Ein Mann schaut auf einen Bildschirm

Thüringen Nach Zeugenhinweisen: In Thüringen vermisste Frau in Rheinland-Pfalz aufgetaucht

Stand: 23.10.2024 21:37 Uhr

Die bei Lauscha (Landkreis Sonneberg) verschwundene Mutter ist mit Hilfe von Zeugenhinweisen in Rheinland-Pfalz gefunden worden. Die Frau war am Samstag ohne ihr Baby aus einem Feriendorf verschwunden. Rund 100 Helfer hatten zeitweise nach ihr gesucht.

Von MDR THÜRINGEN

Die in Lauscha als vermisst gemeldete 36-Jährige ist wohlauf. Wie die Polizei mitteilte, ist sie in Burgen in Rheinland-Pfalz am Nachmittag aufgegriffen worden. Nach Angaben der Polizei wurde die 36-Jährige mit Hilfe von Zeugenhinweisen gefunden, sie selbst hatte sich nicht an die Behörden gewandt. Die Frau sei wohlauf.

Die Ermittlungen zu den Umständen ihres Verschwindens sind laut den Ermittlern noch ganz am Anfang. Die Kriminalpolizei in Saalfeld korrigierte zudem Aussagen, wonach ab sofort die Behörden in Rheinland-Pfalz für den Fall zuständig seien. Die Verantwortlichkeit liege nach wie vor bei der Thüringer Polizei.

Säugling weiterhin in Obhut des Jugendamtes

Angehörige hatten das drei Wochen alte Baby der 36-Jährigen am Sonntagabend allein in einem Bungalow in dem Feriendorf vorgefunden und daraufhin die Polizei informiert. Der Säugling befindet sich laut Polizei aktuell in Obhut des Jugendamts.

Feuerwehrleute bei der Suche nach einem Vermissten

In den vergangenen Tagen waren mehrere Suchaktionen in Thüringen erfolglos geblieben.

Zum genauen Aufenthaltsort der Mutter machte die Polizei keine Angaben. Zuvor gab es bereits einen Hinweis, dass sich die Frau möglicherweise in einer kommunenähnlichen Gemeinschaft im Nordwesten Deutschlands aufhalten könnte. Dieser hatte die Polizei zunächst aber nicht weitergebracht. Die Frau soll immer wieder an verschiedenen Orten in ganz Deutschland gelebt haben.

Große Suchaktion

Zeitweise hatten rund 100 Helfer von Feuerwehr, Arbeiter-Samariter-Bund, Technischem Hilfswerk und Bergwacht nach der Frau gesucht. Zum Einsatz kamen laut Polizei auch vier Drohnen mit Wärmebildkameras und mehrere Rettungshunde. Ein einsatzbereiter Hubschrauber konnte Aufgrund der ungeeigneten Wetterbedingungen nicht zum Einsatz kommen.

Wie sucht die Polizei nach Vermissten?

Zunächst prüft die zuständige Polizeiinspektion, ob tatsächlich ein Vermisstenfall vorliegt. Dies ist der Fall, wenn Personen ihren gewohnten Lebenskreis verlassen haben, ihr Aufenthaltsort unbekannt ist und zusätzlich eine "Gefahr für Leib oder Leben besteht." Bei Minderjährigen nimmt die Polizei immer eine Gefahr an, solange keine anderen Erkenntnisse vorliegen. Die Polizei versucht die vermisste Person zu finden, indem sie die Angehörigen und Bekannten des Vermissten intensiv befragt über den Vermissten und dessen Lebensumstände. Dann folgen laut Sprecherin der Suhler Polizei: - Sofortmaßnahmen der Schutzpolizei in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei - Absuche im persönlichen Umfeld - Anfragen in Krankenhäusern, Arztpraxen etc. - Anfragen bei Jugendämtern, Schulen und am Arbeitsplatz - Kontaktaufnahme zu Banken, Überprüfung der Handyerreichbarkeit - Ermittlungen und Fahndung im öffentlichen Personennahverkehr (Information an die Bundespolizei) - Suche mit Hunden - Einsatz von Sondertechnik (z.B. spezielle Fahrzeuge, Hubschrauber, Drohnen je nach Wetterlage) - Gezielte und geplante Absuche mit eigenen und Unterstützungskräften Sind die Kapazitäten der Polizei erschöpft, etwa wenn die Hunde keine Spuren mehr finden oder Zeitverzug entsteht, ruft sie andere Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben zur Unterstützung, wie den ASB (Hundestaffel) oder die Feuerwehr. Nach Abschluss der ersten Maßnahmen schreibt die Polizei die Person zur Fahndung aus und startet in Zusammenarbeit mit den Angehörigen eine Öffentlichkeitsfahndung über die Pressestelle.

MDR (lou/jn/nir)/dpa