Sachsen Landeskirche Sachsen streicht bei Sanierung, Glocken und Kreuzgymnasium
Die Evangelische Landeskirche in Sachsen sieht sich in einer angespannten finanziellen Lage. Steigende Kosten gehen mit sinkenden Einnahmen einher. An diesem Montag in der Dreikönigskirche hat das Kirchenparlament der Synode den Rotstift im Haushalt für 2025 angesetzt. Auch auf Rücklagen muss die Kirche zurückgreifen.
- Die Einsparungen bei der Evangelischen Landeskirche in Sachsen betreffen mehrere Bereiche.
- Der Haushalt umfasst eine dreistellige Millionensumme, doch für Bauvorhaben ist weniger Geld da.
- Der Chef des Finanzausschusses sieht finanzielle Einbußen aus mehreren Gründen.
Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens muss 2025 deutlich sparen, weil die Mitgliederzahlen weiter sinken und damit auch die Kirchensteuereinnahmen. Der Haushalt, den die Synode an diesem Montag in der Dreikönigskirche Dresden verabschiedet hat, umfasst sechs Millionen Euro weniger als im laufenden Jahr. Betroffen von Einsparungen sind auch Bau- und Sanierungsvorhaben der Gemeinden. Gekürzt werden zudem die Mittel für das Glocken- und Orgelwesen sowie das Kreuzgymnasium in Dresden.
Kürzungen bei Bau- und Sanierungsprojekten
Der Haushalt für 2025 umfasst ein Gesamtvolumen von rund 248 Millionen Euro. Für Bau- und Sanierungsvorhaben der Kirchgemeinden sinkt die Summe den Angaben zufolge von 18 Millionen Euro in diesem Jahr auf zwölf Millionen Euro. Anstehende Vorhaben der Kirchgemeinden sollen zurückgestellt werden. Die Abwicklung der Wochenzeitung "Der Sonntag" aus Kostengründen ist jedoch abgelehnt worden. Der "Sonntag" soll sich jedoch reformieren.
Das Evangelische Kreuzgymnasium in Dresden ist in den vergangenen Jahren für einen zweistelligen Millionenbetrag auch mit Mitteln von Bund und Land saniert worden. Künftig muss die Bildungseinrichtung mit weniger Geld von der Kirche auskommen. (Archivbild)
"Müssen auf Rücklagen zurückgreifen"
Wie der Vorsitzende des Finanzausschusses der Landessynode, Till Vosberg, sagte, verzeichnet die Kirche erstmals einen Rückgang über alle Einnahmequellen hinweg. Sie ernte damit auch die Ergebnisse der wirtschaftspolitischen Entwicklung. Zudem erwarte man weniger Mittel aus dem Finanzausgleich anderer Landeskirchen, weil es anderen noch schlechter gehe. Daher müsse auf Rücklagen zurückgegriffen werden.
Die Kirche erwartet erstmals einen Rückgang über alle Einnahmeklassen hinweg. Till Vosberg | Vorsitzende Finanzausschuss Evangelische Landessynode Sachsen
Aus Kirchensteuern erwartet die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens im nächsten Jahr rund 130 Millionen, aus Staatsleistungen rund 29 Millionen Euro. Zudem fließen in den Kirchenhaushalt rund 48,6 Millionen Euro aus dem Finanzausgleich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Für eine geplante Änderung der Kirchenverfassung wurde die nötige Zweidrittel-Mehrheit verfehlt. Dabei ging es um ein Eintreten der sächsischen Landeskirche für Gleichberechtigung und gleichberechtigte Teilhabe. Kritiker bemängelten eine zu schwammige Formulierung. Zur sächsischen evangelischen Landeskirche gehören derzeit rund 592.000 Mitglieder in mehr als 300 Kirchgemeinden, Kirchgemeindebünden und Kirchspielen.
MDR (kk, tbi, stt, wim)/epd/dpa