Erdbeben in Türkei und Syrien ++ Zahl der Toten steigt auf mehr als 3600 ++
Bei der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien sind bislang mehr als 3600 Menschen ums Leben gekommen. Der türkische Präsident Erdogan hat eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen. Der Liveblog vom Montag zum Nachlesen.
- Zahl der Toten steigt auf mehr als 3600
- Erdogan ruft einwöchige Staatstrauer aus
- EU beruft Krisentreffen zur Koordinierung von Hilfe ein
- Erdogan: Hilfsangebote von rund 45 Ländern
- Mehr als 1700 Gebäude in Türkei eingestürzt
- Hunderte Tote in der Türkei und Syrien
- USA bieten der Türkei Unterstützung an
- Türkei bittet um internationale Hilfe
- Erdbeben erschüttern Türkei und Syrien
Ende des Liveblogs
Dieser Liveblog endet. Den neuen Liveblog vom Dienstag finden Sie hier:
Interview mit dem Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen
Tausende Menschen im Erdbebengebiet brauchen Hilfe und auch Helfer selbst haben Angehörige verloren, berichtet der Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen, Christian Katzer, im tagesthemen-Interview. Vor allem die Kälte bedrohe nun die Überlebenden. Es brauche eine großangelegte internationale Hilfsaktion. Die Welt dürfe die Menschen in Nordsyrien nicht vergessen, deren Lage durch den Krieg besonders verzweifelt ist.
Opferzahl steigt auf mindestens 3600 Tote
Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei ist auf mehr als 3600 gestiegen. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad gab die Zahl der Toten im eigenen Land nun mit 2316 an. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme von Montagabend mindestens 1300 Menschen ums Leben.
Das endgültige Ausmaß der Katastrophe in der Grenzregion ist weiter unklar, zahlreiche Menschen wurden unter Trümmern vermisst. Mehr als 15.000 Menschen wurden nach bisherigen Informationen verletzt.
Der ARD-Brennpunkt zur Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien
Welthungerhilfe: Aufräumarbeiten werden lange dauern
Nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei mit mehr als 3000 Toten rechnen Hilfsorganisationen mit langen Aufräumarbeiten. "Das ist so eine große Katastrophe, das wird dauern, bis das behoben ist", sagte Jesco Weickert von der Welthungerhilfe in der türkischen Provinzhauptstadt Gaziantep im ZDF. Die Stadt mit 2,5 Millionen Einwohnern habe viele mehrstöckige Apartmentgebäude.
"Die Leute heizen mit Gas. Sie können sich vorstellen, was das für ein Aufwand ist, nur sicherzustellen, dass diese Gebäude nicht zusammenfallen, zu gucken, dass es keine Gasexplosionen gibt. Das wird sich alles noch sehr, sehr lange hinziehen", sagte Weickert. "Ich habe so etwas noch nie erlebt." Nach seinen Angaben halten sich die Menschen nach den Beben zum Teil in Autos und Bushaltestellen auf - und "trauen sich einfach nicht in ihre Wohnungen rein."
Syrien: Erdbeben-Hilfe in einem vom Krieg zerstörten Land
Im vom Krieg zerrütteten Syrien ist die Arbeit der Helfer besonders kompliziert. Ehrenamtliche Helfer wie die "Weißhelme" suchen Opfer unter den Trümmern, die Kliniken sind überlastet, berichtet ARD-Korrespondent Ramin Sina.
Zahl der Toten steigt auf über 3000
Nach der Erdbeben-Katastrophe in Syrien und der Türkei ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 3000 gestiegen. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme mindestens 1300 Menschen ums Leben. In der Türkei stieg die Zahl der Toten auf 1762, wie die Katastrophenschutzbehörde Afad meldete.
Das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe war noch nicht absehbar, immer noch wurden zahlreiche Menschen unter Trümmern vermisst. Mehr als 15.000 Menschen wurden nach bisherigen Informationen in der Türkei und in Syrien verletzt.
Afad warnte unterdessen vor weiteren Nachbeben. Ein Vertreter der Rettungsorganisation forderte Menschen in den betroffenen Regionen dazu auf, von beschädigten Gebäuden fernzubleiben.
Spenden für die Menschen in der Türkei und Syrien
Hilfsorganisationen haben zu Spenden für die Menschen in der Türkei und Syrien aufgerufen. Genauere Informationen zu den Organisationen und Bankverbindungen finden Sie hier:
Pakistan schickt Hilfsteams in die Türkei
Pakistan schickt nach dem schlimmen Erdbeben in der syrisch-türkischen Grenzregion Hilfsmannschaften in die Türkei. "Teams aus Ärzten, Sanitätern und Rettungskräften werden heute in die Türkei entsandt, um bei den laufenden Rettungsmaßnahmen zu helfen", schrieb Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif auf Twitter. "Ein Flugzeug mit Medikamenten und anderen wichtigen Hilfsgütern wird ebenfalls bald auf den Weg gebracht."
Erdogan ruft einwöchige Staatstrauer aus
Nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen. Flaggen aller Vertretungen im In- und Ausland sollen dafür bis Sonntag auf halbmast wehen, wie es auf dem Twitter-Account des Präsidenten am Abend hieß. Die Staatstrauer endet demnach am 12. Februar nach Sonnenuntergang.
Erdogan hatte die Katastrophe als größte Erdbeben seit 1939 bezeichnet. Nach Angaben von EU-Vertretern war es eines der stärksten in der Region in mehr als 100 Jahren.
