
Gera in Thüringen Mann zündet Frau in Straßenbahn an und flüchtet
In Gera hat ein Mann am Sonntag in einer Straßenbahn eine Frau mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet. Laut Polizei erlitt die Frau bei der Attacke schwerste Verbrennungen. Der mutmaßliche Täter flüchtete zunächst. Am Montagmorgen stellte er sich der Polizei.
Die Polizei hat den seit Sonntagvormittag gesuchten Georgier in Gera verhaftet. Wie die Polizei mitteilte, hatte sich der 46-jährige Mann selbst in der Polizeiinspektion Gera gestellt.
Bereits am Montagmorgen hatte ein Spezialeinsatzkommando seine Wohnung im Ostviertel in Gera durchsucht; allerdings erfolglos. Bereits am Sonntag war ein Foto des mutmaßlichen Täters veröffentlicht worden; danach waren zahlreiche Zeugenhinweise eingegangen.
Suche nach Mann lief seit Sonntag auf Hochtouren
Der Georgier wurde seit Sonntag gesucht - unter anderem mit einem Hubschrauber und der Hundestaffel. Er hatte in einer Straßenbahn der Linie 3 nahe der Haltestelle "Grüner Weg" eine brennbare Flüssigkeit auf eine Frau gegossen und diese angezündet. Fahrgäste drückten sofort den Notfallknopf.
Der mutmaßliche Täter flüchtete in Richtung Langenberg. Geistesgegenwärtig löschte der Straßenbahnfahrer die Flammen. Dennoch erlitt die Frau lebensgefährliche Verletzungen. Sie wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht.
Die Polizei durchsuchte am Sonntagnachmittag die gemeinsame Wohnung von mutmaßlichem Täter und Opfer, um Kleidungsstücke für die Suchhunde zu holen.

Am Sonntag durchsuchten Ermittler die gemeinsame Wohnung des Verdächtigen und seiner Frau, um Kleidungsstücke des Täters für Suchhunde zu holen.
Straßenbahnfahrer löscht Feuer und kommt Frau zur Hilfe
Nachdem der Mann die Frau in der Straßenbahn angezündet hatte, drückten Passagiere in der Bahn einen Notknopf. Die Bahn hielt, die Türen öffneten sich, so dass der Täter entkommen konnte. Der Straßenbahnfahrer kam der Frau zu Hilfe und löschte die Flammen. Die Frau erlitt dennoch lebensgefährliche Verletzungen.
In der Bahn waren zum Zeitpunkt des Angriffs auch andere Fahrgäste, sie blieben unverletzt, einige mussten psychologisch betreut werden. Nach Auskunft der Geraer Verkehrs- und Betriebsgesellschaft GVB gab es seit dem frühen Sonntagnachmittag keine Einschränkungen im Straßenbahn-Verkehr mehr.

Die schwerstverletzte Frau wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht.
Geras Oberbürgermeister dankt Helfern
Geras Oberbürgermeister Kurt Dannenberg (CDU) verurteilte den Mordversuch. Er sei zutiefst erschüttert über die schrecklichen Ereignisse, heißt es in einem Statement auf der Internetseite der Stadt. Gewalt gegen Frauen habe viele Gesichter - die Tat sei eine der niederträchtigsten.
Unabhängig vom Ausgang werde das Opfer für sein Leben gezeichnet sein. Dannenberg appellierte auch an Frauen, sich Hilfe zu holen, falls sie Gewalt in ihrer Beziehung erleben. In der Stadt Gera gebe es dafür zahlreiche Angebote. Er bedankte sich bei allen Helfern, die am Sonntag schnell eingegriffen haben.
MDR (kk/jw/mm), dpa