Ein gesprengter Geldautomat in der Tangstedter Landstraße in Norderstedt. Auf der Straße liegen Trümmer.

Schleswig-Holstein Geldautomaten-Sprengung in Norderstedt: Gebäude nicht einsturzgefährdet

Stand: 10.04.2025 17:02 Uhr

Sie hatten es wohl auf Bargeld abgesehen: Zwei noch flüchtige Täter haben am frühen Mittwochmorgen in Norderstedt einen Geldautomaten gesprengt. Das betroffene Gebäude ist laut LKA nicht einsturzgefährdet.

Von Christoph Deuschle

In der Nacht zu Mittwoch (9.4.) haben Unbekannte in Norderstedt (Kreis Segeberg) einen Geldautomaten gesprengt. Laut Polizei hatten Anwohner gegen 3.30 Uhr mehrere Explosionen gehört und die Einsatzkräfte verständigt. Der Automat befindet sich an einem Kiosk an der Landesgrenze zu Hamburg. Das Gebäude, in dem sich der Kiosk befindet, wurde zwar beschädigt, droht aber laut Polizei nicht einzustürzen. Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) sind auch keine Sprengstoffreste mehr im Gebäude.

Eine Sprecherin des LKA erklärt, dass an dem betroffenen Gebäude wohl ein erheblicher Sachschaden entstanden sei. Auch ein benachbartes Bankgebäude und zwei Autos, die in der Nähe des Tatorts geparkt waren, seien beschädigt worden.

"Raubschutzfarbe" wurde bei Automatensprengung ausgelöst

Nach der ersten Explosion ist es laut Anwohnern wenige Minuten später zu einer weiteren Detonation gekommen. Danach seien die vermutlich männlichen Täter auf einem Motorroller in Richtung Hamburg geflohen. Ob sie in nennenswertem Umfang Geld erbeuten konnten, ist aktuell noch unklar. "Klar ist aber, dass die sogenannte Raubschutzfarbe im Automaten ausgelöst hat", so Karen Schwieger vom LKA in Kiel. Damit sei sämtliche Beute unbrauchbar, denn diese Farbe sei von den Scheinen nicht zu entfernen.

Anwohner in Norderstedt: "Eine Riesen-Druckwelle"

Dass es nach aktuellem Erkenntnisstand nur Sachschäden gab, scheint auch Glück gewesen zu sein. Anwohner berichten von einer auch dutzende Meter weiter noch spürbaren Druckwelle. "Die Alarmanlage am Auto meiner Frau hat ausgelöst", sagt etwa Anwohner Christian Wiking. Teile der Fassade sind viele Meter weit vom Gebäude weggeflogen. Beim Aufnehmen der Spuren kamen laut Polizei auch moderne 3D-Scanner zum Einsatz.

Landeskriminalamt bittet um Hinweise

Unbeteiligte wurden bei der Automatensprengung nicht verletzt. Das Ladengeschäft, in welches der Geldautomat eingelassen war, hat aber erheblich Schaden genommen. Hinweise zur Tat oder den Tätern nimmt das Landeskriminalamt Kiel unter der Rufnummer (0431) 16 04 21 20 entgegen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 10.04.2025 | 16:30 Uhr