Schärfere EU-Regeln Spielzeug soll sicherer werden
Wer Spielzeuge kauft, geht eigentlich davon aus, dass diese sicher sind. Doch bislang sind noch viele Chemikalien erlaubt, die als potenziell gesundheitsgefährdend gelten. Das EU-Parlament hat daher schärfere Auflagen beschlossen.
Spielzeug für Kinder in der Europäischen Union soll sicherer werden. Eine Mehrheit des EU-Parlaments stimmte deshalb in Straßburg für eine Verschärfung der aktuellen Regeln. Demnach dürfen Teddys, Puppen und Co. bald keine Chemikalien mehr enthalten, die möglicherweise das Hormon-, Nerven- oder Immunsystem beeinflussen können.
Auch Stoffe, die die Atemwege schädigen können, sollen nicht mehr in Spielzeug verwendet werden dürfen. Bisher waren Stoffe verboten, die krebserregend oder DNA-schädigend sind oder die Fruchtbarkeit beeinflussen können.
Unternehmen, die Spielzeug in der EU herstellen, importieren oder verkaufen, sollen sicherstellen, dass ihre Produkte diese strengen Sicherheitsvorschriften einhalten. Außerdem sollen sie einen digitalen Produktpass erstellen, der genau angibt, welche Materialien und Chemikalien bei der Herstellung verwendet wurden.
Spielzeuge sind Spitzenreiter auf Warnliste
Bevor ein Spielzeug in Verkehr gebracht wird, müssen die Hersteller nach Angaben des Parlaments eine Sicherheitsbewertung durchführen. Dennoch gelange immer wieder gefährliches Spielzeug in die Hände der Verbraucher. So sei Spielzeug im Jahr 2022 Spitzenreiter bei der Liste der Warnmeldungen über gefährliche Produkte in der EU gewesen und habe 23 Prozent aller Meldungen ausgemacht.
Mit der Abstimmung hat sich das Parlament für anstehende Verhandlungen mit den EU-Staaten positioniert. Diese Gespräche über die endgültige Ausgestaltung des Vorhabens können starten, wenn sich die Mitgliedsstaaten auf ihre Position geeinigt haben.