Eine Mutter sucht die Haare ihrer Tochter nach Kopfläusen ab.

Schleswig-Holstein Kopfläuse-Fälle in Schleswig-Holstein steigen an

Stand: 08.04.2025 15:34 Uhr

Im Vergleich zum Vorjahr sind AOK-Versicherten in Schleswig-Holstein 2024 etwas mehr Packungen Anti-Läusemittel verordnet worden. Das Vorcorona-Niveau wurde allerdings noch nicht erreicht.

Kopfläuse breiten sich in Schleswig-Holstein offenbar wieder vermehrt aus. Das geht aus einer Auswertung der Krankenkasse AOK NordWest hervor. Laut der Krankenkasse wurden Arzneimittel gegen Läusebefall im vergangenen Jahr bei ihren Versicherten fast acht Prozent häufiger verschrieben als im Vorjahr.

4.000 Packungen Anti-Läusemittel in SH verschrieben

Demnach wurden den AOK-Versicherten 2024 im Land insgesamt rund 4.000 Packungen Anti-Läusemittel verordnet. Im Vorjahr waren es rund 3.700. Vor der Pandemie gab es laut AOK wesentlich mehr Übertragungen von Kopfläusen. Im Jahr 2019 wurden demnach rund 5.530 Packungen verordnet.

Kopfläuse lästig, aber ungefählich

Kopfläuse seien zwar lästig - aber ungefährlich, sagt die AOK. "Dennoch sollten sie schnell behandelt werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden", so AOK-Chef Tom Ackermann.

Was Sie zu Kopfläusen wissen müssen

Nein, Kopfläuse übertragen keine Krankheiten. Aber sie nerven und vermehren sich schnell. Ihre Biss- und Einstichstellen jucken. Viele Kinder kratzen sich wund. Vor allem Kindergarten- und Grundschulkinder sind betroffen, weil sie beim Spielen viel die Köpfe zusammenstecken.

Sie klettern von einem Kopf auf den anderen. Dazu ist ein Haar-an-Haar-Kontakt notwendig.

Apotheken bieten verschiedene Läusemittel an, zum Teil werden diese von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Mittel müssen, streng nach Anleitung, aufgetragen und nach einer Einwirkzeit, samt den toten Läusen, mit einem Läusekamm ausgekämmt werden. Das nasse Auskämmen von Läusen und Nissen steht zwei Wochen lang alle drei bis vier Tage auf dem Programm. Nach etwa neun Tagen muss die Prozedur mit dem Läusemittel wiederholt werden, damit auch später geschlüpfte Läuse erwischt werden.

Ja, Schule oder Kita sollen informiert werden, wenn ein Kind betroffen ist. Die Einrichtung gibt diese Information dann anonym an alle Eltern weiter, damit auch andere befallene Kinder möglichst früh erkannt und behandelt werden.

Mehr Informationen zum Thema Kopfläuse gibt es zum Beispiel auf den Webseiten des Robert Koch-Instituts oder der AOK.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 08.04.2025 | 10:00 Uhr