Mehr als 2500 Todesopfer in Syrien und der Türkei
Nach der Erdbeben-Katastrophe in Syrien und der Türkei ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 2500 gestiegen. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme vom Abend mindestens 936 Menschen ums Leben. In der Türkei stieg die Zahl der Toten auf 1651, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Mehr als 13.500 Menschen wurden nach bisherigen Informationen in der Türkei und in Syrien verletzt.
Das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe war zunächst nicht absehbar, immer noch wurden zahlreiche Menschen unter Trümmern vermisst. Im Katastrophengebiet, in dem Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien Schutz gesucht haben, herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Nach Angaben von Hilfsorganisationen sind in beiden Ländern Tausende obdachlos geworden - und das bei eisigem Wetter.
Brennpunkt zur Erdbebenkatastrophe im Ersten
Das Erste zeigt heute um 20.15 Uhr einen Brennpunkt: Erdbebenkatastrophe in Türkei und Syrien mit Reportagen und Gesprächen. Die Moderation hat Christian Nitsche. Im Anschluss folgt ab 20.35 Uhr die Talkrunde Hart aber fair ebenfalls zu dem Thema und der Frage "Wie können wir helfen?" Es moderiert Louis Klamroth.
Mitsotakis und Erdogan sprechen wieder miteinander
Die verheerenden Erdbeben in der Türkei sind Anlass eines ersten direkten Kontakts zwischen dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan seit Monaten. "Im Namen des griechischen Volkes habe ich mein tief empfundenes Beileid ausgesprochen", twitterte Mitsotakis nach einem Telefongespräch mit dem türkischen Präsidenten. Athen sei bereit weitere Hilfe zu leisten, fügte er hinzu. Wie es aus Mitsotakis Büro hieß, habe sich Erdogan bedankt.
Der türkische Präsident erklärte vor fast zehn Monaten, er werde nicht mehr mit Mitsotakis reden. Hintergrund waren schwere Spannungen zwischen den beiden Nachbarstaaten im östlichen Mittelmeer. Griechenland hatte am Morgen als eins der ersten Länder Hilfe für die Menschen in der Erdbebenregion der Türkei geleistet. Eine erste Rettungsmannschaft mit Spürhunden flog bereits ins Katastrophengebiet, wie die Regierung in Athen mitteilte.
UN-Vollversammlung gedenkt den Erdbebenopfern
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York hat eine Schweigeminute für die Opfer des schweren Erdbebens in Syrien und der Türkei abgehalten. UN-Mitarbeiter seien bereits vor Ort, um den Hilfsbedarf abzuschätzen und Hilfe zu leisten, erklärte UN-Generalsekretär António Guterres. "Wir zählen auf die internationale Gemeinschaft, um den Tausenden von Familien zu helfen, die von dieser Katastrophe betroffen sind, von denen viele in schwer zugänglichen Regionen bereits dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen waren", fügte Guterres hinzu.
US-Rettungsteams auf dem Weg in die Türkei
Nach den verheerenden Erdbeben schicken auch die USA Hilfe ins Krisengebiet. Präsident Joe Biden teilte mit, erste Rettungsteams machten sich bereits auf den Weg, um die Rettungs- und Bergungsarbeiten in dem Erdbebengebiet zu unterstützen und den Menschen vor Ort zu helfen. Man stimme sich eng mit den türkischen Behörden ab, um jegliche benötigte Hilfe zur Verfügung zu stellen, sagte Biden.
Außerdem unterstützten die USA humanitäre Partner in Syrien, die auf die Zerstörung dort reagierten, hieß es. Der Präsident sprach den Betroffenen der Katastrophe sein Beileid aus.
EU beruft Krisentreffen zur Koordinierung von Hilfe ein
Die EU-Reaktion auf die verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet soll bei einem Krisentreffen koordiniert werden. Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft berief für diesen Abend ein Sondertreffen auf Expertenebene ein. Ziel sei, die EU-Unterstützung in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission abzustimmen, teilte der Ratsvorsitz mit.
Die sogenannte Integrierte Regelung für die politische Reaktion auf Krisen wird in schweren und komplexen Krisen genutzt, etwa bei Terroranschlägen oder Gesundheitskrisen wie der Corona-Pandemie. Sie soll etwa den schnellen Austausch von Informationen ermöglichen.
Mindestens 2300 Menschen in der Türkei und Syrien getötet
In der Türkei und in Syrien sind infolge der starken Erdbeben mindestens 2300 Menschen getötet worden. Der türkische Katastrophenschutz gab am Abend bekannt, dass im Südosten des Landes bisher 1498 Menschen Opfer des Erdbebens geworden seien. In Syrien stieg die Zahl der Toten auf mehr als 850, wie das Gesundheitsministerium sowie die Rettungsorganisation Weißhelme mitteilten. Mehr als 2300 Menschen seien bei der Katastrophe zudem verletzt worden. In der Türkei gibt es bisherigen Erkenntnissen zufolge 8533 Verletzte. Es werden etliche weitere verschüttete Menschen unter den Trümmern vermutet.
Expertin: "Platten sind noch nicht zur Ruhe gekommen"
Im Süden der Türkei treffen die Anatolische und die Arabische Platte aufeinander. Im Interview erklärt die Geophysikerin Charlotte Krawczyk, wie solch heftige Erdbeben entstehen und warum sie so schwer vorherzusagen sind.
