
Sachsen 22. Friedenspreis in Chemnitz geht an Initiative "Kältebus"
Im Umfeld des Chemnitzer Friedenstages - dem Jahrestag der Bombardierung am 5. März 1945 - wird jedes Jahr der Friedenspreis vergeben. In diesem Jahr geht er an ein Initiative, die sich um Obdachlose kümmert.
Die Initiative "Kältebus" ist am Freitagabend mit dem Chemnitzer Friedenspreis 2025 ausgezeichnet worden. Das teilte die Stadt mit. Er wird vom Bürgerverein "Für Chemnitz" und der Migrationsbeauftragten der Stadt verliehen. Geehrt werden Personen, Projekte oder Initiativen, die sich für Toleranz, Gleichberechtigung, Demokratie und Frieden einsetzen. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert. Außerdem gibt es die Friedenspreis-Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.

Gruppenbild der diesjährigen Preisträger des Chemnitzer Friedenspreises im Rathaus.
Das Team des Kältebusses fährt mehrfach wöchentlich durch die Stadt, verteilt Schlafsäcke, Kleidung, Hygieneartikel und Essen an Obdachlose. Die Ehrenamtlichen wollen künftig nicht nur im Winter den Bedürftigen helfen, sondern ihre Einsätze das ganze Jahr über fahren.

Von den Helferinnen und Helfern des Kältebusses bekommen Obdachlose zum Beispiel Essen und ein warmes Getränk.
Jugendpreis für Zeitzeugengespräche
Weitere Preise gingen an den Verein Mittel-Punkt, der Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützt und an die Initiative "Omas und Opas gegen Rechts". Der zweite und dritte Preis sind mit 300 bzw. 200 Euro dotiert.
Mit dem Kinder- und Jugendpreis wurde die Demokratiegruppe der Unteren Luisenschule ausgezeichnet. Die Mädchen und Jungen haben zum Beispiel Zeitzeugengespräche mit Überlebenden des Bombenangriffs auf Chemnitz vor 80 Jahren und mit Geflüchteten geführt. Daraus soll eine Dauerausstellung für ihre Schule entstehen.
Den diesjährigen Ehrenpreis erhielt der langjährige Direktor des Schloßbergmuseums Chemnitz, Thomas Schuler. Der Historiker wurde laut der Jury für sein sein jahrzehntelanges, unermüdliches und vielfältiges Engagement ausgezeichnet. Schuler leitete das Museum von 1992 bis 2004.
MDR (sth/cgü)