sein, wenn jemand Geld fordert. Wenn Menschen Zweifel an angeblichen Notlagen im Familienkreis haben, rät die Polizei, die vorgeblich betroffenen Verwandten unter der bislang bekannten Nummer zu kontaktieren und nachzufragen. "Lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen", so die LKA-Sprecherin. Außerdem rät die Polizei dringend davon ab, Geld an unbekannte Personen zu übergeben.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 09.04.2025 | 08:30 Uhr