Lesen Sie das vollständige Interview auf tagesschau.de:
ARD-Korrespondent aus Adana: "Die Zeit eilt"
Die Bergung von Menschen stellt die Helfer in der Türkei vor Herausforderungen. "Manchmal muss man hier ganz ruhig sein, damit man Geräusche aus den Trümmern hört, um die Bergung zu erleichtern", berichtet ARD-Korrespondent Markus Rosch aus der türkischen Stadt Adana. Es sei eine schwierige Aufgabe und werde sich noch lange hinziehen. "Aber die Zeit eilt natürlich".
Sehen Sie hier das komplette Gespräch aus der tagesschau:
Sportveranstaltungen in der Türkei ausgesetzt
Nach der Erdbebenkatastrophe sind alle Sportveranstaltungen in der Türkei abgesagt worden. Dies gab der türkische Sportminister Mehmet Muharrem Kasapoglu bekannt. "Alle nationalen Sportorganisationen, die in unserem Land stattfinden sollen, wurden bis auf Weiteres ausgesetzt", twitterte der Minister. Zuvor hatte bereits der türkische Fußballverband TFF alle Spiele abgesagt. "Wir sprechen den Familien, Angehörigen und der Nation unserer Bürger unser Beileid aus und wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung", teilte der Verband mit.
WHO beteiligt sich an Hilfseinsatz
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beteiligt sich am internationalen Hilfseinsatz für die Türkei und Syrien. Der Leiter der WHO in Europa, Hans Kluge, teilte auf Twitter mit, dass regionale Büros der Organisation den wachsenden Hilfseinsatz unterstützten, mit dem Arzneimittel und Hilfsausrüstung in Erdbebengebiete gebracht werden sollen.
Scholz spricht Erdogan sein Beileid aus
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sein Beileid ausgesprochen. "Mit großer Bestürzung habe ich von den vielen Todesopfern und Verletzten durch die Erdbeben in der Region Gaziantep erfahren", schrieb Scholz in einem Kondolenztelegramm. Seine Gedanken seien bei den Verletzten und Angehörigen. "Deutschland steht bereit, bei der Bewältigung dieses Unglücks Hilfe und Beistand zu leisten", schrieb er weiter.
US-Präsident Biden sagt Hilfe zu
Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet hat US-Präsident Joe Biden Hilfe zugesagt. "Ich bin zutiefst traurig über den Verlust an Menschenleben und die Zerstörung durch das Erdbeben in der Türkei und in Syrien", erklärte Biden auf Twitter. "Ich habe mein Team angewiesen, die Situation in Koordination mit der Türkei weiterhin genau zu beobachten und jede notwendige Hilfe zu leisten."
Papst Franziskus gedenkt der Opfer
Papst Franziskus hat der Opfer der Erdbeben-Katastrophe gedacht. Er sei zutiefst betrübt über den hohen Verlust an Menschenleben, hieß es in Beileids-Telegrammen an die Nuntiaturen in Ankara und Damaskus, die in Rom im päpstlichen Bulletin veröffentlicht wurden. Er bete für die Seele der Verstorbenen und für alle, die um sie trauerten. Insbesondere bete er für die Nothelfer.
Menschen auf Zypern laufen nach neuem Beben in Türkei auf Straßen
Zahlreiche Menschen sind nach dem neuen Beben in der Türkei auf der Mittelmeerinsel Zypern auf die Straße gerannt. "Wir haben es stark gespürt", sagte eine Einwohnerin der Hauptstadt Nikosia der Nachrichtenagentur dpa. Das Beben der Stärke 7,5 wurde als ein Erdstoß länger als eine Minute gespürt, berichteten Medien übereinstimmend. Zypern liegt rund 300 Kilometer südwestlich vom Epizentrum der Katastrophe in der Türkei entfernt. Bereits in der Nacht hatte ein erster schwerer Erdstoß in der Türkei die Menschen auf Zypern aus dem Schlaf gerissen. Informationen über nennenswerte Schäden lagen aber nicht vor, wie der staatliche Rundfunk berichtete.
Erneuter Anstieg: 1800 Tote in der Türkei und Syrien
Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien ist die Zahl der Todesopfer auf etwa 1800 gestiegen. In der Türkei seien 1014 Menschen ums Leben gekommen, teilte der Katastrophenschutzdienst Afad mit. Mehr als 7000 Menschen seien verletzt worden. Bei den Erschütterungen stürzten allein in der Südosttürkei Tausende Gebäude ein. Auf Videos aus mehreren Städten in dem Gebiet waren teilweise völlig zerstörte Straßenzüge zu sehen.
In Syrien stieg die Zahl der Toten auf mehr als 780, das teilten der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh sowie die Rettungsorganisation Weißhelme mit. Etwa 2200 Menschen seien verletzt worden.
Spenden für die Menschen in der Türkei und Syrien
Hilfsorganisationen haben zu Spenden für die Menschen in der Türkei und Syrien aufgerufen. Genauere Informationen zu den Organisationen und Bankverbindungen finden Sie hier:
Die Türkei bittet ihre NATO-Partner um Unterstützung bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten. Nach einer von der Bündniszentrale veröffentlichen Aufstellung braucht das Land medizinische Nothilfeteams, notfallmedizinische Ausrüstung sowie Such- und Rettungsteams, die auch unter schweren Bedingungen arbeiten können. Konkret werden zudem drei für extreme Wetterbedingungen geeignete Feldkrankenhäuser und Personal für deren Einrichtung genannt.
