Angestellte des Charite Facility Managements (CFM) demonstrieren

Berlin Beschäftigte der Charité-Tochter CFM starten zweitägigen Streik

Stand: 16.04.2025 07:04 Uhr

Beschäftigte der Charité-Tochter CFM streiken seit Mittwochmorgen in Berlin erneut für eine bessere Bezahlung. Der Streik soll bis Freitagfrüh dauern.
 
Verdi-Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer sagte am Morgen, die Menschen hätten bereits begonnen sich zu versammeln, um sich auf zwei Streiktage einzustimmen. "Die Leute streiken, weil sie sich ihre Miete und ihr Essen nicht mehr leisten können", sagte Neunhöffer. Das weitere Vorgehen hänge davon ob, ob Bewegung in die Verhandlungen komme.
 
Die Gewerkschaft rechnet trotz einer Notdienstvereinbarung damit, dass es zu Einschränkungen etwa bei der Essensversorgung, der Reinigung von Operations-Instrumenten und bei Krankentransporten kommt. Die Notdienstvereinbarung solle die Versorgung von Notfallpatienten absichern und von Patienten, die nicht entlassen werden könnten, so Neunhöffer.

Hunderte Mitarbeitende der Charité-Tochter CFM protestieren. (Bild: rbb)
Beschäftigte der Charité-Tochter CFM in unbefristetem Streik
Die CFM-Beschäftigten wollen nicht länger das "Sparschwein der Charité" sein - und haben am Mittwoch einen unbefristeten Streik begonnen. Das führt auch zu Einschränkungen im Klinikbetrieb.mehr

Forderung betrifft rund 3.500 Beschäftigte der Charité-Tochterfirma

Bei der Charité Facility Managements arbeiten rund 3.500 Menschen unter anderem in den Bereichen Medizintechnik, Krankentransport, Außenanlagepflege, Reinigung und Sicherheit. Für 3.200 von ihnen fordert Verdi eine Bezahlung nach dem an der Charité gültigen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst.
 
99,3 Prozent der Verdi-Mitglieder bei der CFM hatten in einer Urabstimmung für einen unbefristeten Streik gestimmt. Die Beschäftigten hatten bereits zwischen dem 2. und 4. April gestreikt. Die CFM hatte versucht, den Streik gerichtlich verbieten zu lassen. Das Gericht erlaubte den Streik zwar, aber nur unter Auflagen für ein umfangreiches Angebot an Notdiensten.
 
Aus Sicht von Verdi gingen die Notdienste weit über das hinaus, was für die Patientenversorgung notwendig ist. Die CFM dagegen hatte mitgeteilt, die Notdienstbesetzung weiche in fast allen Bereichen signifikant von der Normalbesetzung ab.
 
Weitere Verhandlungen für den seit längerem schwelenden Tarifstreik sind nach Ostern angesetzt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.04.2025, 6 Uhr