Hohe Gewinne Starkes Comeback der Nasdaq
Unter der Führung der Facebook-Mutter Meta sind die Anleger heute wieder an die Wall Street zurückgekehrt. Die Nasdaq machte kräftig Boden gut, Belastungsfaktoren traten in den Hintergrund.
Die Aktienmärkte sind derzeit bei hohen Volatilitäten weltweit nichts für schwache Nerven. Besonders heraus sticht dabei die US-Technologiebörse Nasdaq, die besondere Signalwirkung hat. Denn nirgendwo sonst sind so viele hoch bewerte Tech-Aktien enthalten wie dort. Nach zuletzt deutlichen Verlusten, primär wegen großer Zinsängste, ging es heute wieder kräftig bergauf.
Hauptverantwortlich für den Nasdaq-Aufschwung waren Meta, immer noch besser bekannt unter ihrem alten Namen Facebook. Die Aktie legte nach guten Ergebnissen am Vorabend um stolze 17,6 Prozent zu und zog den gesamten Tech-Sektor mit nach oben. Laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets haben positive Nachrichten von Meta das Zeug dazu, an der Nasdaq-Börse zu einer Bodenbildung beizutragen. Der Nasdaq-100-Index war zuletzt mit dem kurzzeitigen Rutsch unter die Marke von 13.000 Punkten auf dem niedrigsten Niveau seit einem Jahr angekommen.
DZ-Bank-Experte Ingo Wermann sprach von einer "Erleichterungsrally" und gab sodann auch gleich seine bisherige Verkaufsempfehlung auf. Laut dem Analysten Mark Mahaney von Evercore ISI ist die Bewertung der Papiere "mittlerweile geradezu lächerlich" geworden für eine weltweit führende Social-Media-Plattform.
Der Auswahlindex Nasdaq 100 legte am Ende kräftig um 3,48 Prozent zu auf 13.456 Punkte, ebenso wie der Nasdaq-Composite-Index, der um 3,06 Prozent vorrückte auf 12.871 Zähler. Auch die Standardwerte zogen mit, der Leitindex Dow gewann 1,85 Prozent auf 33.916 Punkte. Der marktbreite Benchmark-Index S&P-500 ging bei 4287 Zählern aus dem Handel, ein Plus von 2,47 Prozent.
Das Augenmerk der Street war heute insgesamt primär auf eine Reihe von Quartalszahlen der Unternehmen gerichtet, die überwiegend positiv aufgenommen wurden. Zu den größten Gewinnern im Dow gehörte der Pharmariese Merck & Co., der seine Jahresziele anhob. Auch McDonald's, der weltweit größte Fast-Food-Anbieter, verdiente unter anderem wegen der Russland-Sanktionen zwar weniger, lag aber über den Analystenschätzungen. Die Aktie legte deutlich 2,85 Prozent zu.
Im Vorfeld der erst nach Börsenschluss anstehenden Apple-Quartalszahlen waren auch die Aktien des Indexschwergewichtes gefragt. Einzig der Biotech-Riese Amgen enttäuschte im Dow nach unveränderter Prognose.
Der vor der Übernahme durch den Milliardär und Tesla-Gründer Elon Musk stehenden Kurznachrichtendienst hat im ersten Quartal den stärksten Zuwachs bei der Nutzerzahl seit Jahren verzeichnet. Der Online-Dienst kam im ersten Quartal auf 229 Millionen täglich aktive Nutzer, die in hauseigenen Apps oder der Webversion Werbung zu sehen bekommen. Das war ein Plus von gut 14 Millionen binnen drei Monaten, wie aus den heute veröffentlichten Zahlen hervorgeht.
Die Anleger reagierten zunächst verhalten. Die Aktie gab im frühen Geschäft nach, drehte am Ende dann aber gut ein Prozent ins Plus. Sie blieb aber weiterhin klar unter dem Übernahmepreis von 54,20 Dollar, was eine hohe Skepsis des Marktes signalisiert, dass der Deal über die Bühne gehen wird.
Nachbörslich kam dann die kalte Dusche im Tech-Sektor in Gestalt enttäuschender Amazon-Zahlen. Der weltgrößte Onlinehändler bekommt Gegenwind zu spüren. Im ersten Quartal fiel der Betriebsgewinn auf 3,7 Milliarden Dollar nach noch 8,9 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum, wie der US-Konzern aus Seattle am Abend mitteilte.
Der Umsatz legte hingegen währungsbereinigt neun Prozent auf 116,4 Milliarden Dollar zu. Für das laufende Quartal gibt sich Amazon angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung und scharfen Konkurrenz im immer wichtiger werdenden Cloud-Geschäft (AWS) zurückhaltend und geht von Erlösen zwischen 116 und 121 Milliarden Dollar aus. Das lag deutlich unter den Erwartungen von Analysten. Die Aktie gab nachbörslich nach.
Im Gegenzug zur-Amazon-Enttäuschung legen Apple-Papiere nachbörslich zu. Denn die weltweite Konjunkturabkühlung kann dem Unternehmen bisher nichts anhaben. Der Umsatz sei im abgelaufenen Quartal um 8,6 Prozent auf 97,3 Milliarden Dollar geklettert, teilte der iPhone-Hersteller am Donnerstag mit. Es gebe eine "anhaltend starke Nachfrage nach unseren Produkten", schrieb Finanzchef Luca Maestri. Die Smartphone-Erlöse stiegen weltweit um 5,5 Prozent auf 50,6 Milliarden Dollar und standen damit für mehr als die Hälfte der Konzern-Einnahmen.
Der Chip-Riese Intel bekommt das Abflauen des Corona-Booms in der PC-Branche zu spüren. Im ersten Quartal sank der Umsatz im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 18,4 Milliarden Dollar (17,5 Mrd Euro). Ein Faktor für den Rückgang war das Schrumpfen des Geschäfts mit Notebook-Chips um 14 Prozent auf knapp sechs Milliarden Dollar, wie Intel nach US-Börsenschluss mitteilte.
Dem PC-Markt, der mit dem verstärkten Arbeiten und Lernen von Zuhause in der Corona-Pandemie seit 2020 einen Boom erlebte, war in dem Quartal die Puste ausgegangen. Nach Berechnungen etwa der Marktforschungsfirma IDC sank der Absatz von Personal Computern im Jahresvergleich um rund fünf Prozent.
Bei Chips für Rechenzentren konnte Intel dagegen erneut zulegen: Der Umsatz wuchs um 22 Prozent auf gut sechs Milliarden Dollar. Unterm Strich sprang der Konzerngewinn von 3,4 auf 8,1 Milliarden Dollar hoch. Die Aktie fällt im nachbörslichen Handel um rund vier Prozent.
Ein überraschend schwächer als erwartet ausgefallenes Wirtschaftswachstum im ersten Quartal konnte die gute Laune der Investoren heute nicht trüben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel im ersten Quartal annualisiert um 1,4 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington laut einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Wachstum von 1,0 Prozent gerechnet.
Im vierten Quartal war die Wirtschaft noch um 6,9 Prozent gewachsen. Belastet wurde die Wirtschaft im ersten Quartal vor allem durch eine deutliche Ausweitung des Handelsbilanzdefizits. Der private Konsum und die Investitionen entwickelten sich solide.
"Die Meldung, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal 2022 geschrumpft ist, ist vordergründig besorgniserregend. Die Konjunkturschwäche im ersten Quartal ist jedoch ausschließlich auf Belastungen vom Außenhandel sowie geringeren Lagerinvestitionen zurückzuführen. Die private Inlandsnachfrage ohne Lager, eine Art Kern-BIP, legte im ersten Quartal 2022 mit einer Jahresrate von 3,7 Prozent zu, nach eine Rate von 2,6 Prozent im Schlussquartal 2021", kommentierte Dirk Clench von der LBBW.
Der DAX hat sich vor dem Hintergrund zahlreicher neuer Makro-Daten und Quartalsberichte der Unternehmen heute robust präsentiert. Der deutsche Leitindex schloss bei 13.979 Punkten, ein Tagesgewinn von 1,35 Prozent. Damit setzte sich die Zwischenerholung fort. Schon gestern stieg der Index nach einer dreitägigen Verlustserie um 0,3 Prozent auf 13.793 Punkte.
Auch wenn die Anleger erst einmal wieder zurückgekehrten, blieb der Handel nervös. Denn zwischen dem Tagestief bei 13.822 und dem Hoch bei 14.074 Punkten lag eine Schwankungsbreite von rund 250 Punkten. Letztlich setzten sich heute die Börsenbullen, also die Optimisten, durch, was primär den überwiegend gut aufgenommenen Quartalszahlen der Unternehmen geschuldet war.
Negative Entwicklungen, besonders die weiterhin hohe Inflation hierzulande, wurden erstaunlich gut weggesteckt. Technische Analysten verwiesen zudem auf einen überverkauften Markt, so dass die jüngste Gegenbewegung nicht ganz überraschend kommt.
Ein wichtiger Faktor für die aktuell wieder etwas bessere Stimmung sind die Unternehmensbilanzen: "Die Bilanzsaison entwickelt sich insgesamt so, wie wir das erwarten, wenn nicht sogar besser", sagte Adrian Gosden, Manager beim Vermögensverwalter GAM. Technische Analysten sprechen zudem von einer Gegenreaktion nach den jüngsten Verlusten.
Es sei es aber fraglich, ob sich dieser Trend fortsetzen werde, warf Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG ein. "Die derzeitigen Risiken wie die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, eine nachlassende globale Wirtschaftsleistung, die Reduzierung der Liquidität durch die Notenbanken und die anhaltenden Lieferkettenprobleme könnten sich erst in den kommenden Quartalsberichten bemerkbar machen.
Neue Hiobsbotschaften kamen derweil aus Deutschland, wo die Inflation im April um 7,4 Prozent gestiegen ist. Diese Zahl gab das Statistische Bundesamt bekannt. Es ist der höchste Strand seit 1981. Am stärksten legten die Preise für Energie zu, die vor allem als Folge des Ukraine-Kriegs immer wieder angeschoben werden. Sie stiegen im Vorjahresvergleich um 35,3 Prozent, wie die Statistiker weiter mitteilten. Gestern hatte Russland den EU-Staaten Polen und Bulgarien den Gashahn zugedreht, was für Preissteigerungen auf den Gas-Märkten gesorgt hatte.
Die Verbraucher müssen sich laut der Europäischen Zentralbank vorerst auf eine weiterhin hohe Inflation einstellen. Die Preissteigerungen dürften "sehr wahrscheinlich" in den kommenden Monaten hoch bleiben, warnte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos am Donnerstag vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europa-Parlaments. Im März erreichte die Inflationsrate im Euroraum mit 7,4 Prozent ein Rekordhoch. Für die am Freitag anstehenden April-Daten erwarten Experten einen Anstieg auf 7,5 Prozent.
De Guindos betonte, die EZB werde mit Blick auf den anhaltenden Preisauftrieb die seit Jahren sehr lockere Geldpolitik weiter normalisieren. Zunächst würden Anleihenkäufe eingestellt, danach Zinserhöhungen erwogen. Dies könnte dazu führen, dass die Renditen bei Staatsanleihen anzögen. Doch stehe die EZB bereit, einer "ungerechtfertigten Ausweitung" des Renditeabstands - des sogenannten Spreads - zwischen den Schuldenpapieren der Kernländer der Euro-Zone und der Peripherie entgegenzuwirken.
Die Volatilität am Ölmarkt geht ebenfalls weiter. Am Morgen hatten die Notierungen noch nachgegeben, am Abend liegen die Notierungen aber wieder deutlicher im Plus. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent steigt um knapp zwei Prozent auf über 107 Dollar. Von niedrigeren Niveaus hätten sich die Preise wieder etwas nach oben absetzen können, schreibt Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. "Dennoch bleiben die Ölpreise wegen der Sorge vor anhaltenden und weiteren Lockdowns in China angeschlagen."
Am Ölmarkt wirken seit einiger Zeit gegensätzliche Kräfte. Auf der einen Seite sorgen der Ukraine-Krieg und scharfe Sanktionen des Westens für ein knappes Angebot an Rohöl. Auf der anderen Seite bestehen Nachfragesorgen wegen der strikten Corona-Politik Chinas, wo regionale Virus-Ausbrüche mit drastischen Ausgangssperren bekämpft werden. Während Russland einer der größten Erdölanbieter ist, gehört China zu den größten Nachfrageländern.
Der Euro gibt heute erneut nach und ist zwischenzeitlich unter die Marke von 1,05 US-Dollar gefallen. Im Tief kostete die Gemeinschaftswährung 1,0474 Dollar und damit so wenig wie seit Januar 2017 nicht mehr. Im US-Handel liegt der Eurokurs bei 1,0508 Dollar. Gedrückt wird der Kurs schon seit geraumer Zeit durch die hohen Zinserwartungen in den USA bei einer gleichzeitig zögerlichen Geldpolitik der EZB. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0485 (Mittwoch: 1,0583) Dollar fest.
Noch stärker als der Euro stand der japanische Yen unter Druck. Am Donnerstag mussten für einen US-Dollar bis zu 131 Yen gezahlt werden - so viel wie seit etwa zwanzig Jahren nicht mehr. Anfang März wurden noch 115 Yen bezahlt. Wie der Euro wird der Yen durch die Erwartung einer deutlichen geldpolitischen Straffung in den USA belastet. In Japan kommt die extrem lockere Ausrichtung der dortigen Notenbank hinzu, die auch nach ihrer jüngsten Zinssitzung in der Nacht auf Donnerstag keine Hinweise auf eine künftige Straffung erkennen lässt.
Der weltweit größte Industriegase-Konzern Linde legt nach einem Gewinnplus im Auftaktquartal die Latte für den Jahresgewinn höher. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll 2022 auf 11,65 bis 11,90 US-Dollar zulegen, wie der DAX-Konzern heute in Woking bei Guildford bei London mitteilte. Das sei ein Anstieg im Jahresvergleich um bis zu elf Prozent. Zuletzt war Linde von einem bereinigten EPS von 11,55 bis 11,85 Dollar ausgegangen, nach erreichten 10,69 Dollar (10,16 Euro) 2021.
Der Kochboxenlieferant Hellofresh hat zum Jahresauftakt einen Rekord beim Quartalsumsatz erzielt und weiter seine Kunden- und Bestellzahlen nach oben geschraubt. Im ersten Quartal zählte das im DAX notierte Unternehmen rund 8,5 Millionen aktive Kunden und knapp 34,6 Millionen Bestellungen. Unter aktiven Kunden versteht Hellofresh jene, die binnen der vergangenen drei Monate mindestens einmal bestellt haben. Der Umsatz stieg währungsbereinigt um gut ein Viertel auf rund 1,9 Milliarden Euro.
Der Essenslieferant aus dem DAX ist zum Jahresauftakt kräftig gewachsen und macht Fortschritte auf dem Weg in die Profitabilität. Anleger reagieren allerdings mit großer Skepsis auf den Ausblick. Insbesondere, ob Firmenchef Niklas Östberg sein bekräftigtes Ziel eines Konzerngewinns 2023 erreichen wird, wird angezweifelt. Für Delivery Hero ist es noch ein weiter Weg in die schwarzen Zahlen.
2021 stand ein Verlust von knapp 1,1 Milliarden Euro in der Bilanz. An der Börse brachen die Papiere von Delivery Hero in der Spitze um mehr als zehn Prozent ein, um sich danach zu erholen. Aktuell legen sie rund ein Prozent zu. Die Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf mehr als zwei Drittel ihres Wertes verloren und ist bisher der schwächste DAX-Wert.
Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea hat im ersten Quartal wegen einer milliardenschwerer Abschreibung auf Vermögenswerte im Zusammenhang mit seinem Russland-Geschäft hohe Verluste geschrieben. Der Nettoverlust habe in den ersten drei Monaten eine Milliarde Euro betragen, teilte die BASF-Mehrheitsbeteiligung mit. Bereinigt um Sondereffekte wie die Abschreibung legte der Überschuss dank kräftig gestiegener Öl- und Gaspreise von 171 Millionen Euro im Vorjahr auf 669 Millionen Euro zu.
Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk ist im ersten Quartal 2022 wegen kräftig gestiegener Preise für Elektronikkomponenten sowie hoher Fracht- und Logistikkosten in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust betrug 27,1 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte Drägerwerk noch einen Gewinn von 82,8 Millionen Euro ausgewiesen. Im ersten Quartal sank der Umsatz von 792,1 Millionen Euro auf 649,5 Millionen Euro. Hauptgrund sei die deutlich geringere Nachfrage nach Beatmungsgeräten und Atemschutzmasken, hieß es.
Beim Münchner Spezialchemiekonzern Wacker Chemie brummt dank der hohen Nachfrage nach Silikon und Polysilizium für die Chip- und Solarindustrie das Geschäft. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 53 Prozent auf 2,08 Milliarden Euro und übersprang damit erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Marke. Das operative Ergebnis (Ebitda) war mit 644 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor.
Der Umsatz des Bausoftwareanbieter Nemetschek legte im ersten Quartal um 21,3 Prozent auf 192,2 Millionen Euro zu. Wachstumstreiber waren dabei Software-Abos und Programme zur Nutzung über das Netz. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen steigerte das Unternehmen um 40,9 Prozent auf 69,8 Millionen Euro. Der Gewinn unterm Strich legte um 44,7 Prozent auf 42,6 Millionen Euro zu.
Der Konsumgüterkonzern Unilever ist mit einem robusten Wachstum in das neue Jahr gestartet. So stiegen die Erlöse um 11,8 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro. Organisch - bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte - erzielte Unilever ein Wachstum von 7,3 Prozent. Dabei profitierte der Konzern von Preiserhöhungen, sie trugen mehr als acht Prozent zum Wachstum bei. Dagegen sank das Verkaufsvolumen um ein Prozent. Unilever plant weitere Preiserhöhungen.
Der Telekommunikationsausrüster Nokia hat dank der starken Nachfrage nach 5G-Technik im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der bereinigte Betriebsgewinn stieg auf 583 (Vorjahr: 551) Millionen Euro. Der Umsatz kletterte bereinigt um Wechselkurseinflüsse um ein Prozent auf 5,35 Milliarden Euro. Er sei zufrieden mit dem Jahresstart, sagte Konzernchef Pekka Lundmark. Die Nachfrage bleibe hoch und Nokia habe trotz Problemen mit den Lieferketten ein Umsatzwachstum erreicht.
Der französische Spirituosen-Produzent hat vom Alkoholdurst in den USA, China und Europa profitiert. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres stiegen die Erlöse um 20 Prozent auf 2,447 Milliarden Euro. Pernod Ricard, dem Mumm-Champagner, Absolut-Wodka und Martell-Cognac gehören, erwartet, dass die Erholung der Reisebranche die Nachfrage ankurbeln wird, und bekräftigte daher trotz der Inflation seine Jahresziele. Der weltweit zweitgrößte Spirituosenkonzern nach Diageo peilt in dem im Juni endenden Bilanzjahr ein Wachstum von 17 Prozent an.
Im ersten Quartal verbuchte Ford ein operatives Ergebnis von 2,3 Milliarden Euro, was über den Analystenerwartungen lag. Im Vorjahresquartal hatte Ford allerdings noch 3,9 Milliarden Dollar erzielt. Unter dem Strich stand ein Verlust von 3,1 Milliarden Dollar, der auf eine geringere Bewertung von Fords Beteiligung am Elektroautobauer Rivian zurückgeht. Ford hält trotz Kostenanstieg und Ukraine-Krieg an seinem Gewinnausblick für das Gesamtjahr fest.
Die starke Nachfrage nach Chips für Rechenzentren hat Samsung im ersten Quartal 2022 erneut deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn beschert. Der Überschuss stieg im Jahresvergleich um 58,5 Prozent auf umgerechnet etwa 8,5 Milliarden Euro. Der Umsatz erreichte mit 58,2 Milliarden Euro einen Quartalsrekord. Das Geschäft mit Speicherchips habe dank des robusten Bedarfs an Server- und PC-Kapazitäten die Markterwartungen übertroffen, hieß es. Auch die Smartphone-Sparte habe aufgrund neuer Modelle höherer Umsatzerlöse erzielt.
Der US-Finanzkonzern Mastercard ist trotz Ukraine-Kriegs und Corona-Pandemie mit einem kräftigen Gewinnanstieg ins Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal verdiente der Visa-Rivale unterm Strich 2,6 Milliarden Dollar (2,48 Mrd Euro) und damit 44 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Erlöse stiegen um knapp ein Viertel auf 5,2 Milliarden Dollar, wie Mastercard am Donnerstag mitteilte. Die Aktie legte deutlich zu.