Etwa 1500 Tote in der Türkei und Syrien
Nach den Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion ist die Zahl der Todesopfer auf etwa 1500 gestiegen. In Syrien meldeten der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh sowie die Rettungsorganisation Weißhelme insgesamt 590 Tote. Angesichts vieler Verschütteter werde die Zahl der Todesopfer vermutlich noch steigen, teilten die Weißhelme mit. Allein in der benachbarten Türkei kamen durch die Folgen der Erdbeben 912 Menschen ums Leben.
Erdogan: Hilfsangebote von rund 45 Ländern
Die Türkei hat nach den schweren Erdbeben bereits Hilfsangebote von rund 45 Ländern bekommen, das teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit.
Die Entsendung von europäischen Rettungskräften in die Türkei koordiniert dabei das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU. Nach Angaben eines Sprechers der EU-Kommission in Brüssel wurden bis Mittag bereits mehr als zehn Such- und Rettungsteams mobilisiert, um die Ersthelfer vor Ort zu unterstützen. Sie kommen aus Bulgarien, Kroatien, Frankreich, Griechenland, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Ungarn, Malta und Tschechien. Italien, Spanien und die Slowakei stehen zudem bereit, um ebenfalls Rettungsteams zu schicken.
Karte von der Türkei und Syrien mit mehreren Erdbeben (Stand 6. Februar 2023, 12 Uhr)
Steinmeier: "Das Ausmaß erschüttert mich tief"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Betroffenen des schweren Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet seine Anteilnahme ausgedrückt. "Das Ausmaß von Tod und Zerstörung erschüttert mich tief. Meine Gedanken sind bei den vielen Opfern, meine Anteilnahme gilt ihren Familien", hieß es in einer Pressemitteilung des Präsidenten. Steinmeier wünschte den Verletzten eine schnelle Genesung. "Meine Hoffnung richtet sich darauf, dass noch viele aus den Trümmern gerettet werden können."
Iran mit Hilfsangebot an die Türkei und Syrien
Nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei hat der Iran Unterstützung angeboten. Präsident Ebrahim Raisi übermittelte Beileidsbekundungen an die "befreundeten und brüderlichen Länder", wie die Staatsagentur IRNA berichtete. Teheran sei bereit, sofortige Hilfe zu leisten.
Der Iran ist neben Russland im Bürgerkrieg der wichtigste Verbündete des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Eine der schwersten vom Erdbeben in der Nacht zu Montag betroffenen Gebiete war die Region Idlib, die von Rebellen gehalten wird. Dies dürfte dort nach Einschätzung von Beobachtern die staatliche Nothilfe erschweren.
Der Iran unterstützt im syrischen Bürgerkrieg den Präsidenten Assad, die Türkei steht dagegen auf der Seite von Rebellen. Nach mehr als elf Jahren Bürgerkrieg in Syrien kontrollieren Assads Regierungstruppen wieder rund zwei Drittel des Landes. Der Machthaber wird neben dem Iran auch von Russland unterstützt.
Weiteres Beben erschüttert die Türkei
Nach heftigen Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet am Morgen wird aus dem Südosten der Türkei nun ein weiterer Erdstoß gemeldet. Laut US-Erdbebenwarte hatte es eine Stärke von 7,5. Offiziell sprechen die Behörden beider Länder bislang von mehr als 1400 Toten, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete.
Allein in der Türkei kamen 912 Menschen ums Leben. Mehr als 5300 Menschen seien verletzt worden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Zudem retteten Einsatzkräfte bislang mehr als 2400 Menschen aus den Trümmern. In Syrien stieg die Zahl der Todesopfer laut dpa auf 547 Tote. Die Lage ist allerdings unübersichtlich: In syrischen und internationalen Medien gibt es unterschiedliche Angaben zur Zahl der Toten.
Faeser kündigt Unterstützung durch das THW an
Nach dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser erste Soforthilfen angekündigt. "Das Technische Hilfswerk kann Camps mit Notunterkünften und Wasseraufbereitungseinheiten bereitstellen", erklärte Faeser in Berlin. Auch "Hilfslieferungen mit Notstromaggregaten, Zelten und Decken bereitet das THW bereits vor und stimmt sich auf meine Bitte hin bereits eng mit dem Türkischen Zivilschutz ab".
"Wir werden alle Hilfen in Bewegung setzen, die wir aktivieren können", sicherte Faeser weiter zu. Deutschland stimme sich eng mit den EU-Partnern ab und werde "mit allen Mitteln helfen, die uns zur Verfügung stehen und jetzt am dringendsten benötigt werden". Sie habe darüber bereits mit dem türkischen Botschafter in Deutschland, Ahmet Basar Sen, gesprochen.
Faeser äußerte auch ihre Erschütterung über die Katastrophe. "Wir trauern in diesen furchtbaren Stunden mit unseren türkischen Freundinnen und Freunden und stehen eng an ihrer Seite", erklärte die Ministerin.
Caritas in Türkei und Syrien mobilisiert Nothilfe
Nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien beteiligen sich auch die katholischen Hilfsorganisationen beider Länder an der Katastrophenhilfe. Der für die Osttürkei zuständige Bischof Paolo Bizzeti, zugleich Präsident der Caritas Türkei, kündigte gegenüber dem vatikanischen Pressedienst Asianews die Mobilisierung von Geldern zugunsten der betroffenen Bevölkerung an.
