Scott Bessent

Künftige US-Regierung Trump nominiert Investor als Finanzminister

Stand: 23.11.2024 04:49 Uhr

Der designierte US-Präsident Trump hat im Wahlkampf mit Steuersenkungen und weiteren Importzöllen geworben. Als Finanzminister umsetzen soll dies künftig Hedgefonds-Manager Scott Bessent. Trump gab diese und weitere Nominierungen bekannt.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Investor Scott Bessent als Kandidaten für das Amt des US-Finanzministers vorgeschlagen. "Ich freue mich sehr, Scott Bessent für das Amt des 79. Finanzministers der Vereinigten Staaten zu nominieren", schrieb Trump in einer Erklärung, die er auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social veröffentlichte.

"Scott ist als einer der weltweit führenden internationalen Investoren und geopolitischen und wirtschaftlichen Strategen weithin respektiert." Bessent solle unter anderem die Ungleichgewichte im Außenhandel abstellen und Wachstum der Wirtschaft in den Vordergrund stellen, kündigte Trump an. Auch die Eindämmung des Wachstums der US-Staatsschulden solle Priorität haben.

Bessent will Wahlversprechen Trumps umsetzen

Der 62-jährige Bessent ist Gründer des Hedgefonds Key Square Group. Er war zuvor Chief Investment Officer bei Soros Fund Management und gilt als Experte für globale Makroinvestitionen.

Der nächste US-Finanzminister wird unter anderem einen Weg finden müssen, Trumps Wahlkampf-Versprechen wie Steuersenkungen und neue Importzölle umzusetzen. Einige Wirtschaftsexperten hatten kritisiert, die Pläne würden zu höheren Preisen für US-Verbraucher führen und den amerikanischen Staatshaushalt belasten.

Bessent hatte die Vorschläge jedoch in den vergangenen Monaten verteidigt. Unter anderem setzte er sich für eine Steuerreform und Deregulierung ein, um insbesondere die Kreditvergabe der Banken und die Energieproduktion anzukurbeln, wie er kürzlich in einem Meinungsbeitrag für das Wall Street Journal schrieb. Der Aufschwung des Marktes nach Trumps Wahlsieg, so Bessent, signalisiere die Erwartungen der Anleger auf höheres Wachstum, geringere Volatilität und Inflation sowie eine wiederbelebte Wirtschaft für alle Amerikaner.

Job mit globaler Finanzmarkt-Verantwortung

Als Finanzminister ist Bessent im Wesentlichen der ranghöchste US-Wirtschaftsbeamte, der für die Aufrechterhaltung der Abläufe in der größten Volkswirtschaft der Welt verantwortlich sein wird. Der Chef des Finanzministeriums leitet auch die US-Finanzsanktionspolitik, beaufsichtigt den von den USA geführten Internationalen Währungsfonds, die Weltbank sowie andere internationale Finanzinstitutionen und ist für die Überprüfung ausländischer Investitionen in den USA im Hinblick auf die nationale Sicherheit zuständig.

Für den Posten des Finanzministers hatte sich auch der Trump-Vertraute Howard Lutnick ins Gespräch gebracht und war dabei unter anderem von Tech-Milliardär Elon Musk unterstützt worden. Am Ende nominierte Trump Lutnick jedoch für das Amt des Handelsministers.

Trump gibt weitere Nominierungen bekannt

Außerdem will Trump Russel Vought mit ins Weiße Haus nehmen. Der 48-Jährige war bereits während der ersten Amtszeit Trumps bis 2021 Teil der damaligen US-Regierung und gilt als einer der Köpfe hinter "Project 2025", welches als Plan für Trumps zweite Amtszeit gilt und einen radikalen Regierungsumbau und Massenabschiebungen vorsieht. Vought soll erneut Haushaltsdirektor im Office of Management and Budget des Weißen Hauses werden.

Neben Vought und Bessent kündigte Trump weitere Nominierungen an: Die republikanische Kongressabgeordnete Lori Chavez-DeRemer ist als Arbeitsministerin vorgesehen. Die Allgemeinärztin und Fox News-Mitarbeiterin Janette Nesheiwat soll als sogenannte Surgeon General oberste US-Ärztin werden. Die Gesundheitsbehöre CDC soll künftig von Dave Weldon geleitet werden, einem ehemaligen republikanischen Kongressabgeordneten aus Florida. Als Chef der Lebensmittelbehörde FDA schlug Trump Marty Makary vor, der als Chirurg am Johns Hopkins Hospital in Baltimore praktiziert. Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung soll zudem der frühere NFL-Spieler Scott Turner werden.

Alle Postenbesetzungen müssen vom US-Senat bestätigt werden, wofür eine einfache Mehrheit der Senatorinnen und Senatoren reicht.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 23. November 2024 um 02:00 Uhr.