Beispielhafte Messwerte der Nacht zum Dienstag

Wetterthema Temperaturunterschiede

Stand: 08.04.2025 13:13 Uhr

Die Tiefstwerte der Nacht zum Dienstag zeigten eine relativ große Variabilität auf teilweise kurzer Distanz. Wir blicken auf einige Beispiele.

Von Rainer Behrendt

Unsere Abbildung stellt für eine Reihe ausgesuchter Wetterstationen das Minimum der in 2 Metern Höhe gemessenen Lufttemperatur dar. Stellenweise wurde es ziemlich kalt mit mäßigem Frost, an anderer Stelle hielten sich milde Werte von mehr als 5°C (Grad Celsius). Eine Erklärung dafür kann man meist in der lokalen Lage der Wetterstation finden. Nun zu unseren Beispielen.

Milde Werte konnten vergangene Nacht etwa unmittelbar an den Küsten oder auf den Inseln von Nord- und Ostsee beobachtet werden, wie beispielsweise in Rostock-Warnemünde oder auf Baltrum mit +4° beziehungsweise +7°C. Dort blieb der Wind etwas kräftiger als im nahen Binnenland und blies überwiegend vom wärmenden Meerwasser her. Ein Stück landwärts konnte auf der anderen Seite leichter Frost registriert werden, wie die Beispiele Aurich und Groß-Lüsewitz verdeutlichen.

Ein Stück weiter südlich im Mittelgebirgsraum war nicht selten die Höhenlage der ausschlaggebende Faktor. So lagen die Berge oberhalb der nächtlichen Kaltluftschicht, was eine vorübergehende Temperaturumkehr, auch Inversion genannt, brachte. Auf dem 965 Meter hohen Wurmberg bei Braunlage im Harz blieb es mit +1°C frostfrei, während im nahe gelegenen Königshütte auf 422 Metern Meereshöhe der deutschlandweit niedrigste Tiefstwerte der Nacht von -8 Grad gemessen wurde. Dieses Beispiel lässt sich auf Birx in der Rhön (745 Meter) und Kaltennordheim (435 Meter) übertragen, wo die Luft bis auf +1°C beziehungsweise -6°C abkühlte. Ein weiteres Beispiel für eine in der vergangenen Nacht kalte Tallage stellt Eslohe im Sauerland dar. Dort sank die Temperatur bis -5°C.

Relativ mild verlief die Nacht hingegen in manchen Metropolen, wo sich bereits der sogenannte städtische Wärmeinseleffekt bemerkbar machte. Die ausgedehnte Bebauung und reichlich versiegelte Flächen spielen hierbei eine wichtige Rolle. So ging die Temperatur etwa in Duisburg-Hochfeld nicht unter +5°C zurück, auch an der Wetterstation München-Stadt blieben die Werte noch im positiven Bereich, während außerhalb der Stadt, knapp nördlich, in Unterschleißheim ein Tiefstwerte von -4°C erreicht wurde.

Wie an den Küsten sorgte auch am Bodensee die Nähe zur warmen Wasseroberfläche für vergleichsweise milde Nachttemperaturen, hier von +2°C in Meersburg. Von Vorpommern bis ins östliche Sachsen verhinderte eine zum Teil dichte Wolkendecke eine stärkere Abkühlung, wo beispielsweise in Pirna ein Tiefstwerte von +5 °C verzeichnet wurde.

Dienstag, 8. April 2025 (Erscheinungsdatum)