Christen stellen in der Türkei eine verschwindende Minderheit und sind staatlichen Beschränkungen ausgesetzt. Der Verantwortliche für Caritas Anatolien, John Farhad Sadredin, sagte Asianews, in der rund 400.000 Einwohner zählenden Provinzhauptstadt Antakya und der nahegelegenen Hafenstadt Iskenderun seien auch Krankenhäuser und Verwaltungsgebäude von dem Beben betroffen.
Er und Bizzeti halten sich derzeit in Italien auf. Beide planten ihre sofortige Rückkehr in die Türkei, allerdings sei auch die Landebahn des Hauptflughafens Hatay beschädigt.
Menschenrechtler verlangen Erdbeben-Hilfe für Kurdenregion in Syrien
Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Nordsyrien fordern Menschenrechtler schnelle Hilfe für die kurdisch kontrollierten Gebiete in Syrien: "Die Bundesregierung muss die Türkei dazu drängen, ihre Angriffe auf Nordsyrien einzustellen, damit nach Überlebenden gesucht werden kann", sagte der Nahostexperte der Gesellschaft für bedrohte Völker, Kamal Sido, am Montag in Göttingen.
Die Grenzübergänge aus der Türkei müssten für humanitäre Lieferungen offen bleiben, damit internationale Hilfe in die betroffenen Gebiete gelangen könne.
Drei Flughäfen in der Türkei für zivile Flüge gesperrt
Mehrere Flughäfen in besonders von dem Erdbeben betroffen Regionen der Türkei bleiben vorerst für zivile Flüge geschlossen. Dabei gehe es um die Flughäfen in Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep, sagte Vizepräsident Fuat Oktay. Der Sender CNN Türk zeigte Bilder von einem tiefen Riss in einer Landebahn am Flughafen Hatay.
Hilfsorganisationen und Gemeinden in den betroffenen Regionen riefen neben Blutspenden auch zu Sachspenden auf und baten etwa um Decken, Heizer, Winterkleidung, Essenspakete und Babynahrung. Der türkische Katastrophendienst Afad korrigierte am Mittag die Stärke des Hauptbebens von 7,4 auf 7,7.
Erdogan: Mindestens 912 Tote in Türkei
Nach dem schweren Erdbeben in der Grenzregion zwischen Syrien und der Türkei ist die Zahl der Toten auf insgesamt mehr als 1000 gestiegen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, in seinem Land seien inzwischen 912 Todesopfer und fast 5400 Verletzte gezählt worden. Die Rettungsarbeiten dauerten an.
Aus Syrien waren zuvor bereits mehrere Hundert Tote gemeldet worden. Syrische Staatsmedien meldeten, die Zahl der Toten sei auf mehr als 320 gestiegen. Es gebe 1000 Verletzte.
Finnland und Schweden sprechen Erdogan Beileid aus
Finnland und Schweden haben der Türkei nach dem schweren Erdbeben im Grenzgebiet zu Syrien ihre Anteilnahme ausgesprochen. Trotz der türkischen Blockade der NATO-Anträge ihrer Länder schickten sowohl der finnische Präsident Sauli Niinistö als auch der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson Beileidsbekundungen an Präsident Recep Tayyip Erdogan, wie sie jeweils über Twitter mitteilten. "Als Partner der Türkei und Träger der EU-Ratspräsidentschaft stehen wir bereit, unsere Unterstützung anzubiete"», schrieb Kristersson, dessen Land zum Jahreswechsel für sechs Monate den EU-Ratsvorsitz übernommen hat.
Schweden werde sich an den türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu und an Syrien wenden, um EU-Hilfsbemühungen zu koordinieren, teilte Außenminister Tobias Billström mit. Auch sein finnischer Kollege Pekka Haavisto erklärte: "Finnland steht bereit zu helfen."
Die Zerstörungen in der Türkei und Syrien in Bilden
Russland will Rettungsmannschaften schicken
Russland bereitet nach eigenen Angaben eine Entsendung von Rettungsteams in die Türkei und nach Syrien vor. Der Minister für Katastrophenschutz, Aleksandr Kurenkow, teilte mit, 100 Such- und Rettungskräfte stünden für die Erdbebengebiete bereit. Sie sollten mit zwei Transportmaschinen vom Typ Iljuschin Il-76 in die Türkei gebracht werden. Der russische Präsident Wladimir Putin bekundete in Telegrammen an die Staats- und Regierungschefs von Syrien und der Türkei sein Beileid und bot ebenfalls Hilfe an.
EU koordiniert Entsendung von Rettungsteams
Das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU koordiniert nach dem schweren Erdbeben die Entsendung von europäischen Rettungskräften in die Türkei. Erste Teams aus den Niederlanden und Rumänien seien bereits unterwegs, sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic. Der Slowene bestätigte zudem, dass das EU-Katastrophenschutzverfahren gestartet worden sei.
Es zielt laut Kommission unter anderem darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedsländern und den anderen teilnehmenden Staaten zu stärken und die Reaktion auf Katastrophen zu verbessern. Wenn ein Notfall die Reaktionsfähigkeit eines Landes überfordert, kann das Land über das Verfahren Unterstützung anfordern. Neben den EU-Staaten sind auch die Türkei und europäische Länder wie Norwegen an dem System beteiligt.
