Cannabis

Thüringen Erste Anbaulizenzen für Cannabis-Clubs in Thüringen

Stand: 01.11.2024 15:42 Uhr

Mehrere Vereinigungen haben in Thüringen den Anbau von Cannabis beantragt. Nach monatelangem Genehmigungsverfahren können jetzt die ersten Clubs loslegen.

Von MDR THÜRINGEN

Sieben Monate nach der Teillegalisierung können in Thüringen die ersten beiden Cannabisanbauvereine an den Start gehen. Das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum hat am Freitag den beiden Vereinen in Erfurt und Hildburghausen die entsprechende Lizenz erteilt.

Michael Reichardt (Violedsun, von links), Hermann Klatt (Vorsitzender CSC Erfurt) und 
Dennis Gottschalk (Schatzmeister CSC) in einer der fünf Anbaukammern für die Cannabispflanzen.

Die Gründer des CSC Erfurt in einer der fünf Anbaukammern für die Cannabispflanzen.

Damit können sie selbst Cannabis anbauen und kontrolliert weitergeben. Den Angaben nach erfüllen die Vereine alle erforderlichen gesetzlichen Auflagen. Dazu gehören ein umfassendes Gesundheits- und Jugendschutzkonzept sowie eine detaillierte Satzung.

Vereinsanbau gegen illegalen Handel

Der Verein in Erfurt mit fast 500 Mitgliedern hat seit Jahresbeginn eine Lagerhalle zu einer professionellen Anbaustätte mit Klimaanlagen, automatischer Bewässerung und LED-Technik ausgebaut. Dafür sei knapp eine Viertelmillion Euro investiert worden, hieß es. Die Samen seien jetzt in die Erde gegeben worden.

Ein Korb voller Cannabisblätter

Im Freien angebautes Cannabis braucht länger bis zur Ernte als das in der Halle.

Mit einer ersten Abgabe von Genusscannabis an die Mitglieder werde Ende Januar oder Anfang Februar gerechnet. Auch der Cannabis-Club in Hildburghausen mit rund 200 Mitgliedern will nun mit dem Anbau von Hanf-Pflanzen beginnen.

Im Rahmen der Teillegalisierung können Anbauvereine, sogenannte Cannabis Social-Clubs, seit Juli eine Lizenz zum Anbauen beantragen.

Für eine Genehmigung müssen die Vereine eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Unter anderem dürfen sie Cannabis nur für Erwachsene ab 18 Jahren zum Eigenkonsum anbauen.

Werbung und gewerblicher Vertrieb sind untersagt und die Clubs müssen einen Abstand von 200 Metern zu Schulen, Kitas, Spielplätzen, Jugendeinrichtungen und Sportstätten einhalten. Und genau diese Abstandsregelung stellt die Vereine vor eine Herausforderung.

MDR (gh)