Böen der Stärke 10 erwartet Sturmtief "Jitka" bewegt sich auf Nordseeküste zu
In der Nacht soll Sturmtief "Jitka" über Deutschland hinwegziehen. Fährbetriebe stellen deshalb Fahrten zu den Ostfriesischen Inseln ein. Auch Großbritannien und Irland haben sich auf die Ankunft des Sturms vorbereitet.
Kaum ist das eine Sturmtief vom Wochenstart abgezogen, folgt schon das nächste. Ab Mittwoch soll "Jitka" in Deutschland für teilweise stürmische Böen sorgen. Vor allem an der Nordseeküste könnte der Sturm kräftig ausfallen, warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD). Es seien schwere Sturmböen der Stärke 10 mit Windgeschwindigkeiten um die 100 km/h möglich.
Nach der Vorhersage des DWD nimmt der Wind in der Nacht zum Mittwoch an Fahrt auf. In Erwartung des Sturmtiefs fällt ab morgen deshalb der Fährverkehr zu mehreren Ostfriesischen Inseln aus. Komplett eingestellt wird etwa der Fährbetrieb von und zu den Inseln Spiekeroog, Langeoog und Wangerooge, teilten die Fährgesellschaften mit.
Warnung vor leichter Sturmflut
Wegen des stürmischen Wetters rechnet der Sturmflutwarndienst des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Landkreis Aurich mit der Gefahr von einer leichten Sturmflut an der Küste. Nachdem bereits das Vormittagshochwasser höher auflaufen könnte, besteht die Sturmflutgefahr vor allem für das Abend- und Nachthochwasser.
Der Prognose zufolge könnte das Hochwasser am späten Mittwochabend und in der Nacht zum Donnerstag um bis zu eineinviertel Meter höher auflaufen als das mittlere Tidehochwasser. Strände, Vorländer und Hafenflächen könnten dann überflutet werden.
DWD erwartet Orkanböen auf dem Brocken
Der DWD erwartet im Norden und Osten des Binnenlandes Winde der Stärke 8 und 9. Demnach muss im höheren Bergland mit Orkanböen gerechnet werden. Auf dem Brocken im Harz sind laut DWD extreme Orkanböen mit mehr als 140 km/h möglich.
"In tiefen Lagen treten im Nordwesten im Verlauf der Nacht immer häufiger stürmische Böen oder Sturmböen auf", erklärte DWD-Meteorologe Helge Tuschy. Am späten Mittwochnachmittag und am Abend schwächt sich "Jitka" dann ab. Am Donnerstag erwarten die Meteorologen im Osten anfangs noch starke bis stürmische Böen, ansonsten weht schwacher bis mäßiger Wind.
Zugverkehr wird in Schottland eingestellt
Das Tief, dessen internationaler Name "Jocelyn" lautet, wird auch in Großbritannien und Irland erwartet. Kurz davor hatte Sturm "Isha" auf den Britischen Inseln schwere Verkehrsbehinderungen und zahlreiche Schäden verursacht. Im Norden und Westen Schottlands wird vom Abend an bis Mittwochmorgen der Zugverkehr komplett eingestellt werden.
Auch Starkregen wurde in weiten Teilen des Landes erwartet. Wegen "Isha" waren am Montagabend noch etwa 13.000 Haushalte in Nordirland ohne Strom, auch in Großbritannien waren Zehntausende betroffen, wie die BBC berichtete. Zwei Menschen wurden im Sturm getötet.