Flüchtlingslager Moria Jugendliche wegen Brandstiftung verurteilt
Im September 2020 wurde das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos bei einem Brand völlig zerstört. Jetzt hat ein Gericht zwei Jugendliche zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
Ein Gericht in Griechenland hat zwei minderjährige Afghanen wegen Brandstiftung im Fall des Flüchtlingslagers von Moria auf der Insel Lesbos zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Dies berichtete der staatliche Regionalsender der Insel Lesbos.
Die beiden Jugendlichen würden demnächst in ein Gefängnis für Minderjährige in Mittelgriechenland gebracht, hieß es. Ihre Rechtsanwältin werde Berufung einlegen. Ein juristisches Verfahren gegen weitere vier mutmaßliche Brandstifter, die erwachsen sind, läuft noch.
Moria war vollkommen überfüllt
Das Lager Moria wurde im September 2020 nach einem Großbrand völlig zerstört. Verletzte oder Tote gab es nicht. Die griechischen Behörden gingen nach dem Brand davon aus, dass die Feuer absichtlich von Flüchtlingen gelegt wurden, um eine Verlegung aus dem völlig überfüllten Lager zu erzwingen.
Nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums lebten in Moria rund 12.600 Flüchtlinge und Migranten - bei einer Kapazität von gerade mal 2800 Plätzen. Immer wieder gab es Proteste gegen die Zustände im Camp.
Die Migranten, die noch auf Lesbos leben, sind seitdem mehrheitlich in einem provisorischen Zeltlager untergebracht.