"Die Lage ist unübersichtlich"
Die Lage im Nordwesten Syriens ist weiter unübersichtlich, berichtet ARD-Korrespondent Ramin Sina aus Kairo. "Aber es ist klar, dass das Erdbeben Hunderte Tote gefordert hat." Viele Opfer gebe es in der Großstadt Aleppo und dem Umland. Die Zahl der Toten werde die nächsten Stunden steigen. Da in Syrien der Bürgerkrieg seit Jahren tobe, ist das Land weiter geteilt. Eine einheitliche Rettungsaktion gebe es nicht.
"Schäden werden erst nach und nach deutlich"
Das Ausmaß der Schäden in der Türkei wird erst nach und nach deutlich berichtet ARD-Korrespondentin Pia Masurczak. Zerstörungen gebe es nicht nur an historischen Gebäuden auch Flughäfen müssen demnach schließen. Zudem ist die Gasversorgung in der Region Hatay teilweise unterbrochen, da eine Pipeline brennt. Krankenhäuser werden momentan durch Generatoren mit Strom versorgt.
Kanzler Scholz bestürzt über Erdbeben
Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet Hilfe zugesagt. "Deutschland wird selbstverständlich Hilfe schicken", schrieb Scholz auf Twitter und zeigte sich bestürzt angesichts der Nachrichten aus den betroffenen Gebieten. "Die Zahl der Todesopfer steigt immer weiter. Wir trauern mit den Angehörigen und bangen mit den Verschütteten."
Mehr als 1700 Gebäude in Türkei durch Erdbeben eingestürzt
Durch das verheerende Erdbeben sind in der Türkei mindestens 1700 Gebäude eingestürzt. Das Beben mit Hunderten Toten sei in zehn Provinzen zu spüren gewesen, sagte der türkische Vize-Präsident Fuat Oktay. Unter den eingestürzten Gebäuden sei neben Wohnhäusern auch ein Krankenhaus in der Stadt Iskenderun. In Gaziantep stürzte der Zeitung "Hürriyet" zufolge eine historische Burg ein.
Vielerorts werden weiterhin etliche Menschen unter dem Schutt vermutet. Im Staatssender TRT war zu sehen, wie Menschen bei Schnee in der Stadt Iskenderun aus Trümmern befreit wurden. Auch aus den Städten Gaziantep, Sanliurfa, Osmaniye, Diyarbakir und Adana wurden Bilder gezeigt, auf denen Menschen teilweise in Decken gehüllt abtransportiert wurden. Oktay sprach am Morgen von mehr als 280 Toten alleine in der Türkei.
Offenbar ganze Stadtviertel in Syrien eingestürzt
Syriens Präsident Baschar al-Assad hat eine Krisensitzung einberufen, berichtet ARD-Korrespondent Tilo Spanhel. Jeder, der Baumaschinen besitze, solle sich an den Bergungsarbeiten beteiligen, heißt es im Staatsfernsehen. Nach Angaben der syrischen Rettungsorganisation "Weißhelme" seien in manchen Gebieten ganze Viertel eingestürzt.
Katharina Willinger: "Die Situation ist sehr schlimm"
Nach Angaben von ARD-Korrespondentin Katharina Willinger sind bei dem Beben in der Türkei auch mehrere Mehrfamilienhäuser eingestürzt. Zwar seien Rettungsteams auf dem Weg in die betroffen Regionen im Südosten des Landes, aber "die Situation ist schlimm". Sie befürchtet, dass die Totenzahlen noch weiter steigen werden, da sich die Bergungsarbeiten aufgrund von Schnee und Eis als schwierig gestalten.
Berichte über 630 Tote
Die Zahl der Opfer ist nach Angaben der Nachrichtenagentur afp auf mehr als 630 angestiegen. Allein auf türkischem Gebiet wurden mindestens 284 Tote sowie mehr als 2300 Verletzte gezählt, teilte Vize-Präsident Fuat Oktay demnach mit. Mehr als Tausend Gebäude seien zerstört worden.
In den von der Regierung in Damaskus kontrollierten Gebieten in Syrien sowie im von pro-türkischen Kräften kontrollierten Teil Nordsyriens gab es offenbar mehr als 350 Tote sowie Hunderte Verletzte, wie aus Angaben des syrischen Gesundheitsministeriums und örtlicher Ersthelfer hervorging. Die Rettungs- und Bergungseinsätze wurden durch Schnee und Eis behindert.
NATO mobilisiert laut Stoltenberg Unterstützung
Die Türkei bekommt nach dem schweren Erdbeben Hilfe von ihren NATO-Partnern. Alliierte seien dabei, Unterstützung zu mobilisieren, schrieb NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg über den Kurznachrichtendienst Twitter. Er selbst sei in Kontakt mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Außenminister Mevlut Cavusoglu. Über seine Nachricht setzte Stoltenberg die Worte: "Uneingeschränkte Solidarität mit unserem Verbündeten Türkei nach diesem schrecklichen Erdbeben."
Italiens Zivilschutz bietet Unterstützung an
Italiens Zivilschutz hat nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien seine Hilfe angeboten. Das teilte die italienische Regierung in Rom mit. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verfolge die Lage im Katastrophengebiet stetig und drücke den Betroffenen ihr Mitgefühl aus, hieß es weiter.
