
Treffen mit Trump Macron sieht "Wendepunkt" in Gesprächen über Ukraine
Nach einem Treffen mit US-Präsident Trump ist Frankreichs Präsident Macron optimistisch: Es gebe "substanzielle Fortschritte" in der Diskussion über einen Frieden in der Ukraine. Beide Staatschefs glauben an eine baldige Feuerpause.
US-Präsident Donald Trump und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben bei ihrem Treffen in Washington über mögliche Friedensverhandlungen zwischen Russland und der angegriffenen Ukraine diskutiert. Macron zeigte sich nach dem Gespräch optimistisch: Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Staatschefs sprach er von "substanziellen Fortschritten". "Ich glaube, das war heute ein Wendepunkt in unseren Diskussionen", so Macron nach dem Treffen.
Es gebe konkrete Gespräche über einen Aktionsplan zum Erreichen eines dauerhaften Friedens, in den die Ukraine eingebunden werde, sagte Macron weiter. Trump äußerte sich ähnlich: "Unser Fokus liegt darauf, eine Waffenruhe und schließlich einen dauerhaften Frieden zu erzielen. Mein Treffen mit Präsident Macron heute war ein weiterer wichtiger Schritt auf diesem Gebiet."
Baldige Feuerpause möglich?
Trump hält vor einem dauerhaften Frieden zunächst einen Waffenstillstand für wahrscheinlicher: "Es wäre schön, wenn wir direkt zu einer Vereinbarung kommen könnten. Aber eine Waffenruhe geht immer ein bisschen schneller." Jeder Tag ohne Kampfhandlungen könne Hunderte oder Tausende Menschenleben retten. "Wir wollen sehen, ob wir das sehr schnell hinkriegen", fügte er hinzu. Vor der Pressekonferenz hatte er bereits erklärt, der Krieg könne "innerhalb von Wochen" zu Ende sein.
Macron erklärte später in einem Interview mit dem Sender Fox News, er teile Trumps Einschätzung zu einer baldigen Feuerpause: "Ich denke, das ist machbar", sagte er dem Sender. "Ich denke, es kann in den kommenden Wochen erfolgen."
Macron beharrt auf Sicherheitsgarantien für Kiew
Macron und Trump gingen betont herzlich miteinander um. Der US-Präsident pries seine "besondere" Beziehung zu dem französischen Kollegen. Macron betonte, dass er und Trump einen "stabilen langen Frieden" in der Ukraine anstrebten. Macron bezeichnete Russland aber in Gegenwart Trumps als "Aggressor" und bestand darauf, dass Kiew in die Gespräche über ein Kriegsende eingebunden sein müsse. "Wir wollen Frieden. Dieser Frieden kann aber nicht die Kapitulation der Ukraine bedeuten", sagte er. Die Ukraine brauche Sicherheitsgarantien - damit eine dauerhafte Lösung und nicht nur ein fragiler Waffenstillstand möglich werde.
Gemeinsam mit den britischen Partnern habe Frankreich in den letzten Wochen über Garantien beraten, einschließlich des Entsendens von Friedenstruppen zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstands. Macron unterstrich: "Sie würden nicht an der Front stehen. Sie wären nicht Teil irgendeines Konflikts."
Putin sieht Europäer am Verhandlungstisch
Trump erklärte überraschend, Russlands Präsident Wladimir Putin werde eine Stationierung europäischer Friedenstruppen in der Ukraine "akzeptieren". Er habe den Kreml-Chef danach gefragt, und dieser habe "kein Problem damit".
Putin selbst äußerte sich etwa zeitgleich in einem Interview zu den bisherigen Gesprächen mit den USA, ging allerdings auf Friedenstruppen nicht ein. Allerdings sieht er Europa mit am Verhandlungstisch: "Die Europäer, aber auch andere Länder, haben das Recht und die Möglichkeit, teilzunehmen - und das respektieren wir", sagte er.