Mobilfunk Telekom will Handynetz an Autobahnen verbessern
Die Deutsche Telekom will ihr Mobilfunknetz an Autobahnen deutlich verbessern. In den kommenden Jahren soll die Leistung in etwa verdoppelt werden. Ziel ist eine durchgehende 5G-Netzqualität.
Auf Deutschlands Autobahnen sollen Funklöcher immer seltener werden. Die Deutsche Telekom will ihr Mobilfunknetz an den 13.000 deutschen Autobahn-Kilometern deutlich verbessern. "Ziel ist es, die Surf-Geschwindigkeit deutlich zu steigern und die Anzahl der Gesprächsabbrüche zu minimieren", erklärte das Bonner Unternehmen. In den kommenden Jahren sollen dafür 400 zusätzliche Funkstandorte errichtet und bestehende Anlagen modernisiert werden.
Derzeit unterhält die Telekom entlang der Autobahnen gut 6000 Standorte. Mit dem Ausbau soll die zur Verfügung stehende Übertragungsrate von aktuell mindestens 100 Megabit pro Sekunde bis Ende 2027 etwa verdoppelt werden. Ziel ist eine durchgehende 5G-Netzqualität oder zumindest LTE mit einer Datengeschwindigkeit von mindestens 200 Megabit pro Sekunde.
Die entsprechende Vereinbarung mit der bundeseigenen Autobahn GmbH sieht eine vereinfachte und schnellere Standortsuche samt Bauplanung vor. Künftig will die Gesellschaft der Telekom Flächen direkt neben der Fahrbahn zur Verfügung stellen, damit neue Masten auch an Böschungen, auf Rastplätzen oder Bauhöfen gebaut werden können.
"Autobahnnetz mit 5G wichtiges Ziel der Bundesregierung"
Vergleichbare Vereinbarungen strebt die Bundesgesellschaft mit den anderen beiden deutschen Netzbetreibern Vodafone und Telefónica (O2) an. "Die flächendeckende Versorgung des Autobahnnetzes mit 5G ist ein wichtiges Ziel der Bundesregierung", erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP). Sie solle auch der Entwicklung der "autonomen, vernetzten und nachhaltigen Mobilität" dienen.
Mit der Vereinbarung geht die Telekom über staatliche Ausbaupflichten hinaus. Die Vorgabe aus der Frequenzauktion 2019 besagt, dass jeder Netzbetreiber alle Autobahnen ab Anfang 2023 mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde abdecken muss. Alle drei Netzbetreiber meldeten der Bundesnetzagentur die Einhaltung dieser Pflicht. Derzeit prüft die Aufsichtsbehörde, ob das auch stimmt.
Allerdings sind auch weiterhin Funklöcher an der Autobahn möglich. Der Auflagenkatalog der Netzagentur lässt Ausnahmen von der Netzpflicht dort zu, wo ein Ausbau "rechtlich und tatsächlich" nicht möglich ist - etwa weil kein Grundstückseigentümer bereit ist, sein Land als Funkturm-Standort zu vermieten. Auch in Naturschutzgebieten oder in Tunneln ist die Verbindung mitunter schlechter.