
Wetterthema Langsam wärmer und oft trocken
Auch in dieser Woche bleibt uns der Hochdruckeinfluss erhalten. Das bedeutet ruhiges und teilweise sonniges Wetter, außerdem weiterhin kaum Regen.
Unsere Abbildung zeigt den zeitlichen Verlauf der Temperatur in etwa 1500 Metern Seehöhe für Frankfurt am Main, beginnend mit dem heutigen Montag (oberer Teil). Außerdem entsprechende Kurven für den Niederschlag (unterer Teil). Es handelt sich um eine sogenannte Ensemblevorhersage. Sie setzt sich aus einer größeren Anzahl unterschiedlicher Modellvorhersagen zusammen (verschiedenfarbige dünne Linien).
Mit Hilfe solcher Ensemblerechnungen kann abgeschätzt werden, wie robust die Vorhersage für einen bestimmten Zeitpunkt ist. Je enger die dünnen Kurven beieinander verlaufen, desto verlässlicher stellt sich die Prognose dar. Naturgemäß fächern sie auf und streuen umso mehr, je weiter der Blick in die Zukunft geht. Die Streuung der Vorhersagen ergibt sich durch leicht veränderte simulierte Anfangszustände der Atmosphäre zum Starttermin der Modellrechnungen. Die dicke schwarze Linie zeigt den Mittelwert aller Vorhersagen, die dicke rote Linie das klimatologische Mittel der Temperatur.
Die Temperatur in 1500 Metern hat gegenüber der geläufigen 2-Meter-Temperatur einige Vorzüge. Regionale Kleinstrukturen, Tag- /Nachtschwankungen oder etwa Effekte des Windes und der Bewölkung auf die Temperatur sind in 1500 Metern Höhe bereits merklich geringer. Andererseits befindet man sich noch nicht zu weit in der Höhe, um nicht doch klare Rückschlüsse auf die Situation in Bodennähe ziehen zu können. Oder anders gesagt: Oben kalt oder warm heißt in der Regel auch unten kalt bzw. warm. Solche Darstellungen liefern somit vor allem einen besseren Eindruck vom überregionalen Geschehen.
Die einzelnen Niederschlagskurven zeigen die am Erdboden ankommenden Mengen in flüssiger oder fester Form, das heißt im Wesentlichen als Regen oder Schnee. Aber auch Graupel oder Hagel werden gegebenenfalls mit eingerechnet. Die gezeigten Werte stellen jeweils 6-stündige Summen dar.
Ein nahezu ortfestes Hochdruckgebiet liegt bis Mitte dieser Woche mit seinem Zentrum über dem Nordwesten Europas. Zwischen diesem und einem umfangreichen Tiefdruckgebiet im Bereich von Osteuropa hat sich eine nördliche Strömung eingestellt. Mir ihr gelangt zunächst noch polare Kaltluft zu uns. Damit liegen die Temperaturen am Montag und Dienstag unterhalb des langjährigen Mittels, wie man aus dem oberen Teil unserer Abbildung ablesen kann. Dazu gibt es viel Sonnenschein vor allem in den südwestlichen Landesteilen und nach Norden und Osten hin auch einige Wolken. Dort bleibt es meist trocken, in Frankfurt am Main komplett niederschlagsfrei (unterer Teil der Abbildung).
Auch nach Wochenmitte passiert in Sachen Niederschlag zunächst nichts. Allerdings verlagert sich das Hoch unter Abschwächung ins mittlere Europa. Damit versiegt die kalte Luftströmung und die Temperaturen steigen um einige Grad an. Wieder sehr mildes und frühlingshaftes Wetter in größeren Teilen des Landes ist die Folge. Die Temperaturen liegen so am Freitag und Samstag um 3 bis 4 Grad oberhalb der Anfang April üblichen Werte. Der Nordosten und Osten werden noch von Tiefausläufern gestreift, die mehr Wolken, aber allenfalls nur wenig Regen bringen. Im Rest der Republik, wie auch in Frankfurt am Main, sind bis einschließlich Samstag praktisch keine Niederschläge zu erwarten.
Am Wochenende soll der hohe Luftdruck östlich von uns liegen und sich von Westeuropa her allmählich Tiefdruckgebiete bemerkbar machen. Mit einer südlichen Strömung wird gleichzeitig warme und feuchtere Luft herangelenkt. Das Temperaturniveau steigt somit noch etwas an, um am Sonntag und Montag an die 10 Grad oberhalb der langjährigen Werte anzukommen. Im unteren Diagramm tauchen für Frankfurt am Main zum ersten Mal Niederschläge im gezeigten Zeitabschnitt auf. Einzelne Ensemblerechnungen erreichen zwar in der Spitze um die 5 l/m² innerhalb von 6 Stunden, die Werte der Mehrheit bleibt aber deutlich darunter. Das Ensemble-Mittel kommt so nicht einmal an 1 l/m² heran. Stärkerer und flächendeckender Regen und damit eine Abmilderung oder gar ein Ende der Trockenheit sind damit auch bis zum nächsten Wochenwechsel nicht zu erwarten, wenngleich das Wochenende insgesamt unbeständigeres Wetter bringen dürfte.
Montag, 7. April 2025 (Erscheinungsdatum)