Bidens Präsidentschaftskandidatur Bitte kein Duell der Greise!
Politische Erfahrung kann Joe Biden niemand absprechen. Und doch hätten die Demokraten für die nächste US-Präsidentschaftswahl auf mehr Dynamik und Aufwind setzen sollen - statt auf den bewährten Vernunftkandidaten.
Bis zuletzt werden viele Demokraten gehofft haben, dass er es nicht tut - und doch: Joe Biden will im hohen Alter erneut für das Amt des US-Präsidenten kandidieren. Eine ernüchternde Aussicht. Biden ist zweifellos ein verdienter Politiker - erfahren, anständig, pflichtbewusst. Und gleichzeitig vom Alter so gezeichnet, dass man bei öffentlichen Auftritten oft die Luft anhält.
Die Demokraten haben es versäumt, hinter den Kulissen frische Gesichter zu fördern, als noch dafür Zeit war. Wer jetzt noch gegen Biden aus der Deckung kommt, würde dem amtierenden Präsidenten schaden. Und Biden selbst, der sich mal als Brückenbauer zur nächsten Generation bezeichnet hat, will offensichtlich nicht loslassen.
Umfragen sprechen gegen Neuauflage von Biden vs. Trump
Er hält sich für den einzigen, der Donald Trump ein zweites Mal schlagen kann. Und so steuern die USA vielleicht auf ein Duell der Greise zu: Wieder Biden gegen Trump - etwas, das die Mehrheit der Amerikanerinnen und Amerikaner allen Umfragen zufolge definitiv nicht will.
Es ist ein doppeltes Armutszeugnis für die mächtigste Demokratie der Welt: Die Republikaner befinden sich nach wie vor in der Geiselhaft von Trump - für sie ein Risiko-Kandidat mit viel Ballast. Die Demokraten sind nicht in der Lage, wirkliche Alternativen zum 80 Jahre alten Biden aufzubauen.
Es drohen teure Folgekosten
Aufbruchstimmung, Begeisterung, Dynamik - all das droht auf der Strecke zu bleiben. Biden war bei der vergangenen Wahl schon der Vernunftkandidat. Einer, der hauptsächlich gewählt wurde, um Trump zu verhindern.
Es kann sein, dass diese Rechnung für Biden auch 2024 noch einmal aufgeht - und am Ende doch teure Folgekosten hat: frustrierte Wähler und wachsende Politikverdrossenheit.