Drohungen des designierten US-Präsidenten Kanadas klare Absage an Trump
Mit einer Pressekonferenz hat der künftige US-Präsident Trump international für Aufruhr gesorgt. Dabei äußerte er auch Pläne, das Nachbarland Kanada in die USA einzugemeinden. Kanadas Regierung erteilte dem eine klare Absage.
Die kanadische Regierung hat Äußerungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump zurückgewiesen. Trump hatte bei einer Pressekonferenz laut darüber nachgedacht, das Nachbarland einzugemeinden. "Kanada und die Vereinigten Staaten, das wäre wirklich etwas", sagte der künftige Präsident. "Man würde diese künstlich gezogene Linie loswerden und sich anschauen, wie das aussieht. Und es wäre auch viel besser für die nationale Sicherheit."
Kanadas Premierminister Justin Trudeau, der am Montag seinen Rücktritt angekündigt hatte, reagierte auf der Plattform X: "Die Chance, dass Kanada Teil der Vereinigten Staaten wird, ist kleiner als die für einen Schneeball in der Hölle". Kanada werde nicht Teil der Vereinigten Staaten, erklärte Trudeau bei X und verwies auf die engen bilateralen Sicherheits- und Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern.
Die kanadische Außenministerin Mélanie Joly erklärte: "Unsere Wirtschaft ist stark. Unsere Menschen sind stark. Wir werden Drohungen niemals klein beigeben." Trumps Vorstoß zeige klar, dass der künftige US-Präsident komplett missverstehe, was Kanada ausmacht.
Trump provoziert auf Pressekonferenz
Bei einer aufsehenerregenden Pressekonferenz hatte Trump am Dienstag mit diversen Aussagen zur internationalen Politik für Aufruhr gesorgt. Auf die Frage, ob er zur Eingemeindung Kanadas auch militärische Gewalt anwenden würde, antwortete Trump: "Nein, wirtschaftliche Gewalt." Ende November hatte Trump angekündigt, Importe aus Kanada mit einem Zollsatz von 25 Prozent zu belegen.
Zuvor hatte Trump sich in seinem Netzwerk Truth Social geäußert: "Wenn Kanada mit den USA fusionieren würde, gäbe es keine Zölle, die Steuern würden deutlich sinken, und sie (die Kanadier) wären vollständig sicher vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben." Gemeinsam mit den USA könnte man eine "großartige Nation" werden.
Trump will Panama-Kanal und Grönland
Auch wiederholte Trump sein Interesse an der Kontrolle über den Panama-Kanal und Grönland. Die Frage eines Journalisten, ob er der Welt versichern könnte, keinen militärischen oder wirtschaftlichen Zwang anzuwenden, verneinte er. Trump hatte zuvor die Durchfahrtgebühren am Panama-Kanal als "höchst ungerecht" bezeichnet. Er forderte, die Kontrolle der Wasserstraße an die USA zurückzugeben, falls diese nicht fair behandelt würden.
Auch an der zu Dänemark gehörenden Insel Grönland hatte Trump mehrfach Interesse geäußert. Im Dezember ließ er wissen: "Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind."