China dominiert Markt Rückschlag für deutsche Solarindustrie
In Deutschland geht die Produktion von Solarmodulen zurück, die meisten hierzulande installierten Solaranlagen stammen aus China. Dabei ist die Nutzung von Sonnenenergie auf dem Vormarsch.
Die Produktion von Solarpanelen geht in Deutschland immer weiter zurück. Gegenüber dem Vorjahresquartal sank die Anzahl der produzierten Solarmodule um 52,8 Prozent auf knapp 495.600 Stück. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Bereits im vergangenen Jahr war die Produktion von Solarmodulen hierzulande geschrumpft: 2023 wurden mit 3,4 Millionen Solarmodule rund 13 Prozent weniger produziert als im Vorjahr.
Wichtigstes Importland ist China
Auch die Einfuhren aus dem wichtigsten Importland China gingen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres zurück: Von Januar bis Mai sanken die Einfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwei Drittel auf knapp 605 Millionen Euro. Im Jahr 2023 sind Photovoltaikanlagen im Wert von knapp 3,6 Milliarden Euro nach Deutschland importiert worden, gegenüber dem Vorjahr war der Wert damit bereits um 12,5 Prozent gesunken.
China ist für Deutschland der wichtigste Hersteller von Solarmodulen: 86,4 Prozent der nach Deutschland eingeführten Photovoltaikanlagen kamen 2023 aus der Volksrepublik. Danach folgten mit großem Abstand die Niederlande mit 5,4 Prozent und Vietnam mit weniger als drei Prozent.
Zwölf Prozent des Stroms kommt von der Sonne
Trotz der gesunkenen Produktions- und Importdaten ist die Solarenergie in Deutschland weiter auf dem Vormarsch: Im April 2024 waren 3,4 Millionen Anlagen mit einer Nennleistung von 81.500 Megawatt installiert. Das waren fast 30 Prozent mehr Anlagen als ein Jahr zuvor, während die installierte Leistung um 20,5 Prozent zulegte.
2023 lieferten die Solaranlagen mit dem Rekordwert von 53,6 Millionen Kilowattstunden knapp zwölf Prozent des eingespeisten Stroms in Deutschland. Mehr als ein Viertel des Sonnenstroms fiel allein im Juni an.
Unter den Stromproduzenten, die ihren produzierten Solarstrom ins Netz einspeisen und dafür Geld bekommen, sind auch 1,8 Millionen private Haushalte. Im Jahr 2022 erzielten sie mit dem selbstproduzierten Solarstrom im Schnitt Einnahmen von 183 Euro im Monat, ein knappes Drittel weniger als sieben Jahre zuvor.