Weltweite Empörung über Anschlag in Paris "Abscheulich", "barbarisch", "brutal"

Stand: 07.01.2015 16:34 Uhr

Der Angriff auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" hat weltweit Entsetzen ausgelöst. Politiker, Menschenrechtsorganisationen und Vertreter muslimischer Gemeinschaften verurteilten die Tat als Angriff auf die Meinungsfreiheit und die Demokratie.

Der verheerende Anschlag auf die Pariser Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo" hat weltweit für Entsetzen gesorgt. Politiker aus zahlreichen Staaten verurteilten die Tat und erklärten ihre Solidarität mit den Menschen in Frankreich. Dort verurteilten Vertreter muslimischer Vereinigungen den Anschlag. Menschenrechtsorganisationen sprachen von einem schwarzen Tag für die Pressefreiheit.

"Deutschland steht an der Seite Frankreichs"

"Diese abscheuliche Tat ist nicht nur ein Angriff auf das Leben französischer Bürgerinnen und Bürger und die innere Sicherheit Frankreichs", schrieb Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Telegramm an den französischen Präsidenten François Hollande. "Sie stellt auch einen Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit dar, ein Kernelement unserer freiheitlich-demokratischen Kultur, der durch nichts zu rechtfertigen ist." Deutschland stehe eng an der Seite Frankreichs.

Auch US-Präsident Barack Obama verurteilte die Tat und sicherte der Regierung in Paris die volle Unterstützung der Vereinigten Staaten zu. Frankreich sei der "älteste Verbündete Amerikas" und habe mit den USA gemeinsam gegen die Bedrohung durch Terroristen in der Welt gekämpft, erklärte Obama. Er habe seine Regierung angewiesen, den französischen Behörden "jede benötigte Unterstützung" zukommen zu lassen, um die Verantwortlichen für die "abscheuliche Attacke" zur Rechenschaft zu ziehen. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern dieser Terrorattacke und der Bevölkerung Frankreichs in dieser schwierigen Zeit", fügte der US-Präsident hinzu.

USA und Russland verurteilen Angriff

Der britische Premierminister David Cameron bezeichnete den Anschlag als "barbarisch". Großbritannien stehe an der Seite seines Verbündeten gegen jegliche Form von Terrorismus. "Wir stehen voll und ganz für die freie Meinungsäußerung und die Demokratie", sagte Cameron. Auch ein Sprecher von US-Präsident Barack Obama verurteilte den Anschlag "auf das Schärfste".

Der russische Präsident Wladimir Putin verurteilte in einer ersten Reaktion jede Art von Terrorismus. Er drücke sein "tiefes Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer und auch für die Menschen von Paris und alle Franzosen" aus.

Muslimverbände entsetzt über "barbarischen Akt"

Auch Menschenrechtsorganisationen zeigten sich entsetzt: So erklärte Stephan Oberreit vom französischen Zweig von "Amnesty International", dies sei "ein schwarzer Tag für die Freiheit der Meinungsäußerung und eine lebhafte Pressekultur. Es ist eine Gräueltat, um Journalisten zu töten, die Pressefreiheit zu unterdrücken und Angst zu schüren." Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" forderte Regierungen und Öffentlichkeit dazu auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, "um zu verhindern, dass sich Journalisten und Medien durch diese schockierende Tat einschüchtern lassen".

In Frankreich sprach der französische Rat des muslimischen Glaubens im Namen der "Muslime Frankreichs" von einem "barbarischen" Akt "gegen Demokratie und Pressefreiheit". Auch die den Muslimbrüdern nahestehende Union der islamischen Organisationen Frankreichs verurteilte den "kriminellen Angriff und diese schrecklichen Morde".