
Großbritannien zur Friedenssicherung Starmer würde Soldaten in die Ukraine schicken
In Paris beraten die Europäer heute über ihren Beitrag zu einem Friedensdeal in der Ukraine. Auch der britische Premier Starmer ist dabei. In einem Gastbeitrag erklärte er: Großbritannien ist bereit, Soldaten in die Ukraine zu schicken.
Vor dem europäischen Treffen zur Zukunft der Ukraine in Paris hat Großbritannien eigene Soldaten für eine Friedenstruppe ins Gespräch gebracht. Der britische Premier Keir Starmer schrieb in einem Gastbeitrag für den Telegraph, sein Land sei bereit für eine "führende Rolle". Das bedeute auch, "unsere eigenen Truppen vor Ort" einzusetzen, so Starmer. Es ist das erste Mal, dass Starmer sich derart konkret zu dieser Frage äußert.
Starmer schrieb, er mache sich die Entscheidung nicht leicht: "Ich spüre zutiefst die Verantwortung, die damit einhergeht, britische Soldaten und Soldaten möglicherweise in Gefahr zu bringen. Aber jeder Beitrag zur Gewährleistung der Sicherheit der Ukraine trägt dazu bei, die Sicherheit unseres Kontinents und dieses Landes zu gewährleisten."
Angesichts der "Realität der heutigen Welt und der Bedrohung durch Russland" erlebe die nationale Sicherheit einen "generationenprägenden Moment". Das Ende des seit Februar 2022 währenden Krieges, wenn es denn komme, dürfe nicht nur eine Pause sein, ehe der russische Präsident Wladimir Putin seine Truppen wieder angreifen lasse.
Treffen in Paris
Der britische Premier wird zusammen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie weiteren europäischen Regierungschefs, EU-Ratspräsident António Costa, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und NATO-Generalsekretär Mark Rutte in Paris zu einem informellen Gipfeltreffen zusammenkommen. Starmer schrieb, er reise mit der Botschaft an: "Frieden kommt durch Stärke. Aber auch das Gegenteil ist der Fall. Schwäche führt zum Krieg."
Nach Angaben von Diplomaten wird es in Paris um die Frage gehen, was die Europäer zu einem möglichen Friedensdeal beitragen können. Die Möglichkeit, eine Friedenstruppe zu entsenden, war insbesondere in Frankreich und Großbritannien in den vergangenen Wochen immer wieder diskutiert worden.
Europa wurde von dem Ukraine-Kurswechsel der neuen US-Regierung überrascht und sucht nun nach seiner künftigen Rolle. US-Außenminister Marco Rubio und ranghohe Vertreter Russlands wollen diese Woche in Saudi-Arabien Berichten zufolge über ein Ende des russischen Angriffskriegs sprechen - ohne Beteiligung der Ukraine oder anderer europäischer Vertreter. Danach soll es ein direktes Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Putin geben.
Starmer kündigt Trump-Treffen an
Starmer kündigte an, er werde "in den kommenden Tagen" den US-Präsidenten treffen. Europa und die Vereinigten Staaten müssten in der Ukraine-Frage weiter eng zusammenarbeiten.