Ein Arbeiter fährt mit dem Fahrrad an einem Reaktorgebäude des iranischen Kernkraftwerks Buschehr vorbei

Abkommen zu Atomprogramm USA und Iran kündigen Gespräche an

Stand: 08.04.2025 03:05 Uhr

Zuletzt war der Ton zwischen den USA und dem Iran schärfer geworden. US-Präsident Trump hatte mit Bombardierungen gedroht, sollte Teheran einer Begrenzung seines Atomprogramms nicht zustimmen. Nun soll es Gespräche dazu geben.

Die USA und der Iran haben laut US-Präsident Donald Trump direkte Gespräche über das iranische Atomprogramm aufgenommen. Der Austausch habe bereits begonnen, sagte Trump am Rande eines Treffens mit dem israelischen Permierminister Benjamin Netanjahu im Weißen Haus in Washington. Die Gespräche würden am Samstag fortgesetzt. Man werde sehen, was dabei herauskomme.

Auch der iranische Außenminister Abbas Araqchi bestätigte ein Treffen für Samstag. Allerdings schrieb er von indirekten Gesprächen. Man wolle sich im Oman auf hoher Ebene treffen, so Araqchi in einem Beitrag auf X. "Es ist sowohl eine Gelegenheit als auch ein Test. Der Ball liegt bei Amerika", fügte Irans Außenminister hinzu. Der iranische Präsident Massud Peseschkian hatte direkte Verhandlungen mit der US-Regierung zuletzt zwar abgelehnt, sich aber offen für einen indirekten Dialog gezeigt.

Trump droht Iran bei ausbleibender Einigung

Trump zufolge seien sich alle einig, dass ein Abkommen die bevorzugte Lösung sei. Der Iran dürfe keine Atomwaffen besitzen, betonte er. Sollte es keine Einigung geben, werde das ein "sehr schlechter Tag für den Iran". "Der Iran wird in großer Gefahr sein, wenn die Verhandlungen nicht erfolgreich verlaufen." Auch Netanjahu hatte kurz zuvor gesagt, Teheran dürfe unter keinen Umständen in den Besitz von Atomwaffen gelangen.

Der Ton zwischen den USA und dem Iran war zuletzt schärfer geworden. Trump hatte mit militärischen Konsequenzen gedroht, sollte es kein neues Atomabkommen geben. Der Iran drohte seinerseits mit einem Gegenschlag.

USA traten aus Atomabkommen aus

In Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 hatten sich die USA aus dem internationalen Atomabkommen von 2015 zurückgezogen, das auch die Europäer mit unterzeichnet hatten. Es sieht eine strikte Begrenzung der Atomaktivität des Irans vor und im Gegenzug eine Lockerung der Sanktionen gegen das Land.

Nach dem Rückzug der USA aus der Vereinbarung verstieß der Iran wie angekündigt gegen die Auflagen und überschritt die Grenzwerte bei seiner Uran-Anreicherung. Der Westen wirft dem Iran seit langem vor, er strebe nach Atomwaffen. Der Iran weist dies zurück und erklärt, sein Atomprogramm diene nur der zivilen Nutzung und Energiegewinnung.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 08. April 2025 um 04:43 Uhr.