Genehmigungen sinken weiter Kein Ende der Baukrise in Sicht
Im deutschen Wohnungsbau zeichnet sich weiterhin keine Trendwende ab. Auch im April lag die Zahl der Baugenehmigungen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.
Der deutsche Wohnungsbau bleibt in der Krise. Im April sank die Zahl der Baugenehmigungen um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 17.600, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Von Januar bis April wurden damit 71.100 Genehmigungen für den Neu- und Umbau von Wohnungen erteilt. Das waren 21 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Hohe Material- und Baukosten sowie ein deutlicher Anstiegs der Kreditzinsen haben Bauvorhaben in den vergangenen zwei Jahren stark verteuert.
Ruf nach mehr staatlicher Förderung
Seit Monaten geht es bei den Baugenehmigungen bergab. Verbände der Bau- und Immobilienbranche dringen angesichts des Wohnungsmangels gerade in Ballungsräumen auf mehr staatliche Förderung.
"Die bittere Realität lässt sich nicht leugnen: Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter", kommentierte der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) die aktuellen Zahlen. "Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen. Schon jetzt müssten eigentlich Hunderttausende Wohnungen zusätzlich beauftragt werden. Davon sind wir meilenweit entfernt."
"Weg zur Erholung ist lang"
Zuletzt gab es aber auch Signale aus der Branche, die zumindest auf ein Ende des Abwärtstrends hoffen lassen. So stieg der Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts für die Wohnungsbaubranche im Mai von minus 52,3 im April auf minus 46,4 Punkte.
"Die Wohnungsbauer hoffen, die Talsohle hinter sich gelassen zu haben", sagte der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Der Weg zur Erholung ist aber noch lang." Das belegt der anhaltende Auftragsmangel: Im Mai berichteten noch 51,7 Prozent der Unternehmen davon, nach 55 Prozent im April.