Deutschland will der Türkei helfen
Die Bundesregierung hat den Menschen in den betroffenen Gebieten in der Türkei Unterstützung versprochen. "Wir werden mit unseren Partnern rasch Hilfe auf den Weg bringen", erklärte Außenministerin Annalena Baerbock bei Twitter.
Sie sprach von "schrecklichen Nachrichten". Ihre Gedanken seien bei den Angehörigen der Opfer und allen, die um ihre Familie, Freunde, Nachbarn bangten. Bei den Erdbeben in der Türkei und Syrien sind laut Medienberichten hunderte Menschen ums Leben gekommen. Mehrere tausend Menschen wurden verletzt
Selenskyj bietet der Türkei Unterstützung an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der Türkei nach den schweren Erdbeben die Hilfe seines Landes angeboten. Er sei schockiert über den Tod und das Leid von Hunderten Menschen infolge der Beben, schrieb Selenskyj in einem Tweet. Er sprach den Menschen sein Mitgefühl aus. "In dieser Zeit stehen wir dem freundlichen türkischen Volk zur Seite und sind bereit, die notwendige Hilfe zu leisten."
Die Ukraine unterhält enge Beziehungen zur Türkei. Die Regierung in Ankara war im vergangenen Sommer an der Aushandlung eines Getreideabkommens für das Schwarze Meer beteiligt, das Exporte aus der Ukraine wieder ermöglichte.
Hunderte Tote in der Türkei und Syrien
Die Zahl der Toten steigt laut der Nachrichtenagentur dpa auf mehr als 600 Menschen. Allein in der Türkei seien mehr als 280 Menschen gestorben und mehr als 2000 weitere verletzt worden, sagte Vizepräsident Fuat Oktay. Das syrische Gesundheitsministerium meldete mehr als 230 Todesopfer und mehr als 600 Verletzte. Die Hilfsorganisation SAMS, die in von Rebellen kontrollierten Gegenden in Syrien arbeitet, meldete mehr als 100 weitere Todesopfer.
Laut der Nachrichtenagentur AP gibt es in beiden Ländern 568 Tote. Die türkische Katastrophenschutzbehörde sprach demnach von mindestens 284 Getöteten in sieben türkischen Provinzen. Die Zahl der Verletzten wurde mit 440 angegeben. In den syrischen Gebieten, die von der Regierung kontrolliert werden, kamen nach offiziellen Angaben 237 Menschen ums Leben, in den Rebellengebieten waren es mindestens 47.
Hilfsorganisation SAMS meldet 300 Tote in Syrien
Die Hilfsorganisation SAMS meldet mindestens 91 weitere Todesopfer. Damit stieg die Zahl der Todesopfer allein in Syrien auf mehr als 300. Hunderte seien zudem verletzt worden, sagte deren Vorsitzender, Basel Termanini, der Nachrichtenagentur dpa.
Die Syrian American Medical Society (SAMS) arbeitet vor allem im Nordwesten des Bürgerkriegslandes und betreibt in den von Rebellen kontrollierten Gebieten etwa die Hälfte der Krankenhäuser. In von der Regierung beherrschten Gebieten in Syrien kamen nach offiziellen Angaben zudem mindestens 237 Menschen ums Leben. Mehr als 600 Menschen seien verletzt worden, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh dem Staatsfernsehen.
Athen will Ankara nach Erdbeben helfen
Griechenland ist trotz der schweren Spannungen mit der Türkei bereit, Rettungsmannschaften in das Erdbebengebiet zu schicken. "Griechenland wird sofort helfen", erklärte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis. Griechenland verfügt über Rettungsmannschaften (EMAK) mit großer Erfahrung in von Erdbeben heimgesuchten Regionen, da das Land - wie auch die Türkei - immer wieder Beben erlebt.
Die beiden NATO-Mitglieder hatten sich bereits gegenseitig bei schweren Erdbeben in der Türkei und Griechenland im Jahr 1999 geholfen. Diese Hilfe, die unter dem Namen Erdbebendiplomatie bekannt ist, leitete damals eine Phase der Entspannung ein. Athen und Ankara streiten sich seit Jahrzehnten um Hoheitsrechte in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer. In den vergangenen Monaten hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wiederholt mit einer Invasion auf griechische Inseln gedroht.
Roter Halbmond schickt Teams in betroffene Regionen
Die Hilfsorganisation Roter Halbmond hat nach eigenen Angaben Hilfsgüter und Teams mobilisiert, um den Menschen in den betroffenen Regionen in der Türkei zu helfen.
Mehr als 230 Tote nach Erdbeben allein in Syrien
Bei dem Erdbeben sind nach offiziellen Angaben allein in Syrien mehr als 230 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 600 Menschen seien zudem in mehreren Provinzen verletzt worden, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh dem syrischen Staatsfernsehen.
USA bieten der Türkei Unterstützung nach Erdbeben an
Das Weiße Haus hat der Türkei nach den schweren Erdbeben mit mehr als 200 Todesopfern die Unterstützung der USA angeboten. Der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, sagte, er habe türkischen Beamten mitgeteilt, dass die Vereinigten Staaten zur Hilfe bei den Rettungsmaßnahmen bereit seien.
In einem Tweet teilte Sullivan mit, die USA seien zutiefst besorgt über das zerstörerische Erdbeben in der Türkei und Syrien.
