
Unterzeichnung von Dekreten Trump will US-Kohleabbau vorantreiben
2023 hatte sich die Weltgemeinschaft noch für eine Abkehr von Kohle, Öl und Gas ausgesprochen. Nun will US-Präsident Trump die Verbrennung von Kohle zur Energiegewinnung ausbauen und begründet dies mit steigendem Strombedarf.
US-Präsident Donald Trump hat mehrere Dekrete mit dem erklärten Ziel unterzeichnet, den Kohleabbau in den USA "auf Hochtouren" zu bringen. "Wir werden die Voreingenommenheit der Regierung gegenüber Kohle beenden", sagte Trump im Weißen Haus.
Die Dekrete heben rechtliche Hindernisse für den Kohleabbau auf und setzen die geplante Schließung mehrerer Kohlekraftwerke in den USA aus. Damit soll laut Trump die Energieproduktion des Landes mehr als verdoppelt werden.
Trump sieht steigenden Strombedarf durch KI-Nutzung
Als Grund für den gesteigerten Bedarf an Energie nannte Trump Künstliche Intelligenz (KI). Wegen der vielen Rechenzentren für KI, Elektrofahrzeuge und Kryptowährungen ist die Stromnachfrage in den USA zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder gestiegen.
Der US-Präsident fügte hinzu, durch die Steigerung des Kohleabbaus werde es auch möglich, "enorme Mengen" an strategisch wichtigen Rohstoffen und Seltenen Erden zu fördern.
Die Leiterin der Klimaorganisation Evergreen, Lea Moffitt, warf Trump vor, KI als Vorwand zu nutzen, um seine Spender aus der Branche der fossilen Energie "mit der dreckigsten, teuersten Energiequelle aus der Klemme zu helfen".
Nach Angaben der Energiebehörde Energy Information Administration erzeugen Kohlekraftwerke weniger als 20 Prozent des Stroms in den USA, ein Rückgang gegenüber 50 Prozent im Jahr 2000, da unter anderem Fracking die Erdgasproduktion in die Höhe getrieben hat. Auch das Wachstum der Solar- und Windenergie hat den Einsatz von Kohle reduziert.
Klimaschädlichste Art der Energieerzeugung
Kohleverbrennung gilt als die klimaschädlichste Art der Energieerzeugung. Auf der UN-Klimakonferenz in Dubai 2023 hatte sich die Weltgemeinschaft nach jahrzehntelanger Diskussion erstmals auf die Abkehr von Kohle, Öl und Gas geeinigt.
Im November 2024 hatte der damalige US-Präsident Joe Biden zum Abschluss der Klimakonferenz in Baku noch hoffnungsvoll erklärt: "Mögen manche auch versuchen, die in den USA und weltweit laufende Revolution sauberer Energien zu leugnen oder zu verzögern: Niemand kann sie rückgängig machen - niemand."
Trump bezeichnet die Energiewende dagegen als Betrug. Stattdessen will der republikanische Präsident die Förderung fossiler Brennstoffe ausweiten. Bereits an seinem ersten Amtstag im Januar verfügte Trump den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen, einer internationalen Übereinkunft zur Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei und möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.