Folgen des Abgasskandals VW kürzt Investitionen drastisch
Wegen des Abgasskandals drohen Volkswagen Milliardenverluste, jetzt wird bei der Kernmarke VW drastisch gespart: So sollen die Investitionen um eine Milliarde Euro pro Jahr gekürzt werden. Bei den Antriebstechnologien will man dennoch innovativer werden.
Der Volkswagen-Konzern verschärft angesichts des Skandals um manipulierte Abgaswerte sein Sparprogramm und fährt die Investitionen drastisch zurück. Sie sollen gegenüber der bisherigen Planung um eine Milliarde Euro im Jahr gekürzt werden.
Neuausrichtung bei der Modellpolitik
Zugleich kündigte VW-Markenchef Herbert Diess eine Neuausrichtung der Modellpolitik an. Dadurch sollen mehr Elektroautos und Fahrzeuge mit Plug-in-Hybridantrieb auf den Markt gebracht werden. Das Baukastensystem des Konzerns wird nun auch für Elektroautos angewendet. "Wir werden effizienter, richten die Produktpalette und Kerntechnologien neu aus und schaffen uns mit dem beschleunigten Effizienzprogramm den Spielraum für zukunftsweisende Technologien", so Diess.
Für Europa und Nordamerika wurde laut VW ein vollständiger Umstieg bei Diesel-Aggregaten auf eine fortschrittlichere und teurere Technologie für die Abgasreinigung "zum frühestmöglichen Zeitpunkt" beschlossen.
Milliardenstrafen drohen
Der vorherige VW-Chef Martin Winterkorn hatte bereits ein Programm aufgelegt, um die Kosten der Marke VW bis 2017 um fünf Milliarden Euro zu senken. Wegen der Manipulation von Diesel-Abgaswerten ermitteln weltweit Behörden gegen VW. Die Wolfsburger müssen mit milliardenschweren Strafzahlungen und Schadensersatzforderungen rechnen. Allein für millionenfache Rückrufe hat der Konzern 6,5 Milliarden Euro zur Seite gelegt.