Israel will Türkei nach Erdbeben humanitäre Hilfe leisten
Israel will der Türkei nach dem schweren Erdbeben humanitäre Hilfe leisten. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant wies Armee und Verteidigungsministerium an, entsprechende Vorbereitungen zu treffen. "Unsere Sicherheitskräfte sind bereit, jegliche notwendige Hilfe zu leisten", sagte Galant. Israel habe Erfahrung mit Notfällen und dem Retten von Menschenleben.
Der israelische Rettungsdienst Zaka teilte mit, man bereite die Entsendung einer Hilfsdelegation vor. Diese solle bei der Suche in eingestürzten Häusern helfen. Der israelische Außenminister Eli Cohen sprach der Türkei angesichts des schweren Erdbebens sein aufrichtiges Beileid aus und kündigte ebenfalls Hilfe seines Ministeriums an.
Italien schwächt Tsunami-Warnung wieder ab
Nachdem italienische Behörden die Tsunami-Warnung infolge des Erdbeben im Südosten der Türkei zunächst erhöhten, haben sie nun die Warnstufe wieder abgeschwächt.
Zahl der Toten auf 200 gestiegen
Die Zahl der Todesopfer des schweren Erdbebens im Süden der Türkei und im Nordwesten Syriens ist weiter gestiegen. Die türkische Katastrophenschutzbehörde sprach von mindestens 76 Toten in mindestens sieben türkischen Provinzen. Mindestens 440 Menschen seien verletzt worden. Aus dem benachbarten Syrien wurden 131 Tote und mehr als 500 Verletzte gemeldet - die Gesamtzahl der Getöteten in beiden Ländern lag damit bei mindestens 207.
Mehr als 180 Tote nach Erdbeben
Die Zahl der Toten ist nach Angaben der Nachrichtenagentur KNA auf mehr als 180 gestiegen. Örtliche Medien berichteten demnach unter Berufung auf Behördenangaben, in der Türkei seien bisher 76 Todesopfer gezählt worden, in Syrien mindestens 111.
Mindestens 111 Erdbeben-Tote in Syrien
Bei dem schweren Erdbeben sind nach offiziellen Angaben alleine im Norden Syriens mindestens 111 Menschen getötet worden. Es seien 111 Tote und 516 Verletzte in den Provinzen Aleppo, Latakia und Tartus festgestellt worden, erklärte das syrische Gesundheitsministerium. Das Beben der Stärke 7,8 hatte sein Epizentrum im Südosten der Türkei, nahe der Grenze zu Syrien.
Innenminister Soylu: Rettungsteams auf dem Weg
Aus Sorge vor weiteren Nachbeben wurden die Menschen angehalten, sich im Freien aufzuhalten, trotz der winterlichen Temperaturen, berichtet Pai Masurczakaus Istanbul. Innenminister Süleyman Soylu erklärte, Rettungs- und Bergungsteams aus dem ganzen Land seien auf dem Weg in die betroffene Region. Auch das Militär, der rote Halbmond und der Katastrophenschutz seien im Einsatz.
Laut Soylu sei es wichtig, "dass Bürger, die in ihren Autos ausharren, in Parkposition bleiben, damit sie Bergungsmannschaften und Krankenwagen nicht blockieren". Das Erreichen der Unglücksstandorte, die Bergung verschütteter Menschen und die Verlegung von Verletzten in Krankenhäuser habe absolute Priorität. Die Behörden baten außerdem darum, Mobiltelefone nur im Notfall zu verwenden, um das Netz nicht zu überlasten.
Berichte über mindestens 170 Tote
Laut staatlichen Stellen sind bei den Beben in der türkisch-syrischen Grenzregion mindestens 170 Menschen ums Leben gekommen. In der Türkei starben mindestens 76 Menschen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad berichtete. Mindestens 440 Menschen seien verletzt worden. In Syrien seien zudem mindestens 99 Menschen ums Leben gekommen, berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf das Gesundheitsministerium.
Türkei bittet um internationale Hilfe
Die türkische Regierung hat nach Erdbeben Rettungsteams aus dem ganzen Land zusammengezogen. Man habe zudem die Alarmstufe vier ausgerufen und damit auch um internationale Hilfe gebeten.
Es sei zu insgesamt 22 teils starken Nachbeben gekommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf Twitter, "wir hoffen, dass wir diese Katastrophe gemeinsam in kürzester Zeit und mit möglichst geringem Schaden überstehen".
Zahlreiche Gebäude eingestürzt
Nach Angaben des türkischen Innenministers sind mehrere Provinzen im Südosten des Landes vom Erdbeben betroffen, darunter Kahramanmaras und das mehr als 300 Kilometer weiter entfernte Diyarbakir. Zahlreiche Häuser stürzten ein. Alleine in der Provinz Malatya seien 140 Gebäude eingestürzt, berichtete der Sender CNN Türk.
Erdbeben erschüttern Türkei und Syrien
Ein Erdbeben der Stärke 7,4 hat am frühen Morgen die Südosttürkei und Syrien erschüttert. Das Epizentrum lag nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad in der Provinz Kahramanmaras nahe der syrischen Grenze. Ein weiteres Beben der Stärke 6,6 sei kurz darauf in der Provinz Gaziantep gemessen worden. Das Geoforschungszentrum Potsdam gab in einer aktualisierten Einschätzung die Stärke mit 7,8 und 6,7 an. Das Beben war nach offiziellen Angaben auch in Israel zu spüren.