Ratingagenturen senken den Daumen Spanische und italienische Banken herabgestuft
Erneut ist die Kreditwürdigkeit mehrerer europäischer Banken herabgestuft worden. Die Ratingagenturen S&P und Fitch senkten den Daumen unter anderem über den beiden spanischen Großbanken Santander und BBVA. Als einen Grund führten sie die schlechten Wirtschaftsaussichten für Spanien an.
Die beiden Ratingagenturen Standard & Poor's (S&P) und Fitch haben mehrere südeuropäische Banken herabgestuft. S&P stufte die Kreditwürdigkeit von zehn spanischen Geldhäusern herunter. Darunter sind die beiden börsennotierten Großbanken Banco Santander und BBVA. Beide Geldhäuser haben nun nur noch ein "AA-", die viertbeste Stufe bei S&P. Grund für die Herunterstufung seien die sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten für das krisengeschüttelte Spanien, teilte die Agentur mit. Die Konjunkturschwäche dürfte den Bankensektor in den nächsten 15 bis 18 Monaten belasten.
"Kurzfristig vor düsteren Aussichten"
"Nach unserer Einschätzung steht Spaniens Wirtschaft kurzfristig vor düsteren Aussichten. Die Aktivitäten am Immobilienmarkt bleiben gering und die Turbulenzen an den Kapitalmärkten haben zugenommen", hieß es in der S&P-Mitteilung. Spanien leidet immer noch unter dem Zusammenbruch seiner Immobilienwirtschaft in Folge der Finanzkrise.
Fitch nahm sowohl spanische und italienische Banken ins Visier. Bei den spanischen Banken wurden Santander, Banesto, BBVA, Popular und Sabadell herabgestuft. In Italien traf es Sanpaolo, Unione di Banche Italiane und Banca Monte dei Paschi di Siena.
EZB-Chef warnt vor Folgen
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, hatte gestern angesichts der Bankenprobleme vor immer stärkeren Risiken für die Realwirtschaft gewarnt. Er forderte daher klare Entscheidungen in puncto Rekapitalisierung der Banken.