Brown Universität, USA

Offener Brief als Protest Mehr als 100 US-Universitäten gegen Trump

Stand: 22.04.2025 15:24 Uhr

Sie sehen ihre Unabhängigkeit gefährdet: Mehr als 100 US-Universitäten protestieren in einem öffentlichen Brief gegen eine "beispiellose staatliche Bevormundung und politische Einflussnahme" durch die Trump-Regierung.

In einem öffentlichen Brief haben mehr als 100 US-amerikanische Universitäten und Hochschulen Einflussnahme durch die US-Regierung beklagt. Hintergrund ist der Streit um akademische Unabhängigkeit. "Wir sprechen uns mit einer Stimme gegen die beispiellose staatliche Bevormundung und politische Einflussnahme aus, die heute amerikanische Hochschulen bedrohen", hieß es in dem Brief.

Die Hochschulen seien offen für "konstruktive Reformen". Sie müssten sich jedoch "unangemessener Einmischung der Regierung" widersetzen, hieß es in dem Brief. "Wir müssen die Verwendung von öffentlichen Fördergeldern als Zwangsmittel ablehnen", erklärten die Bildungseinrichtungen. Zu den Unterzeichnern des Briefs zählen auch die Elite-Universitäten Princeton und Brown.

Künftige staatliche Unterstützung für Universitäten offen

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hatte im März die Überprüfung der staatlichen Unterstützung für insgesamt 60 Universitäten und Hochschulen verkündet. Als Grund nannte sie angeblichen Antisemitismus an den Universitäten im Zuge pro-palästinensischer Demonstrationen seit dem Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023.

Kritiker werfen Trump vor, die Vorwürfe als Vorwand zu nutzen, um die politisch unliebsamen Hochschulen auf Linie zu bringen. Universitäten, die in das Visier der US-Regierung geraten sind, gehen unterschiedlich mit Drohungen über Kürzungen um. Die Columbia-Universität in New York etwa lenkte ein und reformierte unter anderem ihre Disziplinarverfahren gegen Studenten.

Harvard klagt gegen US-Regierung

Die Elite-Universität Harvard wählte einen anderen Weg und klagt gegen die US-Regierung. Die Klage zielt darauf, die Blockade milliardenschwerer Fördergelder zu lösen. Das Vorgehen der Regierung von Präsident Trump verstoße gegen die im ersten Zusatzartikel zur US-Verfassung festgeschriebene Meinungsfreiheit, argumentiert Harvard unter anderem.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 22. April 2025 um 14:00 Uhr.